HISTORIE

Zusammenfassung aller von mir aufgefundenen Gemeinderatsprotokollen, Zeitungsartikel und Chronikteilen von 1797 bis 1957, die das Feuerlöschwesen in Siegendorf betreffen

Erklärung:

Ich habe diese Chronik so aufgebaut, dass jeder Artikel einzeln, datumsmäßig geordnet mit Quellennachweis für sich steht, da die Bearbeitung der Chronik sicherlich noch nicht abgeschlossen ist.

Über die Zeit während des Anschlusses an Nazi-Deutschland sind keine Dokumente vohanden. Diese dürften vor dem Einmarsch der Roten Armee Ende März – Anfang April 1945 vernichtet worden sein.

Mit dieser Chronik habe ich die Ereignisse in der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf, soweit sie mir bekannt sind, bis 19. Mai 1957 erfasst.

Ich werde sicherlich noch weitere Nachforschungen anstellen. Dadurch kann bei jedem neuen Funde der entsprechende Artikel oder das entsprechende Bild formlos nach dem jeweiligen Datum in den Ordner eingeordnet werden.

Diese Chronik hat den Stand 16. März 2023.

Der Verfasser:

HLM Werner JURKOVITS

Inhaltsverzeichnis

Ortsplan der Gemeinde Siegendorf

um 1907

grün: Meierhof, Kirche, Klosterkeller, Schule, Gemeindeamt und Gemeidestall

blau: Bach und Löschteiche

schwarz: Häuser und Straßen

um 1873

Siegendorf und seine Umgebung

Feuerwehrkommandanten von Siegendorf 1887 bis 2022

Alois EDER – Eisenbahnbeamter
Josef BISCHOFF – Zuckermeister in der Zuckerfabrik Siegendorf
Johann Prior – Landwirt
Johann SCHAJA – Landwirt
Pius REIMANN – Landwirt
Johann DRAGOTINITS – Landwirt
Josef GOLLUBITS – Bürgermeister
Matthias GOLLUBITS, Landwirt
Pius GOLLUBITS – Landwirt
Alfred ROSNER – Facharbeiter
Kaspar HILLER – Zimmermann
Johann EISELE – Schlosser
Paul SPRINGSCHITZ – verm. Maurer, Spitzname Sprungschanzen-Pauli
Johann EMRICH – Bindermeister
Johann EMRICH – Werkzeugmacher
Robert MAYER – Beamter Straßenmeisterei
Sigfried ZECHMEISTER – Arbeiter
Franz PARITS – Angestellter
Roland Schimetits – Angestellter Wasserleitungsverband
Nikolaus ERDT – Angestellter

Bilder der Feuerwehrkommandanten von Siegendorf 1887 bis 2022, soweit vorhanden. Wann sie FF-Kommandanten waren ist zum Teil unbekannt, aber die Reihenfolge dürfte stimmen

Johann SCHAJA, Bürgermeister von 1909 bis 1919 war jedenfalls bereits 1899 Kommandant der FF Siegendorf

Johann DRAGOTINITS, Bgm. 1922 bis 1924 die Zeiten als Kommandant der FF Siegendorf sind unbekannt verm. 1919 bis 1922

GOLLUBITS  Josef 1876-1927,  Siegendorfer  BGM von 1924 bis 1927 er war jedenfalls 1922 FF-Kdt, da er auf einem Gruppenfoto anlässlich der Glockenweihe am 15.04.1922 inmitten seiner Kameraden sitzt.

Kaspar HILLER, verm. zwischen 1927 bis 1934 FF-Kommandant. Er war zu dieser Zeit auch sozialdemokratischer Vizebürgermeister von Siegendorf. Nach der Februarrevolution 1934 dürfte er als Feuerwehrkommandant abgesetzt worden sein. Er wurde als kommunistischer  Widerstandskämpfer 1943 während des Hitlerregimes hingerichtet.

Pius GOLLUBITS war Vizebürgermeister von Siegendorf in der Zwischenkriegszeit 1935 bis 1938 (Dollfuß- und Schuschnigg-Regime) Er damals auch FF-Kommandant

Johann EISELE FF-Kommandant unbekannt wann aber sicherlich während des 2. Weltkrieges. Er war Schlosser in der Zuckerfabrik Siegendorf. Im Hintergrund dürfte auch das Feuerwehrhaus in der Zuckerfabrik abgebildet sein. Dieses wurde 2020 von mir und weiteren Mitgliedern des Feuerwehrmuseumsvereins Burgenland geräumt. Das Datum des Fotos ist nicht bekannt. Es könnte vor dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland (Siehe Burgenland-Wappen auf der Mütze) entstanden sein, jedoch durch neuere Erkenntnisse könnte das Foto auch nach dem 2. Weltkrieg entstanden sein, da dieses Kappenemblem auch noch in den 1950iger Jahren bei den Bgld. Feuerwehren verwendet wurde. Während des 2. Weltkrieges dürfte auch die Betriebsfeuerwehr der Zuckerfabrik Siegendorf den Brandschutz in Siegendorf übernommen haben, da sehr viele Männer zum Kriegsdienst einrücken mussten.

Paul SPRINGSITS (Spitzname Sprungschanzen-Pauli) FF-Kommandant von 1945 bis 1946 war der Bruder des damaligen Bürgermeisters Stefan SPRINGSITS, der ihn mit der Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf nach dem Zweite Weltkrieg beauftragte.

Johann EMRICH, Bindermeister, war von 1946 bis 1953 Kommandant der FF-Siegendorf. Nach Kompetenzstreitigkeiten mit dem Bürgermeister Stefan SPRINGSITS trat er als Kommandant zurück und die Freiwillige Feuerwehr Siegendorf löste sich auf. Der Bürgermeister hatte die Feuerwehrpumpe ohne Rücksprache mit dem Kommandanten dem ASV-Siegendorf (Sportverein) dauerhaft zur Bewässerung des Sportplatzes überlassen. Aufgrund von Gemeinderats- protokollen geht dann hervor, dass der Siegendorfer Gemeinderat die Freiwillige Feuerwehr Siegendorf wegen eines Defektes der Pumpe mangelnde Wartung vorwarf, sodass Nachbarfeuerwehren zu Hilfe gerufen werden mussten.

Johann EMRICH, Spitzname Lenica, Werkzeugmacher, war von 1955 bis 1980 FF-Kommandant von Siegendorf. Nach dem Streit mit dem Bürgermeister und Abgang des Bindermeisters Johann EMRICH bemühte sich der Bürgermeister selbst, die Einbußen im Personalstand der FF-Siegendorf auszugleichen. Dies gelang ihm jedoch nicht. Nach einigen Fehlversuchen bestimmte er seinen Neffen Johann EMRICH (Werkzeugmacher) zum neuen Feuerwehrkommandanten. Johann EMRICH gelang es in einigen Monate die FF-Siegendorf wieder neu aufzubauen bzw. zu organisieren. Unter seinem Kommando wurde 1957 eine neue Tragkraftspritze angeschafft. Im Mai 1975 wurde das „3. Feuerwehrhaus“ neben der Reithalle in Siegendorf neu bezogen und eine neuen Feuerwehrfahne angeschafft. Er war auch Obmann des Siegendorfer Blasmusikvereins.

Robert MAYER, Jahrgang 1941. Er war Angestellter der Straßenverwaltung in Mattersburg und Feuerwehrkommandant von 1980 bis 1997. „Robica“ wie er genannt wurde, war als Kommandant nicht unumstritten, weil seine Bestellung zum Kommandanten ein Politikum war, da sein Onkel der SPÖ-Bürgermeister Josef MAYER  keinen politisch anders denkenden (Alois NOVAK wäre als Nachfolger unter den Feuerwehrmännern vorgesehen gewesen) als Kommandanten haben wollte. Es haben damals deswegen auch mehrere Feuerwehrmänner ihre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr beendet. In seiner Ära erfolgte 1980 der Ankauf des Opel Blitz, BJ 1956 als erstes Feuerwehrauto von Siegendorf. Dieser war zwar schon antik aber als Mannschaftstransporter und Transporter der Tragkraftspritze ausreichend. Er hatte auch eine Vorbaupumpe die allerdings mit der Zeit defekt wurde. Weiters wurden unter seinem Kommando ein TLF 1000 (Tanklöschfahrzeug mit 1000 Liter Wassertank) neu und ein gebrauchtes KLF (Kleinlöschfahrzeug) von der Landesfeuerwehrschule Burgenland angekauft. 1983 wurde eine Wettkampfgruppe aufgestellt, der unter anderem auch ich (Verfasser Werner JURKOVITS) angehört habe. Er legte auch unbewusst den Grundstock dieser Chronik, da er mir (Verfasser) vor dem Abriss des Feuerwehrhauses 2006 alte Feuerwehrsachen, die er sich aufgehoben hatte, übergab (er war damals schon schwer krebskrank) und mir sagte, dass ich diese in Ehren halten solle, da er wisse, dass ich mich für die Geschichte interessiere.

Siegfried ZECHMEISTER, Jahrgang 1956. Er war von

1997 bis 2000 Feuerwehrkommandant in Siegendorf. Unter seinem Kommando wurde im Jahre 1999 ein Löschfahrzeug mit Bergesatz angekauft und 1997 die Jugendfeuerwehr Siegendorf neu gegründet. Nach gravierenden Unstimmigkeiten mit einem großen Teil der Mannschaft legte er das Kommando nieder und trat aus dem Feuerwehrdienst aus. Mit ihm verließen ca. 5 Mitglieder (alles Verwandte oder enge Freunde) die Freiwilligen Feuerwehr.

Franz PARITS, Jahrgang 1965, war von 2000 bis 2016 FF-Kommandant von Siegendorf. Unter seinem Kommando wurde ein Kommando-Fahrzeug (Büro im Heck) ein Universallöschfahrzeug Allrad mit 2000 l Wasser-Tank, 400 l Schaum und 250 kg Pulver und ein MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) angeschafft. Weiters wurde im Jahre 2007 das neue Feuerwehrhaus in Siegendorf eingesegnet. Dieses steht an der selben Stelle wie das alte Feuerwehrhaus. Die Veranstaltung Toughest Firefighter Austria (Härtester Feuerbekämpfer/In Österreichs) wurde ebenfalls von ihm ins Leben gerufen An dieser Veranstaltung nahmen in weiterer Folge Feuerwehrmitgliedern aus dem In- und Ausland teil. Unter seinem Kommando wurde auch eine neue Wettkampfgruppe gegründet.

Roland SCHIMETITS, Jahrgang 1959, war von 2016 bis 2020 der FF-Kommandant von Siegendorf. Zuvor war er stellvertretender FF-Kommandant. Roland führte die Arbeit seines Vorgängers kontinuierlich fort. Er sorgte sich um die Fortbildung und die Übungen der Kameraden in der Feuerwehr selbst und in der Landesfeuerwehrschule. Für diese Tätigkeiten wurden von ihm verstärkt die Fachwarte, sowie die Zugs- und Gruppenkommandanten eingeteilt, wodurch die Zusammenarbeit im Gruppen- und Zugsverband gefördert wurde.

Nikolaus ERDT, Jahrgang 1978, ist seit dem Jahre 2020 FF-Kommandant von Siegendorf. Auch unter seinem Kommando wird die Aus- und Fortbildung der Feuerwehrkameraden forciert. Im Jahre 2021 wurde ein Löschfahrzeug Allrad – Last angeschafft. Dieses Fahrzeug kann je nach Einsatzart mit den entsprechenden Containern rasch beladen werden.  Weiters besitzt das Fahrzeug eine ausreichende Bestückung mit Schläuchen.

Artefakte und Ausstellungsstücke der Feuerwehr Siegendorf aus alten Zeiten

Holztafel mit Feuerwehrsymbol, während der Ausräum-, bzw. Abbrucharbeiten des alten (3.) Feuerwehrhauses im Gelände des alten Maierhofes von Siegendorf im Jahre 2006 am Dachboden gefunden. Der Zweck ist unbekannt. Ev. als sichtbare Kennzeichnung des Feuerwehrhauses an der Außenfassade in Verwendung gewesen. Hat oben und unten offensichtliche Befestigungslöcher.

Alte Lederhelme der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf (bereits deutsch beschriftet, bis ca. 1939 in Verwendung)

Von Links: Beim ersten Helm sind seitlich für den Kinnriemen die Halterungen in Form eines Löwenkopfes das Stirnschild stellt ein allgemeines Feuerwehr-emblem dar

Der zweite Helm dürfte ein Mannschaftshelm sein, das Stirnschild hat die Siegendorfer Feuerwehraufschrift

Der dritte Helm dürfte wegen seinem breiten Messingkamm ohne Verzierungen mit seitlichen Abstützungen ein Zugskommandantenhelm sein, das Stirnschild hat die Siegendorfer Feuerwehraufschrift

Der vierte Helm dürfte ein Kommandantenhelm sein, dies besagen verm. die beidseitigen Verzierungen in Blattform und der breite, verzierte Messingkamm auf dem Lederhelm, das Stirnschild hat die Siegendorfer Feuerwehraufschrift.

(Anm zum Helm Nr. 4: Auf den Fotos von der Motorspritzenweihe 1930 kommandiert ein Feuerwehrkamerad in einem solchen Helm mit seitlichen Blattverzierungen die angetretene Mannschaft vor dem alten Feuerwehrhaus in der Berggasse)

Dürfte ein altes Feuerwehrhelm-Stirnschild aus der Zeit sein, als das Burgenland noch zu Ungarn gehört hat, also vor 1921 (leichte beschädigt, da rechte Feuerwehraxt abgebrochen ist). Die Aufschrift rund um das Stirnschild dürfte auf Deutsch Siegendorfer Freiwilliger Feuerwehrverband heißen (wie auf der Siegendorfer Feuerwehrfahne aus 1897)

Alter Einsatzgürtel der Feuerwehr (der Gürtel wird bereits auf dem Foto von ca. 1900 von Mitgliedern der FF-Siegendorf getragen)

Links Feuerwehrhelm aus „Plastik“ Ende 1990er Jahre; mit Gesichtsschutz, Nackenschutz und Helmlampe, verstellbarer Innenteil zum guten Sitz, zum Vergleich rechts, Aluminiumhelm ca. um 1956/57 eingeführt, aufgrund der silbernen Farbe werden die Feuerwehrmänner auch die „Silberhelme“ genannt. Die Spinne auf dem Helm leitete herabstürzende Gegenstände vom Kopf des Trägers ab. Eichenlaub um das Bgld. Wappen und silbernes Band am Helm weist den Träger als „Charge“ aus.

Die Aluminiumhelme wurden ab Ende der 1990er Jahre, natürlich bereits in modifizierter Form mit Dreipunktkinngurt, Sprengverschluss und verstellbarer Kopfgröße, durch die „Plastikhelme“ ersetzt.

Die „Silbernen Helme“ werden heutzutage nur mehr für offizielle Anlässe verwendet.

Verschiedene Feuerhaken der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf, interessant ist der bewegliche Feuerhaken in der Mitte

Fackel der FF-Siegendorf, auch im Ausrüstungsverzeichnis von 1900 angeführt

Lederkübel

Atemschutzmaske verm. 1950er Jahre, der Filter ist jüngeren Datums

Trompete der Feuerwehr Siegendorf. Das Mundstück ist leider nicht mehr vorhanden. Ist bereits auf dem Gruppenfoto von ca.1900 mit abgebildet

Die Trompete wurde aber bereits von einem Feuerwehrmitglied (Stefan SCHAJA) der auch Mitglied des Blasmusikvereines Siegendorf ist mit einem neuen Mundstück versehen und ausprobiert.

Ich kann nur sagen, interessanter Klang.

Aufnahmebuch der FF-Siegendorf, begonnen am 01. März 1949

Grundbuch der FF-Siegendorf, begonnen am 01. März 1949

„Die Löschgruppe“ Ausbildung für die Wintermonate zum Üben, verm. hauptsächlich für die Wettkämpfe da in der Schachtel Figuren mit taktischen Zeichen und Gerätschaften in Miniatur wie bei den Leistungsbewerben enthalten sind. Dieses Übungs-Spiel stammt aus den 50er Jahren und wurde vom damaligen Landesfeuerwehrkommandanten Viktor HORVATH entwickelt, Erzeugt vom Feuerwehrhelmerzeugung Carl F. WEINBERGER aus Wien.

Feuerwehrkappe aus den 1920er Jahren, siehe Foto von der Glockenweihe 1924

Kappenemblem von Feuerwehrdienstmützen aus den 1930er Jahren

Mannschaftsbeil für Feuerwehrmänner links ist ein Karabiner zum Einhängen erkennbar

Spielzeug-Feuerwehrauto aus Blech ca. 1935 bis 1940 (Leihgabe Werner JURKOVITS) Mit diesem Feuerwehrfahrzeug hat mit Ex-Schwiegervater, Jahrgang 1936 als Kind gespielt

Modell eines Feuerwehrfahrzeuges aus London ca. 1910 (Leihgabe Werner JURKOVITS)

Geschenk von der Firma Rosenbauer anlässlich des Kaufes eines LF B (Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung) durch die FF-Siegendorf 1999

Miniatur eines Feuerwehreinsatzes um die Jahrhundertwende (selbst bemalte Zinnfiguren) Leihgabe Werner JURKOVITS

Miniatur eines Feuerwehreinsatzes durch Römische Feuerwehrmänner (selbst bemalte Zinnfiguren) Leihgabe Werner JURKOVITS

Ausrüstung

Kaspar SCHAJA Bild mit Gattin. Kaspar SCHAJA,  geb. 30.12.1825 war Gemeinderat von Siegendof und beschoss 1893 die Anschaffung einer Feuerwehrspritze mit. Er war der Vater des Bürgermeisters und Feuerwehrkommandanten Johann SCHAJA.

Ein Produktkalender der Fa. Friedrich SELTENHOFER & Sohn aus Ödenburg, allererste ung. Feuerlöschgeräte-, Brunnen-, Pumpenfabrik & Glockengießerei mit Preisliste;

der Produktkalender stammt aus der Zeit von 1870 bis 1880

Zeitungsartikel und Gemeinderatsprotokolle

17.01.1797

Siegendorf

Die vorhandenen Feuerlöschgeräte:

3 Stk Feuerleiter 3 Stk Feuerhaken

Acta Gen. Congr. Comit. Soproniensis 17. Jänner 1797- Nr. ad 29

25.07.1835

Am 25. Juli 1835 entstand in der Nähe des Schulhauses Feuer und da die Bevölkerung mit der Ernte beschäftigt war, kam die Hilfe zu spät, es verbrannte fast das ganze Dorf samt Schul-, Pfarrhaus und Kirche.

Eine einzige Hand hätte zur rechten Zeit die Kirche retten können, denn das Schindeldach an der Sakristei brannte lange nur an einem Ende aber es war eben niemand da, und so griff das Feuer mehr und mehr um sich bis auch der Kirchendachstuhl Feuer fing und da die brennenden Holzschindeln vom Wind weit fortgetragen wurden, stand bald der ganze Ort in Flammen.

Zufolge dem Pfarrer Antal HERITS wurden durch das Feuer 146 Häuser, der Pfarrhof, die Kirche und die Johanneskapelle ein Raub der Flammen.

Chronik Feuerwehr Siegendorf, laut dem Pfarrer von Siegendorf Antal HERITS

Gemeinderat Kaspar SCHAJA mit Gattin siehe GR-Protokoll vom 29. Jänner 1882 (erstes Mal als Gemeinderat schriftlich festgehalten dann bis zumindest 14. Jänner 1901 im Sgdf. Gemeinderat tätig)

01.06.1882

In der Gemeinde Siegendorf sind im Monat Mai zwei Stadeldächer im Wert von 640 Gulden abgebrannt

Sopron Vm. Közig. Biz. Zl. 5506/1882 Vizegespan/ Sign. I. 34/1882

31.08.1882

In der Gemeinde Siegendorf sind im Monat August ein Wohnhaus, zwei Stadel, Futter, Stroh und landwirtschaftliche Geräte im Wert von insgesamt 1.722 Gulden zum Opfer der Flammen gefallen.

Sopron Vm. Közig. Biz. Zl. 8937/1882/Vizegespan/Sign. I.64/1882

01.01.1883

In der Gemeinde Siegendorf sind im Monat Dezember 1882 zwei Brände gewesen. Im ersten Fall sind ein Stadeldach, Stroh, Holz und 1 landwirtschaftliches Gerät im Gesamtwert von 403 Gulden 50 Heller verbrannt.

Im zweiten Fall sind zwei Hausdächer und verschiedene landwirtschaftliche Geräte im Gesamtwert von 565 Gulden Opfer der Flammen geworden.

Sopron Vm. Közig. Biz Zl. 31/1883/Vizegespan/Sign. I. 3/1883

05. 08.1885

Im Hotter der Gemeinde Siegendorf wurde am 05. August l. J. zum Schaden von Konrad PATZENHOFER Getreide und Stroh von einer Dampfdreschmaschine in Brand gesetzt. Der Schaden beträgt 3.000 Gulden.

Sopron Vm. Közg. Biz. Zl. 9799/1885 /Vizegespan/

Sign. I.6/1885

15.11.1886

In der Gemeinde Siegendorf sind am 15. November l. J. 10 Hausdächer im Wert von 6000 Gulden, auch Hausgeräte und Futter im Wert von 2299 Gulden zum Opfer der Flammen gefallen.

Sopron Vm. Közig. Biz. Zl 14.422/1886/Vizegespan/ Sign. I.13/1886

18. 11.1886

 „Schadfeuer. Während gestern ein großer Teil der Bewohner von Siegendorf am Jahrmarkt in Ödenburg war, ein bedeutender Teil in der Fabrik oder anderwärtig beschäftig gewesen ist, erklangen wehmütig die Kirchen-Glocken und signalisierten den Ausbruch einer Feuersbrunst – die wahrscheinlich durch sich alleine überlassene, und mit Zündhölzern spielende Kinder entstand.
Binnen kurzer Zeit standen zehn Wohnhäuser, meistens mit Stroh gedeckt, in Flammen, da im ersten Moment keine Hilfe zur Hand war. Wäre in Siegendorf eine organisierte Feuerwehr, währen nur ein paar beherzte, umsichtige Männer gleich da gewesen, so hätte das Feuer gleich unterdrückt werden können, so aber musste dem verheerenden Element längere Zeit freier Spielraum gelassen werden, bis als rettende Engel die wackereren Feuerwehrmänner aus Eisenstadt erschienen, und vereint mit den Ortsinsassen das Unglück lokalisiert haben.“

Zum Glück wart es bei Tag – gegen 4 Uhr Nachmittags, und windstill, sonst wäre wohl ein noch größeres Unglück zu verzeichnen

          Chronik Feuerwehr Siegendorf, Quelle Ödenburger Zeitung,          Autor der Siegendorfer Pfarrer Anton HERITS

Gründungsurkunden der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf

Handgeschriebene Gründungsurkunde vom 28. März 1889

Aus den handgeschriebenen Statuten, die in ungarischer Sprache abgefasst sind und im Archiv der ungar. Stadt Sopron aufliegen, geht hervor, dass diese am 28. März 1889 geschrieben worden sind

Aus den letzten Nachforschungen geht aber deutlich hervor, dass es in Siegendorf etliche Jahre früher Männer gegen haben muss, die die vorhandene Feuerwehrspritze bedienen konnten

Übersetzung:

Stempel: Archiv Komitat Sopron

79/1891 Zl. Ausld: 12 Gruppe a2

I.

Anschrift: Freiwillige Feuerwehr Siegendorf

II.

Sitz der FF. Siegendorf, Amts- u. Kommandosprache deutsch

III.

Stampiglie. Feuerwehrembleme/Rundschrift:

Freiwillige Feuerwehr Siegendorf

IV.

Ziel der FF: Fachmännische Brandbekämpfung in Siegendorf und Umgebung

V

Das Ziel der FF ist erreicht

a) durch Unterweisung der Mitglieder im Brandschutz in Theorie und  Praxis,

b) nächtliche Brandwache und

c) nötige Hilfeleistung bei Feuersgefahr

VI.

Die Einkünfte der FF bilden

a) Beiträge der Gründungs- und Unterstützungsmitglieder

b) Spenden und Hinterlassenschaften

c) Belohnungen und durch Sammlung beschaffte Geldbeträge

VII

Das Vermögen der FF bilden

Das Grundkapital, die Hilfs- und Ersatzfonds und alle aus den Einkünften erzielten beweglichen und unbeweglichen Gegenständen.

Siegendorf, am 28 März 1889

Anton Herits, Pfarrer von Siegendorf, päpstlicher Kämmerer, Ritter des Franz-Josef-Ordens, als auch Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf, unterfertigte diese Statuten und Moritz Pollak wirkte als Schriftführer.

Gedruckte Version der Gründungsurkunde vom 12. April 1899

18.07.1887

Am 18. Juli l. J.  wurde in Siegendorf ein Stadeldach, landwirtschaftliche Geräte ab-, bzw. verbrannt. Der Schaden beträgt 352 Gulden.

Sopron Vm. Közig. Biz. Zöl. 9945/1887/Vizegespan/Sign. I.18/1887

19.07.1887

 Neun Monate später verfasste Pfarrer Anton Herits in derselben Zeitung einen Artikel über ein Feuer in Siegendorf und lobt die neu gegründete Feuerwehr. Demnach musste in den Wintermonaten, wop die ländliche Bevölkerung Zeit hatte, der Verein gegründet worden sein. Wörtlich steht in der Ödenburger Zeitung.

Siegendorf, den 19. Juli 1887 (Große Feuergefahr, Feuertaufe der neu gebildeten Siegendorfer Feuerwehr. Gestern schwebte unsere Gemeinde in großer Gefahr, der wir nur durch Gottes Vorsehung und das schnelle und kluge Eingreifen der hiesigen, erst jüngst gebildeten Feuerwehr unter umsichtiger Leitung des hier stationierten Eisenbahnbeamten Herrn Alois Eder, als Kommandanten der Feuerwehr, entging.

Seit vielen Tagen hatten wir keinen Regen, die Hitze war enorm – die Trockenheit groß, die Bevölkerung zumeist mit Erntearbeiten draußen am Feld beschäftigt, daher das Dorf wie ausgestorben, da entstand am 18. des Monats, nachmittags zwiwschen 3 bis 4 Uhr, in der Mitte der Gemeinde am Strohdach der Scheuer der armen Witwe Theresia EISNER Feuer. – In einem Nu stand das ganze Strohdach inmittel vieler leicht Feuer fassender, mit Stroh oder Holzschindeln gedeckter Baulichkeiten, in himmelhoch steigenden Flammen.

Wenn man bedenkt, daß kaum 50 Schritte entfernt vondem Brandobjekte das große herrschaftlich Esterhazy´sche mit Holzschindeln gedeckte „Granarium“ – ein ehemaliges Pauliner Kloster – mit großem Fruchtvorrathe der Gutepachtung, gleich daneben der herrschaftliche Meierhof mit einem großen Viehstande und dem dem mit Strohfrucht- und Futtervorrathe gefülltem großen, etwa 80 Klafter langem, mit Holzschindeln gedecktem Scheunengebäude sich befindet – wenn man bedenkt, daß fast 10 Schritte weit vom brennenden Dache ein eben auch strohbedecktes Gebäude des Fleischermeisters DIHANITS steht, wo es viermal anfing zu brennen – von wo dann weiter hin sich der Feuerherd leicht verbreitet hätte, um vielleich das ganze Dorf einzuäschern, so kann man nicht genug Gott und den brav eingreifenden Feuerwehrmännern danken, daß die große Gefahr auf das eine brennende Objekt lokalisieren und im Weitergreifen begindert wurde.

Die Gemeinde sowie die einzelnen Häuser sind freilich gegen Brandschaden versichert, allein trotzdem wäre ein unsägliches Elend auf unsere ohnehin schon so oft schwer  heimgesuchte Gemeinde gekommen.

Die Entstehungsursache des Brandes ist bis jetzt nicht genau festgelegt – es kann durch Unvorsichtigkeit, es kann auch durch eine verruchte Hand – vielleicht bei der großen Dürre und enormen Hitze durch irgend einen von weit herfliegenden Funkenentstanden sein, genug dem, die Gefahr für die ganze Gemeinde war sehr groß und daher aller Dank, alle Achtung unserer braven jungen Feuerwehr, von welcher manches Mitglied leider beschädigt wurde und Brandwunden davontrug, alleine sie haben sich als tüchtige Männer bewärht und haben unser Hab und Gut – vielleicht auch m a n c h e s   M e n s c h e n l e b e n   gerettet!

Aufrichtiger Dank gebührt auch dem technischen Verwalter der Siegendorfer Zuckerfabrik, Herrn Karl REGRO, der mit seinen Zuckerarbeiter, besonders den Zimmerleuten und der Fabriksspritze tüchtig mitwirkte.

Ferner gebührt auch aller Dank der nachbarlichen   E i s e n s t ä d t e r   F e u e r w e h r ,   die kaum unsere Gefahr bemerkend- von Eisenstadt mit Spritze und Bemannung zu unserer Hilfe herbeigeeilt war. Die Hauptgefahr war freilich schon beseitigt, als die edlen Menschenfreunde von Eisenstadt hier anlangten, allein es gewahr uns dennoch einigen Trost, daß unsere Freunde in anderen Gemeinden auch über uns wachen.

Daher ein aufrichtiges, dankbares „Hoch“ auf diese echt humane Institution, auf die Feuerwehr! – die sich so brav bewährt, möge in jeder Gemeinde ein solcher Verein sich bilden und mögen alle besonnenen Element zusammengreifen, dass solche Vereine mit dem Nötigen gehörigen ausgerüstet werden. Anton Herits, Pfarrer.“

            Archiv der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf, Quelle wie oben                                   beschrieben Ödenburger Zeitung, Autor Pfarrer Anton HERITS

Erstes Feuerwehrhaus von Siegendorf in der Berggasse neben dem Gemeindestall 1887 bis zumindest 1938 (im November und Dezember 1937 wurde der Bau eines neuen FF-Hauses beschlossen es kam jedoch 1938 der Anschluss an Hitler-Deutschland dazwischen (siehe Gemeinderatsprotokolle)

25.03.1888

Unsere junge Feuerwehr in Siegendorf hat nun bereits wiederholt in Feuer- und Wasser-Gefahr sich als ein braver tüchtiger Verein bewährt.  Schade, dass sie noch immer so hilflos und nicht recht ausgerüstet dahin vegitieren. Ohne gehöriger Feuerspritze, ohne die unumgänglich nöthigen  Feuerwehr-Apparate sind diese braven Männer nur auf ihre Bravour und Bereitwilligkeit, in der Noth zu helfen, angewiesen. Auch in der letzten Feuersgefahr im hiesigen Meierhofe, wo beim größerem Sturm ein Plafondbrand ausgebrochen, verdanken es wir nur dem muthvollen schnellen Eingreifen des Feuerwehrkommandanten, Herrn Alois EDER und seiner wackeren Mannschaft die Verhütung eines unabsehbaren Unglückes. So haben die braven Feuerwehrleute bei der jüngsten Wassergefahr muthig eingegriffen und die von der Kirche heimkehrenden hilflosen Frauen, Mädchen und Kinder die durch die anwachsenden Fluten von ihren Wohnungen abgeschnitten waren,  theils hinübergeführt oder getragen.

Zum Lohne ihres humanen Wirkens, und zur Aufmunterung treu und fest in Freud und Leid zusammen zu halten, konnten diese schlichten braven Landsleute  vor einigen Tagen Zeuge sein, mit welcher Auferbauung, mit welchen Ehren einer ihrer Kameraden beerdigt wurde.

Unser Fleischhauermeister Valentin DIHANITS, ein recht braver fleißiger Geschäftsmann Der Mitglied sowohl des Veteranen-, als auch unseres Feuerwehr-Vereines war, ist an der Tuberkolose verstorben, mit Hinterlassung von Frau und sechs kleinen Waisen.

Beide Vereine wetteiferten mit ihrer Theilnahme um das Los der armen Witwe zu lindern und dem Verstorbenen die letzte Ehre in einer Weise zu leisten, wie man dies hierorts noch kaum gesehen.

In voller Trauerparade rückten die wackeren Kameraden sowohl von hier, als aus Eisenstadt und den umliegenden Ortschaften aus, um bei der feierlichen Bestattung je zahlreicher zugegen zu sein. Ergreifend war die schöne Musik und die militärische Aufstellung der Mannschaften. Zudem bekommt die Witwe eine bedeutende Unterstützung aus der Kranken- und Leichenkasse des Veteranenvereins, – gegen 120 fl.

Mit voller Theilnahme begleiten auch wir das Hinscheiden  des braven Mannes, und sprechen die mir namens der armen Witwe und der kleinen vaterlosen sechs Waisen , sowie namens unseres jungen Feuerwehr-Vereins unseren innigsten Dank allen fremden Mitgliedern der zwei Vereine aus, namentlich aber dem edlen Kommandanten des Veteranen-Vereins in Eisenstadt, Herrn Emil SCHUREK für alle Mühe um die erhebende Trauerfeier sowie alle kollegiale und humane Anordnungen bei dieser Bestattung.

„Viribus Unitis“ ist der edle Wahlspruch unseres geliebten Königs, jawohl mit vereinten Kräften in Freud und Leid – Dankt der Siegendorfer Feuerwehr-Verein allen seinen Wohlthätern und Förderern, und dankt besonders den lieben fremden Kollegen für ihre bewiesene warme Theilnahme.

  1. H. (Antal HERIC Pfarrer von Siegendorf) Präses des Siegendorder Feuerwehr-Vereines (/aus der Ödenburger Zeitung vom 25.03.1888)

11.04.1888

Lokal-Zeitung

Der Komitats-Feuerwehr-Verband

Sonntag dem 8. April fand im Sitzungszimmer der Turnhalle eine Aussschußsitzung des Komitats-Feuerwehr-Verbandes statt.

Anwesend waren die Herren: Fr. RÖSCH, Präses, Dr. Julius HAUER, Schriftführer, Franz NEMETH, Kassier, die Herren Ausschußmitglieder Johann von RUPPRECHT aus Sajoefal, Pompejus FIATH aus Mihalji, Josef KIRNER aus Neudörfel, Stefan PETÖ aus Kapuvar, und Stefan FÜZY aus Beled.

Kurz nach 10 Uhr eröffnete der Herr Präses die Sitzung mit einigen freundlichen Worten und liest die Entschuldigungsschreiben der Herren ERMES, MAGYAR und von MAJOR vor. Der Brief des Letzteren rief allgemeines Bedauern wach. Herr von MAJOR macht nämlich die Mittheilung, dass ihm von Ärzten aus Gesundheitsrücksichten verboten worden sei, sich fernerhin der aufreibenden Thätigkeit eines Feuerwehr-Kommandanten zu unterziehen.

Die Versammlung drückte ihr lebhaftes Leidwesen aus und beschloss ihm protokollarisch Dank und Anerkennung für sein so ersprießlich gewesenes Wirken auszusprechen.

Übergehend zum Berichte machte der Herr Präses die Mittheilung, daß von den 32 Feuerwehren , die sich im Komitat befinden, im Jahre 1887 nur 25 dem Verbande angehören; Kolnhof, Großhöflein und Farad waren ihren diesbezüglichen Verpflichtungen nicht nachgekommen; letztgenannter Verein ließ die Mittheilung machen,  daß ein Versehen obwalte, die beiden anderen geben kein Lebenszeichen von sich; Mit dem 1. Jänner sind die drei Vereine Draßburg, Ivan und Hrany beigetreten.; von den übrigen Feuerwehren Deagh, Repeje Szemere und Siegendorf ist der Beitritt  der letzten binnen kurzem zu erwarten, von der Sazber Feuerwehr wurde in Erfahrung gebracht, dass dieselbe nicht als freiwillige Feuerwehr nicht zu betrachten sei. Mit der Nepcze-Szemerer Feuerwehr wird die Verbandsleitung erst in Berührung treten.       Herr Dr. HAUER stellt den Antrag, den Herrn Vizegespan zu bitten, dass er durch moralischen Einfluss die betreffenden Vereine zum Beitritte bestimme.

Weiterer Gegenstand der Debatte, bildete die seit Mai 1882 im Komitate eingeführte Feuerlöschverordnung. Sie besteht nur aus 12 Paragraphen, aber es wäre außerordentlich viel gewonnen, wenn dieselben eingehalten würden. So sagt § 2, dass Gemeinden verpflichtet seien, in Jahresfrist die nöthigsten Löschgeräte zu schaffen; allein wie wenig ist diesfalls in den 230 Gemeinden des Komitates bis jetzt geschehen. In § 7 wird regemäßige  Feuerwehr angeordnet und in § 9 werden den Mitgliedern der organisierten Feuerwehren  in Brandfällen Rechte zugestanden, welche zu der Anschauung berechtigen, dass der Komitatsausschuß  den Werth der organisierten Löschhilfe zu würdigen wusste,  so dass  nur ein kleiner Schritt dazu gehört hätte, um zu der Bestimmung zu gelangen, dass in jeder Gemeinde eine Feuerwehr bestehen müsse, entweder eine Freiwillige- oder Pflichtfeuerwehr.

Der Herr Präses bringt ferner zur Kenntnis, dass er an die 28 Vereine des Verbandes 325 Bogen der abzulegenden Grundbücher, 536 Blätter für Aufstellung der Inventur, 536 Blätter für Brandberichte 43 Exemplare des Entwurfes der Komitatsfeuerpolizeiordnung und 43 Exemplare des Statutenentwurfes versendet habe. Was die Verwendung dieser Drucksorten betrifft, bleibt das angelegte Grundbuch bei dem betreffenden Vereine und ist nicht einzuschicken; dagegen ist das pro 1888 ausgefüllte Inventursblatt möglichst bald dem Präses wegen Herstellung des statistischen Ausweises zu überreichen. Die Brandberichte pro 1888 sollen von Fall zu Fall von den einzelnen Vereinen so rasch als möglich dem Präses zukommen, damit derselbe etwa wahrgenommene Übelstände abstellen, im Allgemeinen die Gesamtausweise anfertigen kann.

Herr Dr. HAUER stellt, in Anbetracht, dass die Einnahmen durch den Jahresbetrag von 28 Mitgliedsvereinen sich nur auf 84 fl beziffern und kaum hinreichen die Kosten für Herstellung der Drucksorten und Bestreitung der Postauslagen zu decken, den Antrag, an die in den Komitaten befindlichen Assekurranz-Anstalten mit der Bitte heranzutreten, dem Verbande, als wesentlichen Faktor zur Verringerung der Brandschäden, eine Unterstützung zuzuwenden, die theiweise unbemittelten Feuerwehren zu Gute kommen soll.

Der Herr Präses hat erfahren dass es Schwierigkeit machen dürfte, die diesjährige Generalversammlung (wie geplant war) in Kapuvar zu halten und fragte deshab beim dortigen Feuerwehrkommando an. Durch einen Brief des M. v. SUGAN, Vizepräses des dortigen Vereines, wurde bestätigt, dass in Kapuvar  die Abhaltung der Generalversammlung für 1889 gewünscht wird; in Folge dieser Mittheilung, wandte sich der Herr Präses an das Feuerwehrkommando in Csorna, ob dort die heurige Generalversammlung abgehalten werden könne, wurde jedoch von Herrn Präses LACKNER verständigt, dass dies nicht möglich sei; der Herr Präses hebt hervor, dass es ihm sehr leid thue, die Abhaltung der Generalversammlung zurückgewiesen zu sehen weil gerade in diesem Theile des Komitates ein schöner Sinn für das Feuerwehrwesen sich zeigt; durch eine solche Versammlung, die den betreffenden Vereinen keinerlei Opfer auferlegt, stets die Gründung neuer Vereine veranlasst wird; mit großer Freude wurde deshalb der Antrag des Herrn v. RUPPRECHT angenommen, die Generalversammlung  im Kreise der I.repcze. videki Feuerwehr in Nemes-Ladong zu halten. Herr Dr. Jul. HAUER übernahm es, direkt bei der Direktion der Südbahn anzufragen, unter welchen Modalitäten die Beförderung der theilnehmenden  Feuerwehrleute nach Bük und Abends zurück am zweckmäßigsten bewerkstelligt werden könne. Herr von RUPPRECHT drückte hierauf seiner Freude über Annahme seines Antrages aus und es waren wahrhaft schöne Worte, die Herr v. RUPPRECHT sprach. Es wäre nur zu wünschen, dass kein Verein unvertreten bliebe, ja dass die Gemeinden des Komitates zahlreiche Vertreter entsenden würden, um sich zu überzeugen, wie wenig materielle Mittel erforderlich sind, um eine geschulte Feuerwehr ins Leben zu rufen. Die Abhaltung der Generalversammlung wird auf den 17. Juni festgesetzt.

Der Herr Präses lenkt die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf den vorgelegten Statutenentwurf; derselbe wurde von Paragraph zu Paragraph gelesen und in Beratung gezogen, mit wenigen Abänderungen wurde der Entwurf angenommen. Es ist nunmehr denjenigen, welche Feuerwehren gründen wollen, Gelegenheit geboten, beim Präses des Verbandes sich eine entsprechende Vorlage für die Ausarbeitung der Statuten zu verschaffen. Herr FÜZY wünscht, dass bei den Verbandsfeuerwehren gleich Chargenabzeichen eingeführt werden, der Herr Präses empfiehlt die vom Landesverbands-Ausschuß in Vorschlag gebrachten anzunehmen und verspricht, einen bestimmt formulierten Antrag der Generalversammlung vorzulegen, er betont bei dieser Gelegenheit, dass er es gerne sehen würde, wenn sämtliche Feuerwehren des Komitates in Stoff und Schnitt gleiche Uniformen tragen würden; hegt jedoch keine Hoffnung, dass dieser Gedanke realisirt werde.

Nachdem noch der Kassabericht des Herrn Kassiers entgegengenommen war, wonach nur 4 Vereine ihrer Zahlungspflicht pro 1888 bis  jetzt Genüge leisteten und ein Baarvorath von 10 fl vorhanden ist;

Nachdem endlich bestimmt wurde, dass auch künftighin die Ausschuss-sitzungen  Sonntags vormittags abgehalten werden sollen und kein weiterer Antrag vorlag wurde die Sitzung mit einigen Dankesworten des Herrn Präses um 1 Uhr nachmittags geschlossen.

Ödenburger Zeitung vom 11.04.1888

Friedrich RÖSCH Präses bzw. Oberkommandant der Feuerwehr Ödenburg; Er organisierte in Westungarn, also auch dem heutigen Burgenland Ende des 19. Jahrhunderts das Feuerwehrwesen, gemeinsam mit dem Oberfeuerwehrkommandanten Julius SZABO der Feuerwehr Eisenstadt

30.05.1888

Neudörfel

Am 28. Mai (Verschiedenes)

Die hiesige freiwillige Feuerwehr veranstaltet Sonntag den 3. Juni einen Ausflug nach dem benachbarten Pöttschinger Sauerbrunn. Eingeladen sind sämtliche Nachbar-Feuerwehr-Vereine und zwar : Wr. Neustadt, Katzelsdorf, Lanzenirchen, Lichtenwörth, Nadelburg, Zillingdorf, Oedenburg, Mattersdorf, Draßburg und Siegendorf, bei welcher  Gelegenheit die Begrüßung und der Empfang mittels klingenden Spieles durch die Pöttschinger und Sauerbrunner Filial-Feuerwehr zugesagt wurde. Der Abmarsch von Neudörfl erfolgt präzise 2 Uhr nachmittags , der Rückmarsch um 8 Uhr abends. Während des am Pfingstsonntage  in Sauerbrunn  abgehaltenen  Volksfestes wurden zwei Exzendenten, Franz SCHAFFER und Franz JANKOVICS aus Wr. Neustadt grober Ausschreitungen gegen den Wirth halber von der Gensdarmerie-Patrouille verhaftet, nach Mattersdorf eskortiert  und dort vom Oberstuhlrichter empfindlich abgestraft.

Ödenburger Zeitung vom 30.05.1888

02.06.1888

Die freiwillige Feuerwehr Rust´s hat in ihrer gestern abgehaltenen Ausschußsitzung beschlossen, künftigen Sonntag, den 3. Juni einen Übungsmarsch nach St. Margarethen mit der Mannschaft zu machen und hat dazu die Brüdervereine Eisenstadt und Siegendorf geladen.

Ödenburger Zeitung vomn 02.06.1888

20.07.1888

Trauersdorf , 17. Juli (Feuer)

Gestern den 16. d. M., Vormittags halb 11  Uhr brach beim hiesigen Bürger und Fleischhauer KRAIJASITS abermals Feuer aus, welchem Dank der schnellen Hilfe nur eine Scheuer und Stallungen zum Opfer fielen. Die hiesige Gemeindespritze, sowie jene von Siegendorf und die Spritze des Herrn Müllermeisters KODNAR, welche alsbald am Brandorte erschienen waren, dämpften mit Erfolg die sengende Lohe.Weit größeren Schrecken noch brachte der Nachmittag desselben Tages, als man um 6 Uhr abermals Feueralarm ertönen hörte und bald darauf sah man schon die entfesselten Flammen von dem Wohngebäude des Eigenthümers HERGOVITS emporsteigen um in kürzester Zeit das ganze strohbedeckte Haus zu ergreifen; ebenso rasch wurde ein zweites und ein drittes gegenüberliegendes Gebäude von den wüthenden Elementen erfaßt, sodass demselben nun  drei Häuser und zwei Scheuern zum Opfer gefallen waren. Auch diesmal ist der relativ geringe Schaden dem schnellen Eingreifen der Feuerwehren zu danken, welche von Eisenstadt, Oslopp, St. Georgen, Siegendorf und St. Margarethen herbeigeeilt waren  und den Brand mit starker Hand lokalisierten. Im Verlaufe einer Stunde war das  Feuer gedämpft und alles außer Gefahr. Die Eigenthümer waren alle ziemlich gut versichert,  aber auf die Futtervorräthe haben sie vergessen weshalb sie den diesbezüglichen Schaden selbst tragen müssen.

Ödenburger Zeitung vom 20.07.1888

22.09.1888

Gestern wüthete in Siegendorf ein fürchterliches Feuer. Gegen 4 Uhr nachmittags wurde unsere Feuerwehr alarmiert, welche sich auch allsogleich unter Führung ihres Vize-Kommandanten nach dort begaben. Es verbrannten mehrere Getreidetristen und eine Dreschmaschine. Erst gegen 8 Uhr konnte das Feuer gelöscht werden; man schätzt den Schaden auf 10.000 Gulden.

Ödenburger Zeitung 22.09.1888

27.01.1889

Die Kreierung von Freiwilligen Feuerwehren in unserem Bezirke nimmt einen erfreulichen Fortgang. So hören wir von konstituierenden  Versammlungen  in Donnerskirchen, Purbach, Stinkenbrunn,  Siegendorf, auch in den anderen Ortschaften  geht man daran, diese wohlhtätige Institution ins Leben zu rufen. Ein besonderer Verdienst um  die Organisierung der Feuerwehren in unserem Bezirke haben sich die Herren SZABO und KARNER erworben und kann ihnen für ihr Bemühen  in dieser Beziehung nicht genug des Lobes gespendet werden.

Ödenburger Zeitung vom 27.01.1889

28.05.1889

Generalversammlung des Verbandes der Komitatsfeuerwehren  in Kapuvar

Von unserem Spezialberichterstatter

Abfahrt von Ödenburg

Ein herrlicher Morgen wars, als Schreiber dieser Zeilen Sonntag früh um 7 Uhr mit unserer Feuerwehr vom Cafe „BIRINGER“ zur Raaberbahn marschierten und sich von dort in Vertretung der „Ödenburger Zeitung“ zum Feuerwehrtag nach Kapuvar begaben. Die anfangs geringe Zahl von Theilnehmern, die den Separatzug bestiegen hatten, erhielt beinahe auf jeder Station längs der Raaberbahn  einen namhaften Zuwachs und so konstatirten  wir bei Ankunft  in Kapuvar die erfreuliche Thatsache, daß daselbst an 400 Feuerwehrmänner aus allen Bezirken des Komitates  sich eingefunden hatten.

Ankuft in Kapuvar

Kapuvar, dieser gastfreundliche, mächtig aufstrebende Markt mit seiner ebenso intelligenten als opferbereiten Bürgerschaft, die gerade jetzt an die eine Summe von 17.000 fl. erfordernde Makadamisierung der Straße bis zur Bahnstation schreitet, ließ  natürlich den bedeutungsvollen Tag nicht vorübergehen, ohne der allgemein herrschenden Festesstimmmung auch äusserlich würdig Ausdruck zu geben. Die festlich geputzte aus den Nachbargemeinden schaarenweise herbeiströmende Menge, besonders die Bäuerinnen in ihren grellbunten Trachten, die in den Straßen auf- und niederwogten, boten samt den mit nationalen Fahnen einen pittoresken Anblick.

Gegen 10 Uhr erfolgte der Einzug der verschiedenen Vereine mit ihren in großer Gala erschienenen Vorständen und Oberkommandanten an der Spitze unter klingendem Spiele. Die großen Unannähmlichkeiten , welche die entsetzlichen Staubwolken bereiteten, wurde durch die Herzlichkeit der Bewohnerschaft, die sich in dem Zuwerfen von hübschen Blumensträußchen aus zarter Hand kundgab, gänzlich wettgemacht. Am Hauptplatz hatte sich inzwischen auf einer improvisierten Tribüne das Arrangirungskomite , an dessen Spitze die Herren Alexander SUGAR , der verdienstvolle des dortigen Feuerwehr-Vereines   und Oberkommandant Stefan PETÖ standen, mit mehreren hervorragenden Persönlichkeiten zum Empfange der Gäste versammelt. Nach Absingen eines Liedes durch den dortigen Gesangsverein, hielt Herr SUGAR,  bekannt als einer der besten Redner des Komitates , der Fahnenträger  aller gemeinnützigen Bestrebungen  in Kapuvar, eine ebenso gedankenreiche als schwungvolle Begrüßungsansprache  an die Feuerwehr-Vereine in deren Namen ebenso schlagfertig der Sekretär  des Verbundes Advokat Dr. HAUER dankte.

General-Versammlung

Nach eingenommenen Imbiss bei dem wackeren Wirthe Herrn PETÖ begann ebendaselbst  im Kasinosaale die General-Versammlung welche vom Präses des Komitats-Verbandes , Oberkommandanten RÖSCH eröffnet wurde. Zunächst hatten sich beim Sekretär die erschienen Vertreter der Vereine zu melden.

Zur Versammlung hatten sich eingefunden die Feuerwehren: Csorna unter der Führung des Präses Ambros LAKNER, Rust (Oberkommandant Alerius MAGYAR), Nemesker (Oberkommandant MECHLE), Szil-Sarkany (Oberkommandant BODZAI), Sagh (Oberkommandant Wilhelm MOLL), Szany (Oberkommandant REHMANN), Margarethen (Oberkommandant MAGYAR), Groß-Warasdorf (Oberkommandant HORVATH), Beled (Oberkommandant Bela Molnar), Nemeti und Bottyomd (Oberkommandant Joh. KIRALY), Jobbahaz (Koloman VIRAGH), Fertö Szt. Miklos und Eszerbahely (Oberkommandant Gustasv KALLIWODO), Petöhazaer Zuckerfabrik (Joh. SCHWERTNER), Loosing (Vizekommandant Moriz SCHWARZ), Mihalyi und Kisfalud ((Oberkommandant Pompejus v. FIATH), Stinkenbrunn ( Oberkommandanrt WACHER), Hövej (Adolf MIKLOS)), Neudörfl, (Oberrkommandant KIRNER), Eisenstadt (Oberkommandant  Julius SZABO), Klingenbach (CSITKOVITS), Siegendorf (Alois EDER), Lövö (G. SZEP), Bük (WESTERHAZY), Farad (SZILVASY).

Den ersten Gegenstand der Verhandlung bildete die Verlesung  des Dank-Telegramms des Erzherzog Josef auf die gelegentlich der silbernen Hochzeit an seine Hoheit gerichtete Gratulation. Diese ungarische Depesche hat folgenden Wortlaut:

Empfangen Sie meinen aufrichtigsten Dank für Ihre herzlichsten Wünsche, Erzherzog Josef, m.p.

Man kann sich denken mit welch´ begeisterten Eljen-Rufen diese vom Auditorium stehend angehörte Depesche des von jedem  Ungar abgöttisch verehrten Erzherzogs aufgenommen wurde.  Ein hierauf vom Vorsitzenden verlesenes Telegramm meldet, das Ableben des Oberkommandanten Johann von RUPPRECHT in Sajtosfal. RUPPRECHT war seit vielen Monaten an`s Krankenlager gefesselt und erlöste ihn der Tod Sonntag morgens 3 Uhr von seinen Leiden. Mit ihm hat ein sehr leutseliger für die Interessen der Feuerwehrsache warmfühlender Kommandant , der die erste Dorffeuerwehr im Ödenburger Komitat gegründet und sechs dazu gehörige Gemeinden auf eigene Kosten mittels Telefons verbunden hatte, leider zu früh die irdische  Laufbahn vollendet. Allgemeinder Zustimmung begegnete der Antrag des Herrn LACKNER, Mitglied des Prämonstratenser-Ordens in Csorna, dem Mitleid protokollarischen Ausdruck zu geben und ein Kondolenzschreiben  an die Familie des Verewigten abzusenden.

Dem vom Sekretär, Dr. HAUER zusammengestellten Jahresberichte entnehmen wir die sehr erfreuliche Thatsache, das das Feuerwehrwesen im Komitate immer mehr und mehr an Boden gewinnt und die Zahl dieser wahrhaft segenbringenden Institution sich stetig vermehrt.

So hat der Eisenstädter Bezirk Dank der Umsicht und rastlosen Thätigkeit des dortigen Oberkommandanten SZABO heute bereits 24 Feuerwehren. Einen schönen Aufschwung bekundet auch in dieser Hinsicht Kapuvar, während im Pullendorfer Bezirke eine strafwürdige Apathie vorwaltet, bis heute sind in diesem Bezirke blos 2 Vereine ins Leben gerufen worden. Auch der in der „Oebb Ztg“ wiederholt besprochenen „Csornoer-Feuerwehr-Angelegenheit“ geschieht Erwähnung. Es heißt darin dass der Oberstuhlrichter in Csorna für die Institution der Feuerwehr sich nicht sonderlich zu begeistern scheint, sonst hätte er einen so lebensfähigen Körper nicht dem Orkus der Vergessenheit überantworten können. Der Präses der Csornaer Feuerwehr der im großen Ornate erschienene Herr LAKNER bringt den Bescheid des Vizegespans mittels welchem das Oberstuhlrichters auf Auflösung  der Feuerwehr ausser Kraft gesetzt wird, der Versammlung zur Kenntnis und beantragt dem so loyal und stets gerecht vorgehenden Vizegespan v. SIMON der die Reputation des Vereines gewahrt hat, ein kräftiges Eljen auszubringen, das bereitwillig geschieht. Der Kommandant von HÖVEJ führt Beschwerde, dass diese Gemeinde ihrer Feuerwehr so abhold ist. Sie erhalten keinerlei materielle Unterstützung, besitzen daher auch nicht die erforderlichen Requisiten. Mit dem guten Willen alleine könne man jedoch im Momente der Gefahr das tobende Element nicht bekämpfen!

Auch von anderer Seite wird betont, dass nachdem einige Bezirke eine beklagenswerte Gleichgültigkeit für das Feuerwehrwesen bekunden, je eher Schritte der zwangsweisen Einführung derselben bei der Komitats-Verwaltung unternommen werden mögen. Herr SUGAR verspricht, dass er im ständigen Komitats-Ausschusse diese Angelegenheit zur Sprache bringen werde. Der Vizekommandant Herr Leopold DEZSITS aus Fertö Szt. Miklos meldet, dass der Direktor der Petöhazaer Zuckerfabrik Herr Rudolf KRIZ, für die Anschaffung von Requisiten 400 fl und die Gemeinde den Betrag von  500 fl zu diesem Zwecke gespendet haben. (Lebhafte Eljenrufe).

Die Oberkommandanten RÖSCH und SZABO haben für den Verband im eigenen Verlag ein Dienstreglement herausgegeben, welches als Leitfaden bei Gründung von Feuerwehren dienen soll. Dieses nett präsentierte Büchlein enthält alle Vorschriften, die zu beobachten sind, und ertheilt in leichtfasslicher Darstellung die Instruktionen für Adjustirung und Ausrüstung. V. Dr. HAUER beantragt, den Herausgebern die thätig waren, die wärmstens  keine Mühe scheuten, und unverdrossen für das je ehere Erscheinen des Reglements thätig waren, die wärmste Anerkennung und den Dank der Versammlung protokollarisch auszusprechen (begeisterte Eljenrufe). Dieses Werk wurde in 2000 Exemplaren  -theils ungarisch -theils deutsch gedruckt.

Dier Aufforderung , dieses Büchlein für die Vereine anzuschaffen, hat Erfolg. Denn nach kurzer Zeit waren über tausend Exemplare in den Händen der Kommandanten.

Die Herstellungskosten betrugen 424 fl,  und wird ein einzelnes Exemplar um 235 kr verkauft werden.

SUGAR befürwortet, dass die Vereine die  erforderliche Anzahl kaufen mögen und die Mannschaft womöglich von jedem Geldopfer verschont bleibe. MAGYAR (Rust) plaidirt für eine Eingabe an das Komitat, in welcher gebeten wird, dass die erforderliche Summe den Vereinen zur Verfügung gestellt werden möge. Mann kam sodann überein, dass die Vereine für die Aufbringung  der Geldmittel im eigenen Schooße Sorge tragen werden.

Die nächste General-Versammlung  des Komitats-Feuerwehr-Verbandes  im künftigem Jahre findet in Mattersdorf statt.

Nachdem noch Herr SUGAR dem Präsidium und dem Ausschusse für ihre im Interesse des Verbandes bekundete Mühewaltung den Dank der Versammlung verdolmetscht hatte , wurde die Sitzung geschlossen.

Das Festdiner

Gegen 1 Uhr versammelten sich die  Gäste  in dem ziemlich geräumigen Saale , wo Herr PETÖ für ein wahrhaft opulentes Gelage Sorge trug. Beim dritten Gange erhob sich Herr RÖSCH  und mit ihm alle Anwesenden als er auf die Gesundheit seiner Majestät des Königs das Glas erhoben hat (begeisterte Eljenrufe) Pfarrer DOMINKOVITS trank auf das Wohl der Feuerwehrmänner, die dem Feuer den Krieg erklären. Er, seinerseits – führt der geistvoller Redner aus,  wolle mit seinem Trinkspruche nicht das gleiche thun wie die Feuerwehrmänner, nämlich das Feuer löschen, im Gegentheile er will die Flamme anfachen, die Flamme der Nächstenliebe, welche vor dem Ruine des nationalen Vermögens die Bürger rettet. Männer die im Dienste einer so erhabenen  patriotischen Idee stehen, müssen allgemein verehrt werden. Besondere  Beachtung verdient aber eine Institution an deren Spitze ein so beliebter Prinz wie Erzherzog Josef steht. die Versammlung erhebt sich, Ihm den ersten Feuerwehrmann`s Ungarn`s dem erhaben Protektor  aller Feuerwehren gelte sein Toast (brasusende Eljenrufe)

Sein Antrag aus der Versammlung ein Begrüßungs-Telegramm an Se. Hoheit anlässlich der bevorstehenden Doppelfeier zu senden findet begeisterte Zustimmung.

Oberstuhlrichter KOVACS bringt einen Toast auf den Obergespan Grafen Bela  CSIRAKY aus.

Auch an ihn wird eine Begrüßung Assekuranz  gesendet.

Alexander SUGAR lässt in einem schönen Toaste die erschienenen Gäste, die Vertreter der Presse, hochleben.

Gleichzeitig verliest er ein Telegramm  laut welchem die „erster ungar. Allg. Assekuranz -Gesellschaft“ für die  Kapuvarer Feuerwehr den Betrag von 50 fl spendet.

Es sprachen noch Kommandant SZABO auf HAUER, HAUER auf SUGAR, MAGYAR auf Oberstuhlrichter KOVACS, der. kön. Notar von BABIC auf die Frauen der Feuerwehrleute die in gewissem Masse  schon darum „Feueranbeter „ sein müssen, weil sie sich an den schönen Augen ihrer reizenden Frauen , die ihnen ihren Familienherd verschönen, erwärmen. Advokat Friedrich KUND (Oedenburg) feiert in seinem Trinkspruche die opfermuthigen Bürger Kapuvar´s. Von den ins unendliche sich erstreckenden Toasten führen wir noch an den des Herrn SUGAR auf Schulinspektor SZABO, des Oberkommandanten von Fiath auf den Großgrundbesitzer k. k. Kämmerer Nikolaus von DÖRYSZE – Inzwischen war es 3 ½ Uhr geworden, auf welche die Schauübung angesagt war.

Die Schauübung

Auf dem Hauptplatz vor der Kirche  hat die Schauübung stattgefunden, welche eine unabsehbare Volksmenge angelockt. Die Leistung der Kapuvarer Feuerwehr waren ausgezeichnet brav, sie erwies sich in jeder Richtung hin als gut diszipliniert, wurde der Oberkommandant PETÖ (oder VETÖ) zu dem trefflichen Erfolge allgemein beglückwünscht. Es war nämlich ein Brand am Haus des Oberstuhlrichters supporirt und war die Feuerwehr am Brandplatz auf das gegebene Signal eiligst erschienen. Die Mobilisierung aller Apparate, das Aufstellen der Leitern und die Beförderung der mit Wasser gefüllten Schläuche auf das brennende Granarium nahm im Ganzen blos einen Zeitraum von 5,2 Minuten in Anspruch. Mit einem Defile sämtlicher Feuerwehren schloss die offizielle Feier. Die Mannschaft that sich dann gütlich beim Weine und Tanze und als die siebente Abendstunde herannaht, erfolgte der Abmarsch zur Bahn, um Rückfahrt nach den Heimatorte anzutreten.

Die Abfahrt

Auf der Station hat sich knapp vor der Abfahrt eine herzerhebende Episode abgespielt. Der wackere Oberkommandant Herr v. FIATH war in Begleitung einer Zigeunerkapelle mit seinen Mannen erschienen, um hier nochmals von dem Präses Herrn RÖSCH, sowie den anderen Kameraden sich zu verabschieden.

Bei dieser Gelegenheit erreichte die Begeisterung ihren Höhepunkt und die Herrn RÖSCH und FIATH wurden unter Vivatrufen von in der Runde umhergetragen spontan dargebrachte Ovationen wird denjenigen, die sie mit ansahen, unvergesslich bleiben, sowie der überhaupt an den Aufenthalte in Kapuvar für jeden Theilnehmer sich angenehmsten Erinnerungen knüpfen werden. (Veritas)

Ödenburger Zeitung vom 28.05.1889

21.11.1889

Die Feuerwehren von Szany, St. Endree und Siegendorf haben auf die an sie gerichteten Mahnschreiben betreffend Zahlung der übernommenen Bücher gar keine Antwort gegeben; desgleichen Herr Fabrikant WALSER, der die Kosten seines Inserates noch nicht beglichen hat; betreff der Rückstände soll neuerdings gemahnt werden, um so mehr als noch  160 fl.   Herstellungskosten zu decken sind; im Vorrath befinden sich derzeit 632 deutsche Exemplare und 125 ungarische, die von den zurückgesendeten bereits wieder 10 Stück verkauft wurden.

Der Präses lenkte sodann die Aufmerksamkeit des Ausschusses auf den Landesfeuerwehrtag welcher im Jahre 1891 in Oedenburg abgehalten werden soll; bezeichnet es nach seinem Erachten als Pflicht jeder einzelnen Feuerwehr des Komitatsverbandes nach Kräften mitzuwirken, damit dieser Feuerwehrtag dem gesamten Verbande zur Ehre gereiche. Da der Feuerwehrtag im Hochsommer abgehalten wird, ist die Einführung von blau-weiß gestreiften Leinenblousen und Segeltuchhosen behufs der Gleichförmigkeit in der Uniformierung anzustreben. Einheit in den Rangabzeichen, Im Kommando soll für  sämtliche Komitatsfeuerwehren durchgeführt und auf dem Komitatsfeuerwehrtag pro 1890 in Mattersdorf diesbezüglich genaue Vereinbarung getroffen werden. Die ganze Festsetzung des Tages für den Komitatsfeuerwehrtag  in Mattersdoirf wird für die nächste Ausschußsitzung anberaumt.

Ödenburger Zeitung vom 21.11.1889

18.04.1890

Unsere Vaterländische Feuerwehr und ihre Bestrebungen

Im Nachstehenden veröffentlichen wir den ausführlichen Bericht über die am 13. April 1890 abgehaltene Ausschußsitzung des Komitatsverbandes der freiwilligen Feuerwehren.

Anwesende: Herr Friedrich RÖSCH als Präses, Herr Friedrich KUND als Kassier, die Herren Mitglieder ERMES Josef aus Mattersdorf, KIRNER Josef aus Neudörfel, MAGYAR Elek aus Rust, SZABO Julius aus Eisenstadt, FÜZY Stefan aus Beled, MECHTE Josef aus Nemesker, SZEP Kaspar aus Schützen; so dass der Ausschuss als vollzählig bezeichnet werden konnte.

  1. Nach Eröffnung der Sitzung widmete der Herr Präses dem verdienstvollen Schriftführer Dr. Julius HAUER der so frühzeitig seiner segensreichen Wirksamkeit durch den Tod entrissen wurde, einen warmen Nachruf. Der Ausschuss beschloss seiner innigen Theilnahme im Protokolle Ausdruck zu geben und gibt seiner ehrenden Anerkennung des Verblichenen durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Anknüpfend hieran, hebt der Präses hervor, dass er bemüht gewesen sei, die Parten möglichst rasch den Vereinen zukommen zu lassen, um eine möglichst große Theilnahme der auswärtigen Vereine am Leichenbegängnisse zu erzielen; da jedoch die von ihm Donnerstag  Nachts 10 Uhr in den Postschalter geworfenen Briefe und Parte in der Richtung nach Raab erst Freitag abends befördert wurden, konnten weder die Raaber Kameraden noch die an der Raaber Linie gelegenen Vereine sich beim Leichenbegängnisse vertreten lassen.

Eine Kranzspende von Seiten des Ausschusses sei unterblieben weil sich der Herr Präses nicht für ermächtigt hielt, eine diesbezügliche Anordnung aus eigener Macht zu treffen; nachdem jedoch von den Feuerwehrkameraden beabsichtigt wird, dem theuren Verblichenen ein Denkmal setzen zu lassen, dürfte der Ausschuss Gelegenheit finden, bei dieser Veranlassung dem ehrenden Andenken an den Verblichenen auch sichtbaren Ausdruck zu geben.

  • Der Herr Präses ersucht den Herrn Friedrich KUND das Schriftführeramt provisorisch bis zur nächsten Generalversammlung zu übernehmen.
  • Das Schreiben des Herrn PETÖ Stefan wonach derselbe auf seine Stelle als Ausschußmitglied resigniert wird verlesen und bedauernd zur Kenntnis genommen.
  • Bezugnehmend auf das Protokoll vom 17. November theilt der Herr Präses mit, dass die Eingabe wegen Errichtung der Zwangsfeuerwehren an das löbliche Vizegespansamt geleitet wurde; als Beweis welche Aufmerksamkeit der hochverehrte Herr Vizegespan den Feuerwehren schenkt, diene das Zirkular, welches am 4. Dezember an die Herrn Oberstuhlrichter  mit einem statistischen Fragebogen versendet wurde, das genauen Aufschluss über den Stand der Feuerwehrsache in den einzelnen Gemeinden verlangt. Anschließend hieran bringt der Herr Präses das Antwortschreiben zur Kenntniss, welches er am 10 März 1890 als Gutachten betreffend des Statuten der Vasarosfalu Köszegi tuzoltosag abgegeben hat.
  • Im genannten Protokoll war auch der Auftrag gegeben, einen entsprechenden Aufruf Rücksichtlich des  Beitrittes zur Unterstützungskassa an die Mitglieder zu richten; in Folge des Absterbens von Herrn Dr. HAUER blieb der deutsche Entwurf bis vor kurzem daselbst liegen; derselbe liegt heute vor. Nach Verlesung dieses Aufrufes werden Bedenken betreffs der  Durchführbarkeit bei den Dorffeuerwehren geltend gemacht; bei der Wichtigkeit des Gegenstandes aber beschlossen, diesen Aufruf gedruckt in ungarischer und deutscher Sprache jedem Mitgliedsvereine zuzusenden, damit sich der betreffende Verein nach eigenem Ermessen entscheide; anknüpfend hieran bringt der Herr Präses zur Kenntnis, daß sich die 20 fl welche in Kapuvar gesammelt wurden, noch bei ihm deponiert liegen, da die faktische Konstituierung der Unterstützungskasse noch nicht erfolgt sei.
  • Der Herr Präses berichtet über den Stand des Verbandes, daß demselben nunmehr  61 Vereine des Komitates angehören und daß mit dieser Zahl unser Komitatsverband die höchste Mitgliederziffer aufweist; auf die einzelnen Bezirke des Komitates vertheilen sich diese Vereine folgender Weise:

Oedenburger Bezirk 8 Vereine: Oedenburg, Groß Zinkendorf, Klein-Zinkendorf, Klingenbach, Kolnhof, Losing, Rust, Schattendorf

Mattersdorfer Bezirk 4 Vereine: Mattersdorf, Draßburg, Neudörfel, Pöttsching

Eisenstädter Bezirk 17 Vereine: Breitenbrunn, Donnerskirchen, Eisenstadt, Groß-Höflein, Klein-Höflein, Leitha-Prodersdorf, Neufeld, Oggau, Oslipp, Purbach, Siegendorf, Szt. Margarethen, Stinkenbrunn, Trauersdorf, Wimpassing,  Zagersdorf, Zillingthal.

Pullendorfer Bezirk  2 Vereine: Groß-Warasdorf und Lutzmannsburg

Csepreger Bezirk 8 Vereine: Bükk, Csepreg, Esernelhaza-Domonya, Ivan, Elsö repeze-videki tüzölto -egylet, Schützen, Nemesker, Sag

Kapuvarer Bezirk 11 Vereine:  Beled, Donesfa, Edve-Badosfa, Hövey, Kapuvar-Bartha, Keczöl, Kis-Falud, Mihalyi, Bali, Petöhaz-Fabrik, Szergeny-Agyages; und endlich

Csornaer Bezirk 11 Vereine: Barbacs, Csorna, Egyed, Farad, Jobbahaza, Nemeth-.Pottyond,  Szany, Szil-Sarkany, Tomasi, Bagh.

Der Herr Präses hebt hervor, dass von 61 Vereinen nur die 6 Vereine Oedenburg, Eisenstadt, Draßburg, Csorna, Groß-Zinkendorf und Petöhaz-Fabrik ihre Berichte über den Stand des Vereines und ihr Inventar eingesendet haben und legt in dieser Richtung ein Mahnschreiben vor, das sämtlichen Vereinen zugeschickt werden soll, in welchem dieselben aufgefordert werden, bis Ende dieses Monats die betreffenden Daten einzusenden, damit der Verbandspräses in die Lage versetzt werde, die statistischen Ausweise bis zum Komitats-Feuerwehr-Tage zusammenzustellen.

Gleichzeitig werden die Vereine ermahnt, ihre Zahlungspflichten bis Ende dieses Monates zu erfüllen, widrigenfalls den Bestimmungen der hohen ministeriellen Verordnung gemäß, konform dem Vorgehen im Eisenstädter Bezirk die Herrn Oberstuhlrichter ersucht werden, bei den betreffenden Gemeinden die Beiträge einzuheben. Besondere Anerkennung wurde dem Eisenstädter Bezirk gezollt, der die meisten organisierten Feuerwehren aufzuweisen hat; ein Erfolg, welcher der unermüdlichen Thätigkeit des Herrn Oberkommandanten SZABO der Eisenstädter Feuerwehr und der wackeren Unterstützung des  hochgeschätzten Herrn Oberstuhlrichter L. FALUDY zu danken ist; als Beweis solcher Unterstützung dient die Ablieferung der Jahresbeiträge von 1890 von14 Feuerwehren respektive  Gemeinden, welche durch den Herrn Oberstuhlrichter eingehoben und durch Herrn SZABO unmittelbar vor der Sitzung abgeliefert wurden.

Fortfahrend in seinem Berichte hebt der Herr Präses hervor, daß er abermals auf die gleichförmige Adjustierung der Feuerwehren zurückkommen müsse; der Ausschuss erklärt, das es wünschenswerth sei, eine vollständige Übereinstimmung zu erzielen; hält jedoch die Durchführung bei den äußerst geringen Mitteln, die manche der bestehenden Vereine zur Verfügung stehen, für schwierig; in der Anschauung dass die Chargenzahl in den einzelnen Vereinen möglichst zu beschränken sei, stimmen sämtliche Ausschussmitglieder überein und wird der Herr Präses ersucht, auf Grund der ihm zukommenden Berichte in der nächsten Komitatsversammlung bestimmte Anträge zu stellen und gleichzeitig die Abzeichen der  Chargen nach den Organisations-vorschriften in Antrag zu bringen.

Desgleichen wird der Herr Präses ersucht, auf dem nächsten Komitatsfeuerwehrtag es energisch zu betonen, dass nach den vereinbarten Exerziervorschriften die Einübung der Mannschaft durchgeführt werden soll. Bei dieser Gelegenheit lenkt der Herr Präses die Aufmerksamkeit auf die in anderen Komitatsverbänden z. B. dem Wieselburger Komitat eingeführten Unterrichtskurse  und hebt hervor, dass derartige Kurse in unserem Komitate noch leichter einzuführen wären, da er mit Unterstützung des Herrn Exerziermeisters SCHNEIDER jederzeit bereit sei, einen derartigen Kurs einzurichten, sodass sich eine entsprechende Zahl von Theilnehmern findet .Das Anerbieten wird vorerst dankend zur Kenntnis genommen.

Rücksichtlich der Inspektionen erklärt der Herr Präses, daß nur Sonntage mit Ausschluss der hohen Feiertage zur Inspektion verwendbar seien, es bei dem besten Willen unmöglich sei, die Inspektion aller Vereine  in den paar Sommermonaten durchzuführen.

Bei eingehender Erörterung dieser Frage wird darauf hingewiesen, dass es zweckmäßig sein dürfte, mit der Inspektion der einzelnen Bezirke die geeigneten Persönlichkeiten zu betrauen, die sodann verpflichtet wären, dem Verbandspräses über die die Resultate ihrer Inspektion ihre Berichte einzusenden; dem Verbandspräses fiele alsdann die Obliegenheit zu, bald da, bald dort eine Inspektion vorzunehmen; mit besonderem Danke wird zur Kenntnis genommen, daß Herr MECHLE sich bereit erklärte, seinen Wagen für einen Inspektionstag zur freien Verfügung beizustellen.

Die definitive Bestimmung bleibt dem Komitatsfeuerwehrtage vorbehalten.

  • Für die Abhaltung des Komitatsfeuerwehrtages in Mattersdorf wird die Übereinstimmung mit dem dortigen Verein der 15. Juni festgesetzt.

Die Mattersdorfer Feuerwehr wird dem Herrn Präses ihr Programm einsenden, um nach erfolgter Verständigung  die Einladungen versenden zu können.

  • Der Herr Kassier legte seinen Kassabericht vor, demselben ist zu entnehmen, daß an Bargeld 182 fl.  20 kr. vorhanden ist; zu zahlen sind noch für Herstellung  der Organisations- und Exerziervorschriften an Herrn LITFASS 100 fl. Und an Herrn THIERING  60 fl.
  • Der Herr Präses erstattet ausführlichen Bericht über die Landesausschußsitzungen vom 5. und 6. Jänner und vom 23. Februar, beleuchtet die Verunglimpfungen , welche dem Vizepräses  Herrn FOLLMANN in Nr 7 der illustrirten Feuerwehrzeitung zu theil geworden sind, führen die Gründe an, welche die Ausschussmitglieder bei der Wahl des Herrn BOREZFUSS zum Sekretär des Landesausschusses leiteten, endlich die Wahl des Herrn TOMCKANYI zum Kassier. Der Bericht wurde dankend zur Kenntnis genommen.

Mit freundlichem Danke für die Ausdauer der Herren Theilnehmer wurde die Sitzung um 1 Uhr vom Herrn Präses geschlossen.

Ödenburger Zeitung vom 18.04.1890

01.06.1890

Seit Wochen regt es sich gewaltig in unserem Feuerwehrvereine. Mit erhöhtem Eifer werden die Übungen abgehalten. Alle Mitglieder werden zum fleissigen Besuche des Übungsplatzes angehalten. Gilt es doch, auf dem großen bevorstehenden Fahnenweihfeste (1. Juni) die Ehre des heimatlichen Vereines zu wahren! Nicht weniger lebhaft geht es in dem Festorte zu. Zahlreiche Komitees sorgen unermüdlich, dass der Festplatz aufs schönste hergerichtet, dass die von nah und fern eintreffenden Brudervereine ein gutes Unterkommen finden, daß es nicht an Alldem mangele, was zum Behagen der willkommenen Gäste dienen könne. Und kommen werden der Gäste sehr viele. Nicht weniger denn 30 Vereine haben sich bis jetzt zur Theilnahme an dem Feste angemeldet! Von diesen seien nur die folgenden genannt: Oedenburg, Rust, Kapuvar, Petöhaz, Kisfalud, Draßburg, Klingenbach, Siegendorf, Pöttsching, Zillingthal, Oggau, Oßlop, Trauersdorf, Müllendorf, Groß-Höflein, Klein-Höflein, St. Georgen, Neulerchenfeld, Pottendorf, Oberwaltersdorf, Landegg, Wampersdorf, Ebreichsdorf, Kottingbrunn, Wimpassing, ec.

Die Fahne selbst, die geweiht werden soll, ist ein wahres Meisterwerk der Kunststickerei und das Band das die Fahnenmutter dem Pathenkinde als Angebinde spendete, ist so pracht- und werthvoll, daß mancher Verein für den Anschaffungspreis derselben sich eine sehr schöne Fahne kaufen könnten.

Wenn nun auch der Himmel das Unternehmen mit schönem Wetter begünstigt (was wir dem Vereine wünschen), dann dürfte diese Fahnenweihe einer der großartigsten Festlichkeiten werden. Es wird dieselbe ein Fest der Bevölkerung , ein Fest froher, guter, strebender Menschen, ein Fest der Humanität, ein Fest der Verbrüderung, ein Fest des sogenannten Feuerwehrwesens werden. In diesem Sinne seien die wackeren „Männer von der Spritze“ in Eisenstadt herzlich Willkommen. Mögen sie im Verlaufe ihres Hierseins sich enger befreunden und neuen Muth zu ihrem humanitären Wirken schöpfen! Wir rufen allen Theilnehmern ein donnerndes „Eljen“ zu!

Aus dem reichhaltigen Programme dieser Festlichkeit wollen wir hier nur das wichtigste mittheilen.. Morgens 5 Uhr: Tagreveille; 7 – 9 Uhr: Empfang der Gäste und Zuweisung  eines Gasthaus-Lokales; 10 Uhr: Festliche Begrüßung der erschienenen Gäste durch den Vereinspräses Herrn Anton GRÜSSNER und durch den Oberkommandant Stellvertreter Herrn Franz KARRNER; ½ 11 Uhr: Abholen der Fahnen-Mutter Frau Oberst Franziska SASSIN, Edle von Sopron, durch die Mitglieder des Komitees und die Kranzfräulein; 11 Uhr feierliche Messe und Fahnenweihe, Übernahme der Fahne durch den Oberkommandanten , Herrn Julius SZABO. Dekorierung der Kommandanten und der Fahnen, festliche Ansprache des Herrn Ehren-Oberkommandanten Julius von Major; 1 Uhr: Festbankett und Konzert im Gasthaus-Garten zur „goldenene Weintraube“; 3 Uhr Festzug mit Musik und Fahne, dann Schauübung; 6 Uhr Konzert und Tanzkränzchen für die Chargen; 8 Uhr: Feuerwehrball.

                  Oedenburger Zeitung vom 01.06.1890

01.09.1890

Siegendorf 1. September (Orig.Korr.) (Manöver – Einquartierungen – Feuer-Allarm)Seit einigen Tagen ist die Umgebung von Siegendorf wie ausgewechselt. Militär über Militär ist eingetroffen, um hier prachtvolle Feldübungen zu obliegen. Die ländliche Stille und Ruhe , die uns sonst umgibt, ist den aufregenden Schauspielen gewichen, welche das militärische Lagerleben  – ein Bild des Krieges liefert.

Alle Ortschaften zwischen Oedenburg und Eisenstadt wimmeln von rüstigen Kriegern, strammen und schmucken Offizieren , die überall einquartiert werden mußten und den Dorfschönen nicht wenig in die Augen stechen. Durch 4 Tage weilte hier das 6. Hußaren-Regiment, eine ungemein stattliche Reiterschaar – heute früh zog unsere Eskadron nach Baumgarten um an den Manövern gegen Marz theilzunehmen; dafür rückte heute mittags das Ödenburger Hausregiment, „Baron KNEBEL“ Nr. 76 hier ein. Das Oberstkommando desselben wurde in der Siegendorfer Zuckerfabrik, die Offiziere im Dorfe , zwei Majore im Pfarrhofe einquartiert. Schon wollte sich die von den heutigen Strapazen abgemüdete Mannschaft einige Ruhe gönnen, als gegen 4 Uhr Nachmittag Feuer-Allarm erscholl. Entsetzt rannte die Bevölkerung von ihren Feldarbeiten nachhause, denn es stürmte tüchtig und war das schrecklichste zu befürchten, doch wurde das Feuer schnell bemerkt und theils durch die Lokalfeuerwehr , theils durch die brave Mannschaft die wir beherbergen, gelöscht, bevor noch ein größerer Brandschaden entstehen konnte.

Da von allen Seiten entsetzliche Brandschäden gemeldet werden, kann man sich denken, in welcher Gefahr wir schwebten und wie dankbar wir daher den wackeren und kräftigen Helfern in der Noth verbunden sind.

Zwei Tage bleibt das Infanterie-Regiment hier, dann kommen die Würthenberg-Hußaren auf einen Tag hierher, um ihren Marsch nach Preßburg fortzusetzen, wo sie stationieren. Man kann über das Verhalten der Mannschaft nur das weitestgehende Lob aussprechen, weßhalb wir sie aber auch mit aller Sympathie begleiten.

Ödenburger Zeitung vom 04.09.1890

20.05.1891

Siegendorf am 18. Mai (Original.Korr) Tod in den Flammen.)  Heute weckte uns in aller Frühe  – bei furchtbarem Sturme der Alarmruf „Feuer“; und bald wurden die Glocken ins Mitleid gezogen; – alles lief angsterfüllt auf die Gassen um nachzusehen wo es brennt und die möglichste Hilfe zu leisten.

Nun stellte es sich heraus,, dass die Gefahr unmittelbar neben dem schönen Pfarrhause zwischen Schule und Kirche ist, in einer verrufenen Branntweinspelunke, dessen geistig und physisch herabgekommener Eigenthümer aus Unachtsamkeit oder boshafter Verzweiflung sein eigenes Bett anzündete, um seinem elenden Dasein auf diese grauenhafte Weise ein Ende zu machen. Die herbeigeeilte Feuerwehr und Helfer mussten die verschlossene Thür und Fenster einschlagen und fanden den Unglücklichen im Qualme erstickt; zum Glück konnten sie das Feuer löschen, bevor es sich weiter verbreitete und bei dem großen Sturme ein unsägliches Unglück und Elend über unsere ohnehin schwergeprüfte Gemeinde brachte.

Wahrlich ein abschreckendes Beispiel für viele liederliche Branntweinhelden, die in diesem elenden Gelüste ihre Gesundheit und Vermögen, das Glück ihrer Familien begraben und endlich sich und der Gemeinde zur Last fallen.

Nach kreisärztlicher Untersuchung wird der Unglückliche morgen begraben nachdem er heute in die Totenkammer geschafft  wurde.

Wir aber alle Bewohner von Siegendorf können Gott danken, daß wir, da unsere wackere Feuerwehr zu rechter Zeit das entstandenen Feuer gelöscht , von der Augenscheinlichen und unabsehbaren Brandverheerung befreit wurden.

Mit allem Ernste richten wir aber an die betreffende Behörde, daß löbl. Eisenstädter Stuhlrichteramt die Bitte, diese Branntweinspelunke , die Quelle so vielen Unheiles in der Gemeinde und in den Familien aus der Nähe der Schule und Kirche , wo die betrunkenen Fabriks-  und sonstigen Arbeiter so viel böses Beispiel der Schuljugend geben, zu entfernen, resp. diese nicht mehr zu gestatten.

Ödenburger Zeitung, 20.05.1891

28.07.1891

Feuerwehrtag

In einer früheren Nummer dieser Blätter wurde darauf hingewiesen, dass der bevorstehende Feuerwehrtag einer der interessantesten werde, seit dem Bestehen das Landesverbandes; dies zu begründen ist der Zweck nachfolgender Zeilen. Auf dem denkwürdigen deutschen Feuerwehrtage zu Linz im Jahre 1870 wurde vom Oedenburger Kommandanten im Kreise der Vertreter unserer vaterländischen Feuerwehren die Gründung eines ungarischen Landesverbandes in Anregung gebracht; der Gedanke fand solchen Beifall,  daß sofort die Herren RONOTOTTI aus Neutra; LABAN aus Preßburg; RÖSCH aus  Oedenburg und FRUTTINGER aus Turnau zur Ausarbeitung der Statuten entsendet wurden; die drei letztgenannten Herren kamen in Oedenburg zusammen, verfertigten den Statutenentwurf und bestimmten, daß noch im Laufe des Herbstes die konstituierende Versammlung nach Oedenburg einberufen werde. Kurz vor Abhaltung dieser Versammlung kamen die Herren FOLLMANN und KRAUß aus Budapest um an den Ausschuß des Oedenburger-Turn-Feuerwehr-Vereines das Ersuchen zu richten, die konstituierende Versammlung an Budapest abzutreten. Da uns Oedenburgern nur um die Sache zu thun war, wurde dem Ersuchen stattgegeben und sodann die konstituierende Versammlung am 4. Dezember 1870 unter dem Vorsitze des Oedenburger Kommandanten abgehalten.

Seit 21 Jahren ist der Oedenburger Kommandant ununterbrochen Mitglied des Landesausschusses und hat die sämtlichen Feuerwehrtage und zwar in Budapest, Oedenburg, Arad, Iglo, Preßburg, Zala-Egersteg, Schemnyi, Fiume, Stuhlweißenburg mitgemacht, ist Zeuge davon gewesen, mit welchen Kämpfen nach und nach der Landesausschuß sich die Stellung errungen hat, daß er von Seiten der hohen Regierung als Fachstelle für alle Feuerwehrfragen anerkannt wurde. Unstreitig haben die Feuerwehrtage viel zur Entwicklung des Feuerwehrwesens unseres Vaterlandes beigetragen und ohne die unausgesetzten Bemühungen des Landesausschusses hätte wohl die im August 1888 herausgegebene hohe Regierungsverordnung nicht jene durchgreifende Gestalt gewonnen, welche die außerordentliche Entwicklung des geordneten Löschwesens zur Folge hatte, so daß in den meisten Komitaten des Vaterlandes jede einzelne Gemeinde ihr geregeltes Löschwesen hat.

Bei der räumlichen Ausdehnung unserer Komitate zeigen besonders die dichtbevölkerten derselben derzeit mindestens so viele Feuerwehren als Jahre hindurch in unserem ganzen Vaterlande vorhanden waren; es wurden deshalb die Komitatsverbände geschaffen, und selbst diese müssen für erfolgreiche Thätigkeiten in Bezirks-Verbände abgetheilt werden. Durch diese Entwicklung ist eine Abänderung der Statuten unabweislich nothwendig geworden; denn nach den seitherigen Bestimmungen hat neben den gewählten Ausschußmitgliedern jeder Präses eines kleinen Verbandes, insbesodere also eines Komitatsverbandes Sitz und Stimme im Ausschuß; diese Körperschaft wäre nicht leistungsfähig; es liegt nun der neue Statutenentwurf vor; nach denselben wird der Landesausschuß nur aus gewählten Mitgliedern und zwar 12 Aussschußmitgliedern und 6 Ersatzmännern gebildet. Alljährlich soll fernerhin in Budapest eine Generalversammlung gehalten werden, an welcher theilnehmen sollen: Präses, Vizepräses, die Ausschußmitglieder und die Vorstände der Komitatsverbände sowie der Präses des hauptstädtischen  Feuerwehrverbandes, respektive deren Vertreter. Alle 4 Jahre soll in einer zu bestimmenden Stadt ein Feuerwehrkongress stattfinden, für welche sämtliche Mitgliedsvereine ihre Vertreter entsenden sollen; bei welchem jedoch nur Berichte erstattet werden, eigentliche Beratungen nicht stattfinden. Diese Umgestaltung ist so tief einschneidend, daß eine Außerordentliche Theilnahme an der diesjährigen Generalversammlung zu erwarten wäre. Freiquartiere haben zugesagt Frau Anno v. POTIER und Herr  FOSOSKA J. Vereine haben sich angemeldet: Bösing nachträglich 1 Mann, Saroket  3 Mann, aus dem Komitate: Siegendorf mit 37 Mann.

Ödenburger Zeitung vom 28.07.1891

22.11.1891

Bericht

Über die am 22.November in der Turnhalle zu Oedenburg abgehaltene Ausschußsitzung der freiwilligen Feuerwehr des Oedenburger Komitates.

Der Herr Präses bringt zur Kenntnis, daß der bei ihm von der Feuerwehr Groß-Höflein für die Unterstützungs-Kassa deponierte Betrag von 16 fl. 80 kr. verrechnet, respektive zurückbezahlt wurde. In Betreff der Verrechnung der Abzeichen für den Feuerwehrtag , bringt der Vorsitzende zur Kenntnis, dass eingerechnet den Betrag von 4 fl. 30 kr., welcher noch nicht einbezahlt wurde,  ein Überschuß von 6 fl. 80 kr. erzielt worden ist und stellt den Antrag, daß dieser Überschuß an die Festkasse des Oedenburger Vereines abgeführt werde. Der Antrag wird angenommen. Am 24. April wurde vom löblichen Vizegespansamt an den Herrn Präses das Ersuchen gerichtet, die Verhältnisse der Csornoer Freiwilligen Feuerwehr zu untersuchen und Bericht zu erstatten, nachdem der dortige Herr Oberstuhlrichter den Antrag zur Auflösung dieser Freiwilligen Feuerwehr gestellt hatte. Die Untersuchung ließ mancherlei Unzukömmlichkeiten wahrnehmen, Dem Bericht entsprechend wurde die Freiwillige Feuerwehr aufgelöst. Sofort aber wieder neu konstituirt; nunmehr stehen Herr Alex von SUGAR als Präses und Herr Georg FEICHTINGER als Oberkommandant an der Spitze des Vereines; Die Namen dieser Männer leisten Gewähr für ein gedeihliches Bestehen des Vereines was freudig begrüßt wurde.

Der Herr Präses berichtet, daß nach den erfolgten Beitrittserklärungen  nunmehr 82 Vereine dem Verbande angehören und zwar vom Oedenburger Bezirk:

Sopron, Banfalva, Hegykö, Kobolo, Kertes, Kis-Zenk, Kophaza, Klimpa, Balfalva, Nagy-Szenk, Nagy-Loze, Nemet-Kereßtur, Nemet-Kerestßteg-Szecheny, Binuye, Rust, Somfalva, Vepverb (17 Vereine), vom Mattersdorfer Bezirke: Nagy-Marton, Darufalu, Frakno, B. Szt. Miklos, Ottova, Becenyos,  Retfalu, Savanyukut, Stodra (9 Vereine) Vom Eisenstädter Bezirke: Kismarton, Büböskut, Czinfalva, Daraszfalva, Fehergyhaz, Feketevaros, Kis-Höflany, L.Vorhany, L.-Ujfalu, Nagy-Höflany, Oska, Oßlopp, Szeleskut, Szt.-Marit, Wimpacy, Völgyfalu,  Zarany (17 Vereine) vom Pullendorfer Bezirke: Nagy-Barom, Felsö-Pulya, Lanzeor, Also-Namocz (4 Vereine) vom Csespreger Bezirke: Cespreg, Harumbük, Cserneihaza-Daqmonya, elsö repeze-videki tüzoltö egylet, Ivan, Lövö, Nemesker, Sag, Felsö Szopor, Szakony (10 Vereine), Vom Kapuvarer Bezirke: Kapuvar-Bartha, Agyagos-Szergeny, Beled, Csapod, Denesfa, Fertö-Szt. Miklos, Himod, Hövey, , Krezöl, Endred, Röjtök-Muszay, Szeplak-Esterhaza, Meßleny (16 Vereine)  vom Csornaer Bezirke: Csorna, Gegyed, , Farad, Nemethy-Bottyond, Jobbahaza, Szany, Szil-Sarkany, Tamasi, und Bazy (9 Vereine) die Zahl der Vereine und die damit in jeder Richtung vornämlich aber Betreffs der Inspektion vermehrte machen eine Theilung derselben wünschenswerth, der Herr Präses erachtet es daher für nothwendig, die Kreierung der Bezirksverbände ins Auge zu fassen und alle Vorarbeiten hierfür einzuleiten, damit in der nächsten General-Versammlung sofort definitive Bestimmungen getroffen werden können und die nothwendig gewordene Abänderung der Statuten durchgeführt wird.

Die Kreirung von Bezirksverbänden fand nur zum Theil eine beifällige Aufnahme, es wurde darauf hingewiesen, daß mit der Einrichtung eine Erhöhung des Verbandsbeitrages zu befürchten sei und bei dieser Organisation neben dem Präses des einzelnen Bezirkes ein Schriftführer und ein Kassier nothwendig seien. Als viel zweckmäßiger wurde bezeichnet, geeignete Gruppen von 6 bis 10 Vereinen ohne Rücksicht auf die Stuhlbezirke zusammenzustellen und die einzelnen Gruppen unter einen Bezirksinspektor zu stellen, der über Vorschlag  des Komitatsausschußes vom löblichen Vizegespansamte ernannt werde.

Ödenburger Zeitung vom 27.11.1891

18.07.1892

Rust 17. Juli (Orrig.Korr.) (Brände in der Umgebung) Es ist wie ein unabwendbares Verhängnis, das bei uns, sobald die Erntezeit eintritt, auch die Feuersbrünste mit derselben zugleich die Landbevölkerung  heimsucht. Es geht natürlich dadurch ein unberechenbares Quantum des Nationalvermögens zu Grunde. Innerhalb ganz kurzer Zeit ist es schon das zweite Feuer, das über der benachbarten Gemeinde St. Margarethen hereinbrach. Gestern zwischen 7 und 8 Uhr morgens wo alles bereits auf dem Felde beschäftigt war wurde wieder ein Brand signalisirt, welcher große Dimensionen annahm. Trotzdem daß die Feuerwehren aus Trauersdorf, Rust, Oßlopp, Eisenstadt, Siegendorf und Oggau überraschend schnell zur Hilfe herbeieilten, wurden doch neun Häuser, sechzehn Scheuern, zwei fette Schweine und ein ansehnlicher Vorrath an Heu, Stroh und Holz ein Raub der Flammen. Der Schaden ist sehr beträchtlich und sind einige Insassen total an den Bettelstab gebracht, indem sie außer den stehenden Mauerwänden nichts retten konnten; Alles in Kammern und Stallungen, sogar in den Presshäusern die Pressen nebst Geschirr verbrannte. Durch rascheste Thätigkeit der Feuerwehren wurde nach dreistündigen Verheerungen endlich dem Feuer einhalt gemacht.

Ödenburger Zeitung vom 18.07.1892

19.08.1892

Bericht des Eisenstädter Oberstuhlrichters:

Am 19.08. l. J. (verm. Laufenden Jahres) sind in der Gemeinde Siegendorf vier Hausdächer im Wert von 1.426 Gulden abgebrannt.

Ödbg. Komitatsverwaltungsaussschuss Zl: 14.016/1892/Vizegespan/Sign. I. 4/1892

22.08.1892

Die hiesige Feuerwehr hat unter ihrem neuen Kommandanten, Herrn Wilhelm WALTENBERG nur zweimal in kurzer Zeit ihre Feuerprobe wacker bestanden. Vor einigen Tagen griff sie rechtzeitig in Klein-Höflein, gestern aber besonders brav, hier in Siegendorf ein, so zwar, dass es nebst Gottes Hilfe nur dem schnellen Erscheinen und der rationellen Löschwerke zu verdanken ist, daß  bei der jetzt herrschenden tropischen Hitze und Dürre und dem dadurch verursachten Wassermangel der Brand auf 3 Häuser lokalisirt wurde und nicht größere Dimensionen annehmen konnte. Leider hat sich der wackere Kommandant durch Überanstrengung  eine Art Typhus zugezogen.

Ödenburger Zeitung vom 22.08.1892

1893

Siegendorf/Czinfalva/ mit zwei Meierhöfen/

Kleingemeinde, Bezirksgericht und Stuhlrichteramt: Eisenstadt, Wahlbezirk Eisenstadt, Abgeordneter: Franz BOLGAR, 82 Wähler, 1934 Einwohner, Ortssprache kroatisch.

Post: Die Fabrik in Siegendorf: Postmeister: Adolf TAKÀTS, Eisenbahn- und Telegraphenstation Vulka-Prodersdorf. Notar: Matthaus BENE.

Richter: Ortsrichter, Steuercassier und Gemeindeschatzmeister: NOVAK Thomas, Gemeindeschreiber: GOLLUBITS Karl, Gemeindevormund: (W)Pelkovits Matthias, Geschworenen: SZORGER Josef, SCHLÖGL Matthias Katholische Pfarre, Kirche und Schule, Pfarrer Schulvorstand und Director: HERITS Antal, Consdistorialrat, Ritter des Franz-Josef-Ordens und Ehrenbürger der königl. Freistadt Rust, gewesener Abgeordneter des Eisenstädter Bezirkes Kaplan: BARILICH Lorenz, Schulstuhlrichter: GOLLUBITS Karl, Kirchenvorstand: CSECSINOVITS Andreas, KRAJASITS Stefan, Hauptlehrer: SZUESICH Demeter, Hilfslehrer: HAFNER Ludwig, Kreisarzt: Dr. WISSIAK Eduard, St. Margarethen, Hebammen: TOBLER Franziska, TÜRK Theresia

Zuckerfabrik: (hat den besten Ruf) Eigenthümer: Konrad PATZENHOFER, Miteigenthümer mehrerer Fabriken und Güter, Ritter des eisernen Kronen-Ordens, Oberbuchhalter: Ernst SEDLMAYER, Erster Fabriks-Inspektor: Karl NEGRO, königl. Post- und Telegraphenangestellter und gleichzeitig ein Fabriksschreiber: TAKÀTS Adolf, Kanzleibeamter: KMETTY Rudolf, ZUCKERMEISTER: BISCHOFF Josef, Ökonomie-Beamte: NEUMANN Anton, Siegendorf, BRAUNER Josef, St. Margarethen, SALINGER Rudolf, Draßburg, KARL Josef, Draßburg, SCHULZ Erwin, Donnerskirchen, Central-Oekonomie-Beamter: Nop. Johann NEUMANN

Feuerwehrverein: PROTECTOR: PATZENHOFER Konrad, Präses: HERITS Antal, Vice-Präses: Ernst SEDLMAYER, Erster Kommandant: BISCHOFF Josef, Zweiter Kommandant: WALTENBERG Wilhelm, Schriftführer: Moritz POLLAK, Cassier: Johann SCHAJA

Großgrundbesitzer: Ritter PATZENHOFER Konrad, Zuckerfabrik-Eigenthümer

Bessere Landbesitzer und Weinbauern: SZUSSICH Demeter, SCHAJA Kaspar, SCHLÖGL Johann, Witwe WLASITS Maria, NOVAK Johann, PRIOR Johann, NOVAK Thomas, Fleischhauer: DIHANITS Anna, FRITZ Paul, SVOBODA Nandor

Lebensmittelgeschäft: SCHAJA Kaspar, SZORGER Josef,                                   Mehl- und Brandweinhändler: KAHN Alexander, ZEICHMANN Kaspar, NOVAK Thomas, Stellmacher (Wagner): MUSICH Florian, SEEWALD Martin, Schuhmacher: TOBLER Franz, MILEDER Paul, Hufschmied: GRANABETTER Franz (geschrieben Kranawetter), TRABÜCHLER Franz, TRABÜCHLER Georg ‚ SCHREINER (Tischler): PRIKOSZOVITS Ignaz

Bemerkenwerthes:

Die katholische Kirche steht auf einer schönen von weit sichtbaren Anhöhe mit einem niedlichen Turm, vom wessenGalerie sich eine herrliche Aussicht auf das wundervolle, Eisenstädter Gebiet bietet. Die Kirche wurde 1620 vom dermaligen Patron, Graf Franz NADASDY errichtet. Hier befindet sich ein Pauliner Kloster, aus der Zeit Josef II., das zur Zeit als Getreidespeicher verwendet wird. Die Bewohnerschaft wanderte vor 300 Jahren – vor den Türken fliehend – aus Bosnien ein, fanden hier freundliche Aufnahme und fruchtbare Felder. Im Dorf gibt es mehrere Brunnen, deren Wasser eisen- und schwefelhaltig ist, dient aber nur zum gewöhnlichen Gebrauche.

Sopronmegyei Naptar az 1893, közönséges evre. Sopron

22.04.1894

Am 22. April l. J. nachts wurden von einem Brand 2 Häuser der Gemeinde und das Gebäude eines Bauern eingeäschert.

Sopron, 26.04.1894, Seite 3

18.09.1894

Bericht es Eisenstädter Oberstuhlrichters:

In der Gemeinde Siegendorf sind am 18.September l. J. der Dach eines Wohnhauses, ein Stall, eine Kammer, ein Stadel und Getreide in grösserer Menge im Gesamtwert von 1.000 Gulden zum Opfer der Flammen geworden.

Ödbg. Komitatsverwaltungsausschuss Zl: 15.975/1894/Vizegespan/Sign.

I.15/1894

07.04.1895

Bericht des Eisenstädter Oberstuhlrichters:

Am 07. April l. J. sind in der Gemeinde Siegendorf 11 Wohnhäuser und 5 Nebengebäude aus unbekannter Ursache eingeäschert worden. Der Schaden beträgt 4.230 Gulden.

ÖDBG Komitatsverwaltungsausschuss Zl. 7.996/1895/Vizegespan/

Sign. I.  14/1895

07.04.1895

Am 07. April l. J. vormittags um 11 Uhr ist in Siegendorf ein Feuer ausgebrochen und hat trotz der sofort eingesetzten Löscharbeiten 12 Gebäude eingeäschert.

Soproni Mirlap 10.04.1895, Seite 3

31.07.1895

Am 31. Juli l. J. vormittags nach 10 Uhr ist in der Gemeinde Siegendorf Feuer ausgebrochen. In der Fabrik wurde die Arbeit abgestellt, die Arbeiter beeilten sich zu Stelle des Übels. Vom Brand wurden 22 Häuser eingeäschert. Dass die Haustiere vom Feuer nicht dezimiert wurden, ist den Feuerwehren aus den Gemeinden Eisenstadt, Zagersdorf, Klingenbach, Wulkaprodersdorf, St. Margarethen und Trausdorf zu verdanken gewesen. Bis mittags 12 Uhr wurde das Feuer gelöscht. Seit Palmsonntag ist dieser Brand das zweit Übel gewesen, von dem Siegendorf zerstört worden ist.

Soproni Ujsag 02.08.1895, Seite 6

01.08.1895

Am 1. August l. J. vormittags um 10  Uhr entstand in der Gemeinde Siegendiorf ein großer Brand, welcher in kurzer Zeit 21 Häuser samt den Wirtschaftsgebäuden in Asche versetzt hat. Der Schaden ist besonders gross, weil die völlige Ernte, viele Haustiere und landwirtschaftlichen Geräte der Brandgeschädigten eingeäschert worden sind. Dass das Weiterverbreiten des Feuers überhaupt gedämmt werden konnte, kann nur der rasch angekommenen Feuerwehren der nachbarlichen Gemeinden verdankt werden.

Soproni Mirlap 02.August 1895, Seite 3

02.08.1895

Siegendorf, 31. Juli (Orig. Korr.) (Ein Unglückstag) Allen Ihren eifrigen Lesern , zu denen auch ich gehöre, ist es bekannt, daß ihr geschätztes Blatt Stoff in Hülle und Fülle enthält, daß es aus allen Gauen die wichtigsten Neuigkeiten und Tagesereignisse bringt, nur von unserem Ort ist selten direkte Mittheilung  in den Spalten ihrer Zeitung zu finden. Da wir heute einen großen Unglückstag hier hatten, so beeile ich mich Sie davon in Kenntnis zu setzen.

Vormittag gegen 10 Uhr ging plötzlich der Schreckensruf „Feuer“ von Mund zu Mund und jedermann ließ bei uns in der Fabrik die Arbeit im Stich und eilte hinaus, um zu sehen, wo es brenne. Leider war es wieder Siegendorf. Seit Palmsonntag ist dieses der zweite große Brand der unsere brave Gemeinde trifft. Nicht weniger als 22 Häuser fielen dem Brande zum Opfer. Menschenleben ist keines zu beklagen, an Hausthieren verbrannte eine Ziege. Trotzdem die Feuerwehren von Siegendorf, Eisenstadt, Zagersdorf, Klingenbach, Prodersdorf, Margarethen und Trauersdorf am Platze waren, konnte von den Objekten nichts gerettet werden, da die abgebrannten Objekte mit Stroh und nur wenige mit Schindeln gedeckt waren. Bei einem einzigen brannte die Decke durch, doch ohne weiteren Schaden zu stiften. Um 12 Uhr war der Brand lokalisirt und man konnte mit dem Forträumen beginnen. Bis auf die erst eingeführte Frucht war alles versichert, also dürfte der faktische Schaden sich nicht zu hoch belaufen.

Ödenburger Zeitung 02.08.1895 (dürfte gleicher Brand wie vorstehend sein)

25.08.1895

Vom Fürsten Paul ESTERHAZY wurden zur Unterstützung der Brandgeschädigten in der Geimende Siegendorf 200 Gulden gespendet.

Soproni Ujasag 25.08.1895, Seite 7

Erste Feuerwehrfahne

Am 27. Juli 1897 wurde auch die erste Feuerwehrfahne feierlich gesegnet und der Feuerwehr übergeben. Patin war Olga von Patzenhofer, Gattin des damaligen Protektors.

                    Chronik der freiw. Feuerwehr Siegendorf

Eine Seite der Feuerwehrfahne aus dem Jahre 1897. Diese Fahne wurde anlässlich der Weihe der 2. Feuerwehrfahne 1975 restauriert. Bei Anfertigung des Fotos am 05.02.2022 musste ich feststellen, dass sich die Fahne

In einem sehr schlechten Zustand befindet. Dringender Handlungsbedarf ist gegeben, wenn wir sie retten wollen.

Andere Seite der Fahne von 1897

Die Aufschrift bedeutet: Siegendorfer Freiwilliger Feuerwehrverband

Eine Seite der Fahnenspitze. Stellt das Feuerwehremblem dar.

Andere Seite der Fahnenspitze. Stellt zwei sich gebende Hände in einem Lorbeerkranz dar.

Vorder- und Rückseite der Erinnerungsmedaille zur Fahnenweihe 1897 (auf der Medaille ist rückseitig zu lesen: „ZUR ERINNERUNG AN DIE FAHNENWEIHE SIEGENDORF 1897“

Fahnenband der Fahnenpatin; Aufschrift: „Von Olga PATZENHOFER der Freiwill. Feuerwehr Siegendorf

Auf dem nachfolgenden Bild von der Fahnenweihe in St. Georgen ist die Fahnenspitze neben dem Fahnenband mit der Aufschrift Siegendorf eindeutig erkennbar

Fahnenweihe in St. Georgen nach 1897, links im Bild ist die Fahne der FF-Siegendorf mit Fahnenbandaufschrift Siegendorf zu sehen

20.04.1898

Jahresbericht

Des Ausschusses und des Kommandos des unter dem Protektorate Sr. Durchlaucht Fürsten Paul ESTERHAZY  de Galantha stehenden  Eisenstädter freiwilligen Feuerwehr-Korps.

GEEHRTE GENERALVERSAMMLUNG!

Der Ausschuß und das Kommando des Eisenstädter  Freiwilligen Feuerwehr-Korps unterbreitet hiemit der löbl. Generalversammlung pflichtgemäß seinen Bericht über sein gethätigtes Wirken im Jahre 1897, und über alle jenen wichtigeren Thaten und Ereignisse, welche im Verlauf des vergangenen Jahres in diesem Korps vorgefallen sind.

Es war dies eines jener Jahre, in welchem das Korps angewiesen war,  einzig und allein seinen Wirkungskreis auszufüllen und seinen Aufgaben pünktlich nachzukommen.

Darüber aber, dass das Korps seinen Aufgaben entsprochen hat, daß sowohl der Ausschuß als auch das Kommando ihre Pflichten gewissenhaft  erfüllten, können die Details dieses Berichtes und insbesonders dessen ziffermäßige Daten Jedermann überzeugen.

Unser Hauptbestreben war, einerseits im Falle eines Brandes mit möglichst größter Schnelligkeit in Aktion zu treten, andererseits aber durch unsere Uebungen, Ausrückungen, durch unsere sowohl theoretische als auch praktische Schulung die Reputation unseres Korps zu erhalten und den  urengsten feuerpolizeilichen Ansprüchen gerecht zu werden, und endlich die Unterstützung und Entwicklung der Feuerwehr-Institutionen nicht  nur in unseren Korps , sondern auch außerhalb denselben in je weiteren Kreisen zu verbreiten. Andererseits waren wir mit ganzer Hingabe bestrebt, daß die wirtschaftlichen Faktoren des Bestandes unseres Feuerwehr-Korps genügend Pflege theilhaftig werden und daß unserm Korps , als einem der ersten der vaterländischen Feuerwehr-Korps mit Zunahme seines moralischen Gewichtes, auch jene materiellen Quellen möglichst gesichert seien, welche die Hauptbedingungen des Bestandes des Korps bilden..

Die erste Hauptbedingung des Bestandes des Korps ist die,  daß derselbe eine genügende Anzahl an Mitgliedern besitze. In dieser Richtung sind wir so frei einer löbl. Generalversammlung die Mittheilung zu machen, daß unser Korps gegenwärtig an unterstützenden Mitgliedern 242, an ausübenden Mitgliedern 135 in Suma daher 377 Mitglieder zählt.

Im Jahre 1897 waren an unterstützenden Mitgliedern 255, an ausübenden Mitgliedern 142 zusammen daher 397 Mitgliedern.

Die Anzahl der gründenden Mitglieder  beträgt 81 , die der Ehrenmitglieder 17, und zählt daher unser Korps gegenwärtig insgesammt 445 Mitglieder (???)

Zum Verlaufe des verflossenen Jahres sind 10 ausübende und 11 unterstützende, zusammen daher 21 unserem Korps beigetreten; ausgetreten oder entfernt haben sich inzwischen 7 ausübende und 14 unterstützende , daher zusammen 21  Mitglieder; gestorben ist ein gründendes und zwei ausübende Mitglieder; ausgeschlossen wurden 4 unerwünschte Mitglieder.

Die Kassa und 1897.er Schlußrechnung wurde den Rechnungsrevisions-Ausschusse am 26. März l.J., überprüft und mit den betreffenden Rechnungen  und Quittungen vollkommen übereinstimmend befunden.

Laut des am 31. Dezember 1897 aufgenommenen Inventars repräsentiren die Requisiten unseres Korps einen Werth  von 36.119 Kronen 64 Heller.

Von dieser Stelle aus sprechen wir hiermit in erster Reihe unserem gnädigsten Herrn Protektor Sr. Durchlaucht dem Fürsten Paul ESTERHAZY unseren Dank dafür aus, daß derselbe die Interessen unseres Korps auch im abgelaufenen Jahre mit großmüthigen materiellen Opfern seines hohen Schatzes theilhaftig werden ließ.  Gleichzeitig statten wir unseren Dank ab an Sr. Hochwohlgeboren dem Herrn königl. Rath Josef HALLER, fürstlich esterhazy´scher Zentraldirektor, an die kön. Freistadt Eisenstadt, an die geehrte  Repräsentanz der Gemeinden Ober- und Unterberg-Eisenstadt an den hiesigen zwei Sparkassen, an die hinterbliebenen Familienmitglieder des gründenden und unterstützenden Mitglieds weiland Franz MOZELT sen., so auch an sämtliche unterstützenden Mitglieder, für ihre alljährlich sich wiederholenden edlen Spenden.

Wiir berichten ferner, daß das Kommando in seiner am 26. Feber 1898  abgehaltenen Sitzung den Beschluß faßte, eine aus 24 Mitgliedern bestehende ständige und selbstständige Musikkapelle zu gründen, welche den Zweck hätte, bei billigen Eintrittspreisen öffentliche Konzerte, Platzmusike , im Sommer Gartenmusik zu geben, dann auch bei Tanzunterhaltungen und bei allen jenen Unterhaltungen und Festlichkeiten und Begräbnissen mitzuwirken wo eine Musik notwendig ist.

Die Musikkapelle hat unser Herr Kommandant Josef SZABO organisiert und mit Musikinstrumente und Uniformen ausgerüstet. Die Organisierungskosten dachte unser Kommandant aus freiwilligen Beiträgen decken zu können; nachdem jedoch der im Wege dieser Beiträge einlaufende Betrag die Organisationskosten nicht deckte, hat der Ausschuß in seiner am 29. Dezember 1897 abgehaltenen Sitzung den Beschluß gefaßt, die 300 fl betragenden Mehrauslagen aus der Korpskassa  zu tilgen. Einen Gegenwerth dieser 300 fl  bildet die durch das  Korps erfolgte Inbesitznahme  der mit 1113 fl  74 kr bewertheten Musikausrüstungen, welche mit Inventar und Belegen dokumentirt wurde.

Der kön. Ungar. Minister des Inneren, hat mittels seiner Verordnung  Z 120/151  die Statuten des Landes-Feuerwehrverbandes betreffend die Organisirung , Uniformirung, Distinktions-Abzeichen und Ausrüstung noch Anfangs dieses Jahres bestätigt, im Sinne welcher zur Unterscheidung des Ranges der Kommandomitglieder als auch Unteroffiziere (Chargen) vom Tage unserer XXV Generalversammlung angefangen folgende Rangesbezeichnungen ins Leben tritt:

  1. Kommandomitglieder

Der Korpskommandant, schwarzer Lacklederhelm mit breiten Messingkamm mit Lorbeerlaub verziert fünf Lorbeerseitenstreußeln, Lorbeerschuppensturmband und Rotlackbundriemen; der Schirm mit Messing eingefaßt (Leipziger Form);

Blouse, deren Kragen mit einer 5 mm viereckigen Goldschnur ohne farbige Einwebung eingesäumt ist, Rückwärts eine dreischlingige vitezkötes bildend, auf dem Tuchkragen je 3 – 3 Goldrosetten.

Der Vizekommandant: schwarzer Lacklederhelm mit glatten Messingkreuzkamm und Lorbeersturmband mit Rotlackbundriemen, der Schirm mit Messing eingefasst; Blouse der  Kragen mit Goldschnur ohne farbige Einwebung eingesäumt ist, auf dem Tuchkragen je 2 – 2 Goldrosetten.

Der Zugskommandant: einen dem Helme des Vizekommandanten gleichen, ebenfalls Messingkamm, jedoch ohne Kreuzbeschläge; Offiziersblouse mit Goldschnüre eingesäumt, auf dem Kragen je 1 – 1 Goldrosette

Die Beamten: nämlich Sekretär, Zeugwart und Arzt einen Helm wie die Zugskommandanten, eine Offiziersblouse mit Goldschnur eingesäumt auf dem Kragen je 1 – 1 Feuerwehrembleme aus Messing.

  • Unteroffiziere (Chargen)

Der Wachkommandant einen schwarzen Lederhelm mit Messingingkamm, der Schirm mit Messing eingesäumt,  mit rothem Lederband und Ledersturmband mit Schnalle. Blouse wie die Mannschaft der Kragen mit einer 5 mm dicken, viereckigen rothen Schnur aus Kameelhaar rückwärts eine dreischlingige vitezkötes bildend besetzt den Kragen mit 3 – 3 weißen Rosetten.

Der Schwarmführer: schwarzer Lederhelm, der Kamm mit Messing eingerahmt. Blouse der Kragen mit roter Schnur besetzt auf dem Kragen 2 – 2 weiße Rosetten.

Der Patrouillen-Führer: einfacher Mannschaftshelm, , Blouse der Kragen mit rother Schnur besetzt,  mit je 1 – 1 weißer Rosette.

Die Mannschaft: (Steiger, Spritzer und Schutzmannschaft). Einen mit Messing eingesäumten schwarzen Lederhelm mit rothem Lederband, mit Schnallen versehenden Sturmband, Blouse mit Kragen, letzterer mit rother Schnur besetzt, ohne Rosette oder Abzeichen.

Der Trommler und Hornist: so auch die Mitglieder der Musikkapelle tragen Mannschaftsuniform mit dem Unterschiede, dass der Kragen mit je 1 – 1 Messing-Lyra besetzt ist.

Im verflossenen Jahre haben wir eine ordentliche Generalversammlung und mehrere Ausschusssitzungen abgehalten, in welchen die Administrations-angelegenheiten erledigt wurden und außerdem noch 10 Kommandositzungen, deren Gegenstände meistenteils technische und laufende Angelegenheiten bildeten.

Die in das Exhibiten-Protokoll eingetragenen 142 Aktenstücke wurden gänzlich aufgearbeitet und auch  die von Seiten des Landes- und der Komitatsfeuerwehrverbände  nicht minder die von Seiten der verschiedenen Bezirksfeuerwehren, und von Seiten der politischen Behörden eingelaufenen Zuschriften wurden jederzeit pünktlich und in möglichst kurzer Frist der Erledigung zugeführt.

Im Jahre 1897 wurde unser Kommandant Herr Julius SZABO in den durch se. kais. und königl. Hoheit Herrn Erzherzog Eugen im Jahre  1871 gegründeten „Deutschen Ritter-Orden“  aufgenommen und von Sr. Majestät dem König zur Tragung des „Mariannen“-Ritterkreuzes ermächtigt.

Dienstesmedaillen erhielten in selben Jahre  von ausübenden Mitgliedern  einer die 15-jährige 9 die 10-jährige und 3 die 5-jährige.

Brände ereigneten sich in loko 4, in der Umgebung 2 unter diesen waren 3 Dachfeuer  und 3 Rauchfangfeuer. Der Gesamtschaden beträgt 22.284 Kronen versichert waren 9.240 Kronen ein nicht bedeckter Schaden 10.344 Kronen.

An Übung wurde gehalten: 5 Gesamtübungen, 5 Abtheilungsübungen , 4 Chargenübungen und eine Marschübung; ferner wurden im Laufe des Winters mehrere  theoretische und praktische Vorträge gehalten, auch leisteten wir im abgelaufenem Jahre mehrere Jahrmärkte- und Theaterwachen und andere Ausrückungen.

Zur Erweiterung der theoretischen Kenntnisse  der ausübenden Mitglieder hielten wir die nachbenannten Blätter „Tpzoltö Köszlöny“ „Tüzrendezeti  Lapok“, „Deutsche Feuerwehr“, „Feuerwehr-Zeitung“ und „Feuerwehr-Signale“; für die Bibliothek auch beschaffen wir mehrere ungarische und deutsche Fachwerke.

Wir haben teilgenommen an den Feuerwehrfesten in Budapest, Kapuvar, Czinfalva und Vesprem. Zur Hebung und zur Pflege des geselligen Lebens und des Korpsgeistes haben wir im Verlaufe des vergangenen Jahres einen gut gelungenen geschlossenen Feuerwehrball abgehalten, dessen Reinerträgnis wir zu Korpszwecken verwendet haben. Die aus 24 Mitgliedern bestehende Musikkapelle hat auch lobenswerte Fortschritte gemacht.

Aus der Reihe der Mitglieder des Kommandos sind im Laufe des vergangenen Jahres Herr Karl JOB, Kommandant resp, Vize-Kommandant und Karl KRITSCH Adjutant-Zugskommandant ausgetreten. Sehr empfindlich berührte dieser  Verlust das Korps, wenn diese beiden sich zurückziehenden Kommandomitglieder, welche teils  aus Gesundheitsrücksichten  teils aber infolge ihrer geschäftlichen Ueberbürdung gezwungen waren, sich von dem aktiven Wirken zu trennen, haben mit begeisterter Hingabe der edlen und humanen Institution der Feuerwehr in unserem Korps gedient.

Mit besonders dankbarem Herzen mussten wir uns bei dieser Gelegenheit des  Karl JOB erinnern welcher 11 Jahre hindurch mit unermüdender Arbeitsamkeit und Aufopferung die Angelegenheiten unsers Korps förderte.

Endlich müssen wir uns mit dem schmerzlichsten Empfindens des Ablebens des gründenden und unterstützenden Mitglieds weiland Franz MOZELT  senior erinnern, welcher mehrere Jahre hindurch unserem Korps materielle und moralische Unterstützung angedeihen ließ.

Es gingen in diesem Jahre noch mit Tod ab die ausübenden Mitglieder Stefan ECKHARDT,  Steiger ,  und Mathias HANIFL, Spritzmann. Unter der Teilnahme sehr vieler Mitglieder unseres Korps und mit der Korps-Fahne und Musikkapelle haben wir diese unsere unvergesslichen Kameraden zur ewigen Ruhe geleitet. Mögen die selben in Frieden schlummern.

Wir bitten noch diesem die löbliche Generalversammlung  unserem Bericht über das Jahr 1897 zur Kenntnis nehmen und den zufolge  sowohl  dem Ausschusse als auch dem Kommando das Absoluthorium erteilen zu wollen.

Aus der am 31. März abgehaltenen Sitzung des Ausschusses und Kommandos des Eisenstädter freiwilligen Feuerwehr-Korps.

Anton GRÜSSNER,                                                Julius SZABO

Präses,                                              Bezirksfeuerpolizeiinspektor, Kommandant

Ödenburger Zeitung vom 20.04.1898

18.02.1899

Bericht des Eisenstädter Oberstuhlrichters:

In der Gemeinde Siegendorf brach beim Haus des Bewohners Johann SPRINGSCHITZ Feuer aus, zum Opfer des Brandes sind ein Stall und eine Scheune gefallen. Der Schaden beträgt 320 Gulden.

Ödbg. Komitatsverwaltungsausschuss Zl. 6.438/1899/Vizegespan/

Sign. I.15/1899

04.07.1899

Die Jubiläumsfeier des Eisenstädter freiw. Feuerwehrkorps

(Oriuginalbericht  der „Oedenburger Zeitung“)

Der 1. und 2. Juli 1899  waren 2 Ehrentage, von so denkwürdiger, geschichtlicher Bedeutung, wie sie bisher unsere traute Schwesterstadt Kismarton wohl nur äußerst selten in den Annalen ihrer kulturellen Entwicklung zu verzeichnen hatte. Die dortige mit aller Hingebung  dem Dienste der Mitbürger sich freiwillig widmende Feuerwehr trat an diesen Tagen in den Besitz des Silberkranzes ihrer fünfundzwanzigjährigen  Verbindung mit der edelsten Menschenliebe.

Sie feierte nämlich – wie bereits in den weitesten Kreisen zur freudigen Kenntnis genommen worden war – das fünfundzwanzigjährige Jubiläum ihres ehrenvollen Bestandes und trat zugleich zur 14. Generalversammlung des Verbandes der Feuerwehren  des Oedenburger Komitates und der Stadt Oedenburg zusammen. Das Eisenstädter freiw. Feuerwehrkorps durfte bei seiner gestrigen fünfundzwanzigjährigen Jubelfeier mit schwellenden Gefühlen in der Brust auf den weit über den Grenzen ihres Bezirkes verbreiteten ehrenvollen Ruf hinweisen, den es sich durch treue Pflichterfüllung und aufopfernde Mühewaltung längst errungen hat. Durch die hochherzige Unterstützung der allverehrten fürstlichen Familie ESTERHAZY , sowie durch die freundliche Mithilfe der Stadtgemeinde  und zahlreicher unterstützender Mitglieder war die Feuerwehr in der Lage, sich vortreffliche Geräte  anzuschaffen und ist hierbei noch besonders zu bekennen, daß aufgrund der freundlichen Fürsprache des. Kön. Rathes Herrn v. HALLER  vor zwei Jahren durch se. Durchlaucht des Herrn Fürsten ESTERHAZY die Mittel zur Anschaffung einer zweirädigen , mechanischen Leiter von 20 Metern Höhe bewilligt wurden.

Das Festarrangement

In des Wortes weitestgehender Bedeutung war der Verlauf der Jubelfeier an beiden Tagen ein wahrhaft würdiger und von nachhaltigem Eindruck auf die vielen Anwesenden von Nah und Fern. Die Gäste des jubilierenden Vereines wetteiferten, ihm die Gefühle innigster Sympathie und  aufrichtiger Werthschätzung kundzugeben, denn ein viertel Jahrhundert im treuen Dienste aufopferndster Humanität erheischt dankbare Anerkennung. Männer deren ganzes Trachten auf den Nächstenschutz gerichtet ist,  füllten die Straßen der hochfürstliche esterhazy´schen Residenz und diese hatte nicht nur äußerlich Festschmuck angelegt, sie zu ehren höher noch ist das herzliche, innerliche Empfinden , die freudig gehobene Stimmung  Anzuschlagen mit welchen die Feuerwehrbrüder  einander und die Bürger und Festgästen wieder diesen begegneten. Insbesondere imponierten die großartige Festanlage und die Manifestationen der Liebe und Achtung den zur Festivität erschienenen Feuerwehrmännern aus Cisleithanien, die auch von der Schönheit der Lage Eisenstadt´s , von der hochsinnigen Huld und Leutseligkeit des durchlauchtigen Majorats- und Grundherren von der herzgewinnenden Liebenswürdigkeit und glänzenden Beredsamkeit des Festprotektors, des Herrn fürstlich ESTERHAZY´schen Zentraldirektors, kön. Rath Josef v. HALLER, entzückt waren.

An der Spitze des Festkomite´s stehend hat kön. Rath v. HALLER mit außerordentlichem Takt, sinnigem Geschmack und einem Elan ein Festarrangement bewerkstelligt, das in allem den Stempel seines vornehmen Geistes und seiner impulsiven Schaffenskraft an sich trug; daher denn auch die Akzente des allseits herrschenden begeisterten Jubel nur zur schönsten Harmonie ineinander tönten und nichts die treffliche Ordnung störte.

Fremde Feuerwehren

Unbestritten dient es jeder Feuerwehr zum Ruhme, wenn sie selbstlos, treu und unentwegt durch ein Vierteljahrhundert die Pflichten der Nächstenliebe ausübt und jeder dieser gemeinnützigen Vereine hat ein Recht auf freundliche Anerkennung seiner humanitären Tätigkeit erworben, wenn sodann an der Spitze der Kommandant des jubilierenden Vereines ein bewährter Feuerwehrmann steht, der zahlreiche Freunde sich zu erwerben verstand, so ist bei solch festlicher Gelegenheit eine zahlreiche Beteiligung fremder Vereine  zu erwarten; tatsächlich waren 39 auswärtige Vereine vertreten;  aus Niederösterreich waren anwesend: Azgersdorf, 12, Dornbach 6, Gumpoldkirchen 15, Ottakring 8, Penzing 13, Unterdöbling 12; aus Ungarn Sopron 45, Agfalva 1, Somfalva 2, Kapuvar 8, Csepreg 4, Szabad-Barand 3, Lövö 10, Csorna 7, Mosony 5, Bozsony 6, Eser 1, Rudasd 20, Nagymarton 6, Stodra 4, Tormafalu 19, Savanyukut 8, L.Szt. Miklos 10, Szt. Margita 20, Oßlop 15, Serez 15, Szt. György 40, Czinfalva 40, Szelkesdkut 7, Büdöskut 17, Nagy-Höflany 27, Kis-Höflany 48, Szarazvam 16, L. Ujfalu 6, Darazsfalu 8, Bölgyfalu 8, Oka 8, Szarvkö 8, Vulka-Prodany 8,. Eisernstadt selbst zählt  151 ausübende Mitglieder, so daß nahe an 700 Feuerwehrleute vereinigt waren.

Am Vorabend des Jubiläumstages

Das Fest nahm am 1., Juli Nachmittags ½ 5 Uhr mit dem Empfang des Verbandspräses und der Ausschussmitglieder , die zur Ausschusssitzung für Sonntag Nachmittag ½ 6 Uhr eingeladen waren, seinen Anfang. Der festliche Empfang am Bahnhofe , wo die tüchtige Feuerwehrkapelle ihre Weisen ertönen ließ und die imposante Fahrt in die festlich geschmückte , reich beflaggte Stadt machten einen Eindruck, der zu großen Erwartungen berechtigte.

Abends neun Uhr wurde von der  Eisenstädter Feuerwehr ein Fackelzug verbunden mit einer Serenade im Hofe des fürstlichen Schlosses veranstaltet; die bereits in Eisenstadt anwesenden Feuerwehrleute nahmen an dieser Ovation teil, die als sehr gelungen bezeichnet werden kann. Die Feuerwehr mit Fackeln und Lampions durchzog bei Vorantritt der Musikkapelle sämtliche Straßen der Stadt wodurch die Feststimmung allseits erhöht wurde. Am 2. Juli  … Uhr war Tagreveille; um 9 Uhr fand die Begrüßung sämtlicher fremder Feuerwehrleute durch den Herrn Bürgermeister Bela FÜGI und den Feuerwehrkommandanten Julius SZABO am Hauptplatze statt.

Die Ausschußsitzung

Zur festgesetzten Zeit wurde vom Verbandspräses Herrn Professor Friedrich RÖSCH Die Ausschußsitzung eröffnet; anwesend waren Die Herren: Vizepräses Julius SZABO, Schriftführer H. v. AJKAY, Kassier Joh. HILLEBRANDT, die Inspektoren A. BALINT, , Josef von BEKESSY, A. DEMY, G., FEUCHTINGER, Eugen KIJS, die Herren Ausschußmitglieder J. KRUESZ, , Dr. El. V. SIMON,; entschuldigt waren der Inspektor Herr Johann FÖLDES, Die Ausschußmitglieder Franz KAKAS und Stefan NEMETH. Der Präses erklärt das Protokoll aus der Ausschußsitzung vom 29. April für authentisiert , nachdem gegen das im Druck erschienene Protokoll keine Einwendung erfolgt ist, ferner bringt er dem Ausschuss zu Kenntnis dass Herr Inspektor Johann FLIEGLER seinen Namen in „FÖLDÖS“ ändert. Hierauf verliest der Präses seinen Jahresbericht, der in Anschluß an diese Mittheilung in vollem Umfange veröffentlicht werden wird. Über Antrag des Herrn Julius SZABO wird dem Präses für seine mühevolle Arbeit der Dank votirt und dieser Beschluss zu Protokoll gegeben. Nunmehr berichtet der Herr Kassier über den Stand der Kassa; wie zu erwarten war, konnte nicht allen Verpflichtungen nachgekommen werden. Mit Rücksicht hierauf wird darauf hingewiesen, dass der „Tüzolto Köslöny“ jetzt regelmäßig erscheint,  und die „Tüzdrendeszeti  Lapok“ auch nur einmal im Monat herausgegeben werde, der „Tüzolto Közlöny“ dem Verbände keine Auslage verursache, während für die „Tüzdrendeszeti  Lapok“ 200 fl jährlich zu zahlen sind; um eine Ersparnisse zu erzielen, wird das Abonnement der  der „Tüzdrendeszeti  Lapok“ mit dem 1. Juli aufgegeben. Der Kostenvoranschlag  pro 1899 – 1900 wird gutgeheißen.

Es wurde beschlossen, der Generalversammlung den Antrag zu stellen, die Herren Vizegespan Dr. v. BAAN, und Oberstuhlrichter L.v. WOLFF zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.

Bei der Feststellung der Mitgliederliste für die Jury zu den Wettübungen wird betont, dass nur Ausschussmitglieder oder Kommandanten der Komitatsfeuerwehren oder sonstige um das Feuerwehrwesen besonders verdiente Standespersonen gewählt werden können. Demgemäß wurden in die Jury gewählt: Friedrich RÖSCH, Präses, Julius SZABO, Dr. v. BAAN, Oberstuhlrichter von Wolff, Arpad v. Balint, Dr. v. AJKAY, G. FEUCHTINGER, kön. Rath J. v. HALLER, Stadthauptmann FARKAS, Josef v. BEKESSY und Drt. Elemer v. SIMON.

Die Einladung zum Landesfeuerwehrtage in Kronstadt für den 12.- 15- August  wird vorgelegt; eine bestimmte Zusage für die Teilnahme wird nur von Herrn Vizepräses SZABO gemacht.

Die Generalversammlung des Feuerwehrverbandes

Um 9 ½ Uhr eröffnete der Verbandspräses die Sitzung, nachdem konstatirt war, daß 30 Feuerwehren des Ödenburger Komitats vertreten waren. Zu Protokolls-Authentikatoren wurden bezeichnet Josef HACKL, KIRCHKNOPF Julius, DOMBOS:

Eben hatte der Präses seine Begrüßungsrede beendigt, als der hochgeschätzte Herr Vizegespan Dr. v.  BAAN mit den Herren kngl. Rath v HALLER, Komitasobernotär Dr. v. BADIZ und Dr. M. v. SZILVASY in den Saal traten; nachdem dieselben mit freundlichen Zurufen willkommen geheißen waren, verlas Dr. AJKAY den Jahresbericht. Derselbe wurde mit Aufmerksamkeit angehört, mit Beifall aufgenommen und über Antrag des Herrn Dr. AJKAY dem Verbandspräses protokollarisch der Dank ausgesprochen. Nachdem man die Rechnung, die der Zeitersparnis wegen durch die Herrn LUKATS, KIFS und GREINER bereits geprüft war, verlesen hatte, wurden dem Herrn Kassier das Absolutorium erteilt. Der vorgelegte Kassenvoranschlag wurde genehmigt.

Die Neuwahl des Ausschusses wurde mit Akklamation durchgeführt., es  wurden gewählt: Friedrich RÖSCH zum Präses, Julius SZABO zum Vizepräses, B.v. AJKANY zum Schriftführer, Johann HILLEBRANDT zum Kassier, M. v. SZILVASY zum Anwalt, die Herren: Dr. BALITS, Stefan NEMETH, Franz KAKAS, Fried. KUND, MATHIAS (Kapuvar), Dr. Elemer v. SIMON, K. WAPPL, Stefan DRUCKER, Johann KRUEZ, Josef REHMANN, Josef HACKL und Josef LUKATZ zu Aussschußmitgliedern.

Mit großer Begeisterung wurde der von Herrn Dr. Elemer v. SIMON gestellte Antrag den Herrn Vizegespan Dr. v. BAAN und den Herrn Oberstuhlrichter Ludwig WOLF zu Ehrenmitgliedern des Verbandes, angenommen; beide Genannten erklärten die ehrende Wahl anzunehmen und auch fernhin die Feuerwehrsache nach besten Kräften zu unterstützen.

Nachdem kein Ort zur Abhaltung der Generalversammlung für das nächste Jahr angemeldet war, empfahl der Inspektor Stefan MERSICH den Pulnaer Bezirk und schlug Szabad-Barand vor; da jedoch für Szabad-Barand keine Eisenbahnverbindung vorhanden ist, wird der Ausschuss betraut, die Abhaltung der Generalversammlung in Oedenburg zu veranlassen und, wenn sich keine anderer passend gelegener  Ort meldet, bei  Szabad-Barand zu warten, bis dasselbe in das Eisenbahnnetz einbezogen ist.

Nunmehr ging es zu den Wettübungen; es ist zunächst hervorzuheben, dass bei diesen Wettübungen, bei welchen nicht verlangt wird, freizustellen in welcher Reihenfolge die übenden Vereine klassifiziert werden müssen, von der Jury vielmehr der allgemeine Eindruck ins Auge gefasst werden Muss; es können verschiedene Fehler vorgekommen sein, die allgemeine Leistung, der verwendete Fleiß u.s.w. lassen der Jury freien Spielraum.

In Rücksicht dessen und wünschend, dass diese Übungen zur Aneiferung dienen mögen, wurde von der Jury der Eisenstädter Feuerwehr das Anerkennungsdiplom erster Klasse und den Feuerwehren : Czinfalva, Büdöskut, Darazsfalva, Bölgyfalva, Fehergyhaz, Kishoflany, Nagyhoflany, Okka, Oszlop, Szarvkö, Serez, Szt. György, Szt. Margitta, Szeleskut, Vulka-Prodany, zuerkannt und wird die Jury Veranlassung nehmen, in das Protokoll dasjenige, was zu rügen war, wie auch die Feuerwehren, die besonders Anerkennung verdienen, aufzunehmen und den betreffenden Feuerwehren durch Protokollauszug bekanntzugeben.

Ödenburder Zeitung vom 04.07.1899

09.12.1899

Am 9. Dezember l. J. ist der Strohschober im Wert von 2.000 Gulden des Siegendorfer Zuckerfabrikanten Konrad PATZENHOFER in Flammen aufgegangen und ist auch abgebrannt. Von den Gendarmen wurde ermittelt, dass das Feuer von dem Landstreicher Michael RIMPL aus Rache gelegt worden ist.

Sopron 14.12.1899, Seite 3

1899 Siegendorf

Siegendorf/Czinfalva/ mit zwei Meierhöfe/

Kleingemeinde. Bezirksgericht  und Stuhlrichteramt: Eisenstadt, Wahlbezirk Eisenstadt. Abgeordneter: Franz BOLGAR. 82 Wähler, 1934 Einwohner, Ortssprache kroatisch.

Post: Die Fabrik in Siegendorf. Postmeister: Gustav TAKATS. Eisenbahn- und Telegrafenstation Vulka-Prodersdorf. Notar: Matthaus BENE.

Richter: Karl GOLLUBITS. Ortsrichter und Steuercassier: Mathias SCHLÖGL, Gemeidevormund: Mathias WELKOVITS; Geschworne : Franz VIMMER, Kaspar SCHAJA. Gemeindecassier: Franz VIMMER, Katholische Pfarre, Kirche und Schule. Pfarrer, Schulvorstand und Director, Consistorialrath, Ritter des Franz Josefs-Ordens und Ehrenbürger der kön. Freistadt Rust, gewesener Abgeordneter des Eisenstädtischen Bezirk: Anton HERITS, Kaplan: Josef WLASCHITZ. Schulstuhl-Cassier: Karl GOLLUBITS. Kirchen-Vormund: Stefan KRAJASOTS, Thomas NOVAK. Kreisarzt: Dr. Eduard WISSIAK St. Marghareten. Hauptlehrer: Ludwig HAFNER. Hilfslehrer: vakant. Hebamme: Franziska TOBLER.

Zuckerfabrik:

Eigentümer: Konrad PATZENHOFER, Miteigentümer mehrerer Fabriken und Güter, Ritter des eisernen Kronenordens. Oberbuchhalter: Ernst SEDLMAYER. Erester Fabriks-Inspector: Karl NEGRO. Fabriksbeamter: Gustav TAKACS. Kanzleibeamter: Rudolf KMETTY. Zuckermeister: J. BISCHOF. Oekonomie-Beamte: Wilhelm WALTENBERG in der Fabrik, Johann NEUMANN Siegendorf, Josef BRAUNER St. Margarethen, Rudolf SALINGER – Trauersdorf, Ervin  SCHULTZ – Donnerskirchen. Central-Oekonomie-Beamter: Nop. Johann NEUMANN.

Feuerwehrverein:

Protector: Konrad PATZENHOFER. Präses: Franz WIMMER.

Vicepräses: Ernst SEDLMAYER, Erster Commandant: Johann SCHAJA, zweiter Commandant: Stefan PRIOR. Schriftführer Moritz POLLAK, Cassier: Johann SCHAJA

(Es gibt noch einen weiteren Kalender von Sopron aus dem Jahre 1893. Darin ist betr. Freiwillige Feuerwehr Siegendorf folgendes enthalten:

Protector: PATZENHOFER Konrad     Präses: HERITS Antal,

Vice-Präses: Ernst SEDLMAYER           Erster Kommandant: BISCHOFF Josef

Zweiter Kommandant: WALTENBERG Wilhelm

Schriftführer: Moritz POLLAK           Cassier: Johann SCHAYA

Die meisten Funktionsträger waren in der Zuckerfabrik beschäftigt)

Grossgrundbesitzer: Konrad Ritter von PATZENHOFER, Zuckerfabrik-Eigenthümer.

Grössere Grundbesitzer und Weinbauer: Kaspar SCHAJA, Franz WIMMER, Bäcker und Bauer. Größere Oekonomen: Kaspar SCHAJA, Johann SCHLÖGL, Witwe Maria WLASSITS, Johann NOVAK, Johann PRIOR, Thomas NOVAK.

Bemerkenswertes:

Die katholische Kirche steht auf einer schönen von weit sichtbaren Anhöhe mit einem niedlichen Turm, vom wessen Galerie sich eine herrliche Aussicht auf das wundervolle, Eisenstädter Gebiet bietet. Die Kirche wurde 1620 vom dermaligen Patron, Graf Franz NADASDY errichtet. Hier befindet sich ein Pauliner Kloster aus der Zeit II. Josef, der zur Zeit als Getreidespeicher verwendet wird. Die Bewohnerschaft wanderte vor 300 Jahren – vor den Türken fliehend – aus Bosnien ein, fand hier freundliche Aufnahme und fruchtbare Felder. Im Dorf gibt es mehrere Brunnen, deren Wasser Eisen- und Schwefelhaltig ist, dient aber nur zum gewöhnlichen Gebrauche.

                        Sopronmegyei Naptar az. 1899, evre. Sopron /P. 58./

Foto der Feuerwehr Siegendorf, vermutlich um 1900 oder früher

Dieses Foto erhielt ich vom verstorbenen Feuerwehrmitglied Rudi SCHAJA zum Anfertigen eines Repros. Das Originalbild, das er mir nach seinem Tode für die FF-Siegendorf versprach ist leider verschollen.

Mit seinem Neffen und Hauserben Stefan SCHAJA, der das Haus in der Hauptrasse glaublich Nr. 6 gerade renoviert, habe ich regen Kontakt. Er versprach mir, das Originalfoto, wenn er es findet, der Feuerwehr Siegendorf zu überlassen.

Er hat mir schon alle Fotos, vom verstorbenen Feuerwehrkameraden  Rudi SCHAJA, die die Feuerwehr betreffen, übergeben. Auch habe ich von ihm einen alten Lederhelm der FF-Siegendorf bekommen.

Mannschaft und Ausrüstung 1900

Eine interessante Aufstellung von Mannschaft und Ausrüstung der Feuerwehr Siegendorf gibt es aus dem Jahre 1900

Präsident: Ferenc Wimmer

Kommandant: Janos Schaja

Weiter Funktionen: 6 Offiziere, 5 Unteroffiziere, 12 Techniker, 31 Pumper

Gesamter Stand: 54 Mann

Ausrüstungsgegenstände

1 Saug- und Druckpumpe

1 Druckpumpe

140 m Druckschläuche

2 Leiterwagen mit Fass und Wanne

30 Eimer

1 Leiter

6 Petroleumfackeln

1 Gestell zum Trocknen der Schläuche

49 Helme

31 Pickel

49 Gurte

3 Signalhörner

1 Trommel

Liste der Ausrüstungsgegenstände der einzelnen Komitatsfeuerwehren des Jahres 1990 auch aus Siegendorf (Czinfalva – 3. Wehr von oben)

17.03.1900

Am 17., März l. J. abends um ½ 11 Uhr ist der im Hotter der Gemeinde Siegendorf abgesondert stehende, im Patzer`schen Besitz sich befindliche Strohschober abgebrannt. Der Schaden beträgt 3.300 Kronen, welcher von der Versicherung rückvergütet wurd.

Am 21. März wurde eine verkohlte Leiche in der Loderasche gefunden. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Leiche des Siegendorfer Bewohners Karl MIKACS sich handelt.

Sopron 28.03.1900, Seite 3

23.03.1900

Bericht des Gendarmeriepostens

Am 23. März l. J. nachmittags ist zum Schaden des Siegendorfer Bewohners Konrad PATZENHOFER der im Hotter der Gemeinde gewesene Strohschober aus unbekannter Ursache in Flammen aufgegangen und eingeäschert worden. Der Schaden beträgt 3.300 Kr. In der Asche wurde eine bis zur Unkenntlichkeit verkohlte Leiche eines Mannes gefunden. Man meint er sei mit dem am 16. März aus der Gemeinde verschwundenen Karl MIKACS identisch.

Ödbg. Komitatsverwaltungsausschuss Zl. 495/1900/

Sign. I.4/1900

26.09.1901

Im Thomas MARKHARDT`schen, mit Dachziegeln bedeckten Stadel ist Feuer ausgebrochen und ist mitsamt dem darin angehäuften Futter und mehrerer landwirtschaftlichen Geräten eingeäschert worden. Der Stadl selbst ist versichert gewesen. Von den Ortsansässigen und den Feuerwehren aus Zagersdorf, Wulkaprodersdorf und Trausdorf wurde der Brand in zwei Stunden lokalisiert. Zum Glück war es windstille, so konnte das Feuer auf nachbarliche Häuser sich nicht verbreiten.

Soproni Naplo 26.09.1901, Seite 5

(Anm. des Verfassers: dieser Thomas MARKHARDT war mein Ur- Urgroßvater

und der betroffene Stadel stand in seinem Hof, in Siegendorf, Haydngasse 5. Das Anwesen ist bereits abgerissen. Lediglich der hintere Teil des Stadels steht noch)

21.03.1911

Waldbrände

Die großen Waldungen von Czinfalva und Cseleskut (Bezirk Kismarton) wurden Samstags Nachmittag  zum großen Teile zerstört. Im Siegendorfer Wald wurde ein Flächenraum von über  zwei Katastraljoch und in Breitenbrunn ein halber Joch eingeäschert. Die Bewohner der beiden Ortschaften vermochten erst nach großer Anstrengung den Brand in den Abendstunden zu löschen, Es heißt, dass spielende Kinder den Waldbrand verursacht haben.

Ödenburger Zeitung vom 21.03.1911

18.08.1912

Am 18. August l. J. starb in Siegendorf der allerseits bekannte und auch überall beliebte Musikkapellmeister der freiwilligen Feuerwehr Andreas NOVAK. Noch am 15. August wollte er am Osliper Kirchweihfest spielen, dort angekommen aber befielen ihn derart heftige Schmerzen, dass er mit einem Wagen in seine Heimat zurück transportiert werden musste. Bei dem Begräbnis sind der hiesige Veteranenverein, die freiwillige Feuerwehr und vier Musikkapellen und zwar aus Siegendorf, Oslip, St. Margarethen und Gschiess (Schützen am Gebirge) anwesend gewesen.

Radikal 25.08.1912, Seite 2

(Anm.: Erster Hinweis dass es in Siegendorf bereits damals eine Feuerwehrmusikkapelle gegeben haben muss)

Feuerwehrmusik mit hellem Blouson und hoher Kappe der KuK-Zeit, verm. vor dem 1. Weltkrieg, da sich an den Uniformen noch keine Orden, wie damals üblich, befinden (siehe auch Foto von der Glockenweihe 1922) bei den Fotos von der Spritzenweihe 1930 ist ersichtlich dass damals der Umstieg auf die Tellerkappen erfolgte, da einige Musiker noch hohe Kappen und andere bereits die Tellerkappen trugen.

18.09.1918

Am 18. September l. J. nachmittags um 3 Uhr ging im Hotter von Siegendorf der in Schobern angehäufte Strohvorrat in Flammen auf. Den Feuerwehren der Gemeinde und der Zuckerfabrik gelang es nicht, den Brand unter Kontrolle zu bringen, so dauerte das Feuer volle 16 Stunden lang an. Der Schaden beträgt nahe 15.000 Kronen. Die Unvorsichtigkeit der Kinder ist die Ursache des Brandes gewesen.

Soproni Naplo – Soproni Hirlap 19.09.1918, Seite 3

(Anm.: hier ist auch von der Feuerwehr der Zuckerfabrik Siegendorf die Rede, die aber offiziell erst 1926 gegründet worden ist, siehe nachstehendes Dokument)

Übersetzung des Protokolls der Gründungsurkunde der Fabriks-Feuerwehr der Zuckerfabrik Siegendorf aus dem Kurrent:

Protokoll

Aufgenommen am 8 Juli 1926 im Sitzungssaale der Siegendorfer Zuckerfabrik in Siegendorf.

Anwesend waren:

Bezirksinspektor Nemeth und sämtliche Mitglieder der Fabriks-Feuerwehr. Kommandant Appl begrüßt den erschienenen Bezirksinspektor Nemeth

Bezirksinspektor Nemeth ersucht um Verlesung und Genehmigung der Statuten. Herr Emil Wagner liest die Statuten vor, welche mit zwischen Abänderungen (….. Fabriks-Feuerwehr entsprechend) einstimmig angenommen worden.

Auf Vorschlag der Mitglieder Tomassovitsch, Nagy und Kochwasser wurden die Herren

Zavotski Wilhelm                                                                                                              Frey Ferdinand                                                                                                                 Wagner Emil                                                                                                                      Bosard Christoph

als ordentliche Mitglieder des Ausschussses einstimmig gewählt.

So wie die Herren

            Kochwasser Ernst &                                                                                                        Wessely Rudolf

Als Ersatzmitgliedern.

Nach Revision der Kassagebahrung wurde festgestellt, dass die Fabriks-Feuerwehr S 250,- Schulden, hingegen einen Kassastand von S 13,08 hat.

Die Gründungs- bzw. Hauptversammlung schlägt die Herren                           Verwalter Vinz. Zeidler und Gustav Takacs als Kassarevisoren vor, welche die jeweilige Kassagebarung zu überprüfen und die jährlichen Schlussrechnungen zu signieren haben.

Das Inventar entspricht einen Anschaffungswert von

S ___________ laut Inventarbuch.

                                                           g.w.E.

Obmann                                           Kdt                                         Schriftführer

                                   __________________________

An Kosten

20 gr die Statuten                                                                                                                   1 Schilling Ansuchen an                               Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt

_________________________________________________________________anschließend folgt die Mitgliederliste der Fabriks-Feuerwehr

An die                                   Bezirkshauptmannschaft                                                                                                                       Eisenstadt

Auf Grund der am 6. Juli 1926 im Sitzungssaale der Siegendorfer Zuckerfabrik stattgefundenen Gründungsversammlung der Fabriks-Feuerwehr wurden die beiliegenden 5 Exemplare der Satzungen vorgelesen und mit entsprechenden Abänderungen solchen der Fabriks-Feuerwehr als solche und nicht Ortsfeuerwehr (also anstatt der Bürgermeister jeweils der Fabriksbesitzer genannt.) einstimmig angenommen.

Wir stellen daher das Ansuchen um Genehmigung des Bestandes unseres Vereines.

Obmann                                           Kdt                                         Schriftführer

15.04.1922

An diesem Tag fand die Weihe der neuen Glocken statt, da die alten Glocken des Kirchturmes zu Kriegszwecken im Ersten Weltkrieg abgenommen worden waren. Die FF-Siegendorf nahm mit der Feuerwehrmusik an diesem  kirchlichen Fest teil.

Hier sieht man ein Gruppenfoto der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf gemeinsam mit der Feuerwehrmusikkapelle anlässlich der Glockenweihe am 15.04.1922.

Angemerkt wird, dass alle Mitglieder der Feuerwehrmusik mit Ausnahme eines Musikers bereits die gleichen dunklen Uniformen tragen. Die Feuerwehrmusik hat aber noch die alten hohen Kappen aus der KuK-Zeit. Wenn man genau hinsieht kann man den Feuerwehrkommandanten Josef GOLLUBITS mit Helm und schwarzem Schnauz-Bart inmitten seiner Mannen erkennen.

31.05.1925 GR-P

Pkt 31 Rimlyak – Reinigung vom Schlamm

Bürgermeister Josef GOLLUBITS teilt dem Gemeinderate mit, das der Teich Rymlyak vom Schlamm gereinigt werden muss und ersucht um diese Bewilligung.

Der Gemeinderat fasste nachstehenden einstimmigen

Endbeschluss:

Der Teich Rimlyak ist vom Schlamm zu reinigen mit der Durchführung dieser Arbeiten wird der Bürgermeister betraut und sind die hie für erwachsenen Auslagen auszubezahlen.

Nach Beendigung der Reinigungsarbeiten ist der Schlamm im Lizitationswege zu veräußern.

Anmerkung: Der Rymlak war einer der Löschteiche von Siegendorf und befand sich vis-a-vis des heutigen Gemeindeamtes, bzw. an der Stelle wo 1960 der vormals A&O Markt SPRINGSCHITZ, dann Spar-Markt SPRINGSCHITZ errichtet worden heute befindet sich Die Raffeisenbank Siegendorf an dieser Stelle.

Nächste Seite ein Foto des Rymljak verm. in den 1920er Jahren.

Löschteich Rimljak Ecke Hauptplatz-Schaftriebgasse verm. in de1920er-Jahren. Das Rathaus der Gemeinde Siegendorf, wurde 1953 bis 1955 erbaut und ist noch nicht vorhanden. Der ehem. Spar-Markt SPRINGSCHITZ wurde 1960 über dem Löschteich Rimljak erbaut. Im Hintergrund die alte Fleischerei Rohrer

Bootsfahrt auf dem Löschteich Rimljak zwischen 1955 und 1960 (Das Gemeindeamt wurde 1955 eingeweiht und der Spar-Markt Springschitz über dem Rimljak 1960 errichtet)

Linksseitig sieht man die Rampe des alten Raiffeisen-Lagerhauses das sich in der Schaftriebgasse befand.

In Siegendorf gab es mehrere Löschteiche.

Einer befand sich meines Wissens im Bereich der Angergasse in der Nähe des Ecce homo, einer am Haydnplatz vor der Schule und einer (die Rupa) Ecke Hauptstraße-Eisenstädter Straße vis-a-vis der Einfahrt zur Augasse.

Nachstehend 2 Fotos

Löschteich vor der Hauptschule Mitte der 1920er oder in den 1930er Jahren

Eislaufen auf der Rupa (Ecke Hauptstraße-Eisenstädter Straße vis-a-vis der Einfahrt zur Augasse). verm. 1950er Jahre

09.11.1927 GR-P

Pkt 62 Feuerwehrbesparungsversicherung

Bürgermeister Stefan SPRINGSCHITZ verliesst den Akt H-4220 der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt Feuerwehrbesparungsversicherung  und ersucht den Gemeinderat in dieser Angelegenheit einen Beschluss zu fassen.

Der Gemeinderat fasst nachstehenden einstimmigen

Endbeschluss                                                                                                                        Die Gemeinde Siegendorf ist bereit, für eine Feuerwehrbesparungsversicherung einen Fondsbeitrag von 20 – 30 S im ersten Jahr und in den nächstfolgenden Jahren jährlich 10 S einzuzahlen.           

01.09.1928 GR-P

Pkt. 42. Feuerwehrlöschrayonseinteilung.

Bürgermeister Stefan SPRINGSITS liest dem Gemeinderate die vom burgenländischen Landesverband für Feuerwehr zur Rettungswesen und Löschrayonseinteilung wird angesucht,  den Gemeiden zur Kenntnis nehme.

Der Gemeinderat von Siegendorf erklärt sich mit der vorgegebenen Löscheinteilung und zwar:

Zagersdorf, Klingenbach, Trauerdorf, Siegendorf, Fabrik, W. Prodersdorf, Antau, St. Margarethen, Drassburg, Eisenstadt, Kleinhöflein, Großhöflein einverstanden.

03.12.1929 GR-P

Pkt 3. Festsetzung der Entlohnung  für die Spritzenbespannung

Vorsitzender ersucht, den Gemeinderat die Entlohnung der Feuerspritze erhöhen, da bei der niedrigen Entlohnung von 10 S schon viele die Bespannung verweigerten.

Gemeinderat Pius GOLLUBITS beantragt für die Bespannung 35 S zu bewilligen. Der Gemeinderat fasste über Antrag des Gmdrates Pius GOLLUBITS nachstehenden einstimmigen

                                   Endbeschluss

Die Bespannung für  die Feuerspritze wird mit 35 S festgesetzt

08.07.1930 Gr-P

LV Gegenstand:

Wasserbeschaffung für Feuerwehrzwecke

Gderat Grasits eröffnet, dass am Bache Wasserstauanlagen gemacht werden sollen, damit bei einem Brande genügend Wasser vorhanden sei.

                                   Beschuss:

Es wird einstimmig beschlossen, solche Wasserstauanlagen zu errichten. Dieser Beschluss liegt 14 Tage zur Einsicht und Einspruchnahme auf.

(Anm.: vom Verfasser konnten in Siegendorf 2 derartige Wasserstau-anlagen die zugänglich waren gefunden werden.

  1. Nodbachbrücke  neben dem Haus St. Margarethner Straße 1 (Josef WAGNER) diese Stauanlage wurde noch 1956 anlässlich einer Schauübung der FF Siegendorf verwendet (Fotos dieser Schauübung liegen auf)
  2. Nodbachbrücke zwischen Schule und Sportplatz

Bei diesen Wasserstauanlagen handelt es sich um Eisen-U-Trägern die jeweils parallel in die Bachverbauung einbetoniert worden sind. Es wurden dann entsprechende Holzpfosten zugeschnitten, die im Bedarfsfall in diese parallel voneinander einbetonierten Eisen-U-Träger eingezwängt wurden, sodass das Wasser des Nodbaches vom Bachgrund bis zur Maximalhöhe dieser Eisen-U-Träger aufgestaut werden konnte.

Siehe nachfolgende Fotos

Wasserstauanlage bei der Nodbachbrücke, St. Margarethner Str. 1

Wasserstauanlage bei der Nodbachbrücke zwischen der Schule und dem Sportplatz.

08.07.1930 GR-P

XLVII Gegenstand Feuerwehrauto

876/30 Feuerwehr-Auto Das Ersuchen der Freiwilligen Feuerwehr wegen eines Autos zur Beförderung der neuen Motorspritze wird vorgelesen und beschlossen

                                   Beschuss

Der Gemeinderat beschliesst einstimmig das Ansuchen des Freiwilligen Feuerwehrvereines dermalen nicht in Erfüllung bringen zu können da hiezu erforderlichen Mittel im Kostenvoranschlag nicht aufgenommen sind und überhaupt ist der Kostenvoranschlag 1930 ohnehin überlastet und dürfte voraussichtlich durch die Landesregierung resüiert werden.

In zweiter Linie müssten Chauffeure ausgebildet werden was bedeutende Kosten verursachen würde.

Dieser Beschluss ist 14 Tage öff aufzulegen und der Feuerwehrverein zu verständigen.

Auf den nächsten Seiten sind Bilder der Weihe der im Feuerwehrantrag im Gemeinderat angeführten zu transportierenden Motorspritze zu sehen. Diese dürfte daher bereits vor dem 08.07.1930 angeschafft worden sein.

Dieses im Gemeinderat beantragte Feuerwehrfahrzeug wurde zur damaligen

Zeit auch als Überlandfahrzeug bezeichnet.

Antreten der Feuerwehr vor dem alten Feuerwehrhaus in der Berggasse

Motorspritzenweihe 1930 in Siegendorf bei der Johanneskapelle mitten im

Dorf (links außen am Kutscherbock sitzt der Jugendfeuerwehrmann Matthias GOLLUBITS nachmaliger Zimmerermeister)

Spritzenweihe 1930 in Siegendorf verm. Ecke Quergasse-Hauptstraße oder beim Maierhof

Es fand damals offensichtlich ein Umzug mit der neuen Motorpritze durch das ganze Dorf statt.

22.11.1930 GR-P

XCII Gegenstand

1567/30 Feuerlöschrayonseinteilung

Bürgermeister teilt mit, gemäß § 18 des bgld. Feuerpolizeigesetzes ein Beschluss zu fassen ist, in welchem der Löschrayon festzulegen ist, im Falle gegenseitiger Hilfeleistung

Beschluss:

Der Gemeinderat beschliesst einstimmig, den Löschrayon bei Bränden zu gegenseitiger Hilfeleistung folgende Gemeinden einzubeziehen:

Klingenbach

Zagersdorf

Wulkaprodersdorf

Trauersdorf

Eisenstadt

St. Margarethen

Antau

Dieser Beschluss ist in Abschrift der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt vorzulegen.

09.12.1933 GR-P

Zl:1783/1933 Feuerbeschau

Bürgermeister teilt mit, dass er von der Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt wegen der Strohtristen-Lagerung eine Aufforderung erhielt, wonach in der Gemeinde ein erhöhter Feuerwachdienst und im nächsten Jahr Vorsorge getroffen werden muss, dass die Lagerung der Strohtristen der feuerpol. Ordnung entsprechender Weise gelagert werden sollen.

Der Gemeinderat nimmt diese Zuschrift einstimmig zur Kenntnis und es erklären die anderen Gemeinderäte dass die Strohtristen im nächsten Jahre ebenso wie im Vorjahre an ihren alten Plätzen verbleiben werden, da hierzu räumlich keine andere Möglichkeit besteht. Der Gemeinderat wird gegebenenfalls den Bürgermeister in dieser Hinsicht voll unterstützen.

Feldarbeit in Siegendorf verm. 30er Jahre

Feldarbeit in Siegendorf verm. 30er Jahre (Foto stammt vom verstorbenen Feuerwehrmitglied Johann WELKOVITS, geb. Juni 1918)

Johann WELKOVITS 1934 in der Uniform eines Feuerwehr-Rettungs-Sanitäters im Gasthaus Korner in Siegendorf heute Hauptstraße 1 (vulgo Herr ROSSMANN – nach dem damaligen Apotheker ROSSMANN). Der hatte in seiner Apotheke eine schöne junge Angestellte oder eine schöne Tochter die Johann WELKOVITS verehrte und sich andauernd in oder um der Apotheke aufhielt. Der Sohn von Johann WELKOVITS, Helmuth WELKOVITS, erklärte mir jedoch, dass sein Vater beim Apotheker ROSSMANN in der Zwischenkriegszeit Apothekergehilfe war.

29.08.1935 GR-P

XLIX Gegenstand

912/35 Organisation der Feuerwehren im Burgenlande Wahl zwei Gemeindevertreter in den Feuerwehrausschuss

Das neue Gesetz über die Organisation der Feuerwehr wird vorgelesen. Dem    § 4 dieses Gesetzes gemäss sind in den Feuerwehrbeirat 2 Gemeindetagsmitglieder zu entsenden.

Beschluss:

Der Gemeindetag beschliesst einstimmig, in den Feuerwehrbeirat die Gemeindetagsmitglieder Johann REIMANN und Julius UGRINOVITS zu entsenden. Die Genannten erklären, diese Funktion anzunehmen.

26.10.1935 GR-P

Zu Pkt VII/5: für Feuerwehrschläuche erforderlich, da das ganze

Schlauchmaterial infolge Abnützung unbrauchbar wurde

(aus Gemeindevoranschlag für das Jahr 1936)

15.02.1936 GR-P –  XI Gegenstand

Zl: 283/1936 Feuerwehrmusik, Bezahlung aus Gemeindemittel

Die Feuerwehr Siegendorf hat angesucht, ihre Musik aus Gemeindemittel zu entlohnen, da diese bei Begräbnissen spielt.

Eine gesetzliche Verpflichtung hiezu besteht nicht.

Beschluss:

Der Gemeindetag beschließt einstimmig, dem Feuerwehrkommandanten jährlich eine Pauschalsumme von 200,- S zur Verfügung zu stellen, über welche er Ende des Jahres mit Belegen zu verrechnen hat.

Dieser Beschluss liegt 14 Tage zur allgemeinen Einsicht- und Einspruchsnahme auf.

Im Anschluss erhalten gebliebene Gruppenfotos der Feuerwehrmusik Siegendorf

Feuerwehrmusik verm. um 1934 im Garten des Gasthauses KORNER, in Siegendorf, jetzt Hauptstraße 1

Feuerwehrmusik Siegendorf (an den Kappenemblems ersichtlich) in dunklen Uniformen und Tellerkappen. Aufnahme dürfte Mitte der 30er Jahren angefertigt worden sein, da die Feuerwehrmusiker die gleiche Uniform tragen wie der FF-Mann Johann WELKOVITS auf dem Foto aus dem Jahre 1934

Feuerwehrmusikkapelle Siegendorf am 18. Mai 1924

Feuerwehrmusik Siegendorf in den  30er Jahren  am Kappenemblem  und den Uniformen ersichtlich. Das Foto könnte vor der Patzenhofer-Villa in der Zuckerfabrik Siegendorf angefertigt worden sein.

30.07.1936 GR-P

XXXII Gegenstand

Zahl. 1116/1936 Strohtristenlagerung

Bürgermeister berichtet, dass er bei Herrn Landesfeuerwehrkommandanten BINDER in Eisenstadt wegen der Strohtristen war. Dieser gab ihm den Auftrag, die Strohtristen 20 Meter von Rauchfängen und 4 Meter von Scheunen entfernt aufzustellen. Diesem Auftrag wurde seitens der Parteien zum größten Teile entsprochen. Die Zuwiderhandelnden sollen der Strafamtshandlung zugeführt werden.

Beschluss:

Der Gemeindetag beschließt einstimmig, die derzeitige Lagerung im Sinne der 20 und der 4 Meter als gut zu befinden. Wo aber offensichtlich eine feuergefährliche Lagerung bemerkbar ist, so wolle die diesbezügliche Strafamtshandlung ihren Lauf nehmen.

Dresch-Trupp in Siegendorf, verm. vom Meierhof, bei der Arbeit

Druscharbeiten bei Michael RAIMANN, in der Berggasse

Mit Pferden bespannte Dreschmaschine verm. in den 1920er oder 1930er Jahren. Das Foto dürfte verm. allerdings in Draßburg angefertigt worden sein.

23.12.1936 GR-P

b) Bau eines Feuerwehrspritzenhauses

zu Postg II/19 müsste dem Bedarf entsprechend erhöht werden, weil in den Sitzungsräumen die Urbarialgemeinde, die Feuerwehr ihre Sitzungen abhält

Der Brunnen beim Friedhof, Spritzenhausbau wurde abgeleht.

(Auszug aus dem Gemeindevoranschlag für das Jahr 1937)

25.05.1937 GR-P

Pkt 6. Die Ortsfeuerwehr benötigt dringend 150 m Schläuche, welche

angeschafft werden müssen.

10.11.1937 GR-P

LXXXVI Gegenstand

Zahl: 1563/1937 Feuerwehrgerätehaus Bau und Ausrüstung der Ortsfeuerwehr

Bürgermeister ersucht, darüber eine Ermächtigung, dass er wegen des zu erbauenden Gerätehauses und Ausrüstung der Ortsfeuerwehr mit dem Landesfeuerwehrkommando verhandeln könne, sodann wird erst in der nächsten Sitzung die entsprechende Summe im Kostenvoranschlag aufgenommen werden müssen.

Beschluss:

Der Gemeindetag beschliesst einstimmig, die Vorarbeiten zur Bewilligung des Feuerwehr-Gerätehauses zu genehmigen. In der nächsten Sitzung ist wegen des Betrages zu entschliessen, bis dahin wolle mit dem Feuerwehr-Landeskommando Fühlung genommen werden.

22.12.1937, GR-P

Kapitel VII, Pos. 5 und Kapitel XCVIII Feuerwehrgerätehausbau

Kapitel VII, Post 5.

Bau eines neuen Feuerwehrspritzenhaus und Ausrüstung der Feuerwehr mit Monturen. Das Spritzenhaus ist unbedingt erforderlich, weil im alten Spritzenhause infolge der starken Feuchtigkeit das gesamte Schlauchmaterial und die Monturen zu Grunde gehen und auch die Spritzengeräte darunter leiden. Das alte Spritzenhaus ist weiters nichts als eine gedeckte Hauseinfahrt und entspricht dem modernen Löschwesen keinesfalls.

XCVIII Gegenstand

Zl: 1563/1937 Feuerwehr-Gerätehausbau mit Gaskeller und Brunnen – Offertausschreibung

Auf Grund des Gmdetagsbeschlusses v. 10. Nov. 1937 wurden die Vorarbeiten für die Errichtung eines Feuerwehr Gerätehauses getroffen und zwar liegen die Pläne und die Kostgenvoranschläge vor.

Bezüglich der Monturen sind Offerte einzuholen. Die Offertausschreibung hat ergeben, dass Baumeister SEELAND mit dem Preis von 14.395.689 und Maurermeister Georg NEIDINGER mit dem Preis von 13.598.369 offerierten. Der Gaskeller als solcher möchte eine grosse Summe verschlingen und kann daher nicht gemacht werden. Ein gewöhnlicher Keller kostet ebenfalls grössere Summen, weil die Kellerdecke aus sehr starkem Beton hergestellt werden muss.

Der Brunnen wäre zum Schlauchwaschen erforderlich. Der Bürgermeister wird sich mit dem Landesfeuerwehrkommando und dem Kreisinspektor Johann APPL in Verbindung setzen.

Beschluss:

Der Gmdtag beschliesst einstimmig, das Spritzenhaus zu errichten und die Ortsfeuerwehr mit Monturen auszurüsten. Die Pläne und Kostenvoranschläge sind dem Landesfeuerwehrkommando zwecks Überprüfung vorzulegen. Bezüglich der Monturen ist ebenfalls mit dem Feuerwehrkommando das Einvernehmen zu pflegen.

Dieser Beschluss liegt 14 Tage zur allg. Einsicht und Einspruchnahme auf.

2. Feuerwehrhaus in der Berggasse gleich neben der Nodbachbrücke (Aufnahme 1958) vermutlich zw. 1938 und 1943 erbaut, jetzige Ordination Dr. Waltraud JAGNIC

Bekanntlich fand am 12. März 1938 der Einmarsch der Deutschen Wehrmacht und der Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland statt.

Dies wirkte sich auch auf die Freiwillige Feuerwehr Siegendorf sehr stark aus.

Die österr. Feuerwehren unterstellte man der Deutschen Feuerschutzpolizei  und wurden dadurch Teil der Deutschen Polizei.

Es mussten sehr viele junge Männer aus Siegendorf (im Verlauf des 2. Weltkrieges wurden sie bis zum  Jahrgang 1900 einberufen) zum Kriegsdienst einrücken, wodurch es zu einem Männermangel in Siegendorf kam, was sich natürlich auch fatal auf den Mannschaftsstand der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf, abgesehen von den menschlichen Tragödien, ausgewirkt haben muss.

Während des 2. Weltkrieges verloren 185 männliche Bewohner von Siegendorf

(182 bei Kampfhandlungen und 3 wurden als kommunistische Widerstands-kämpfer hingerichtet) ihr Leben.

Es existiert aus der Nazizeit nur mehr das untenstehende Sitzungsprotokoll vom 23.11.1938 betreffend der Feuerlöschpolizei.

Alle anderen Dokumente aus dieser Zeit 1938 bis 1945 wurden offensichtlich vor dem Einmarsch der „Roten Armee“ (der Russen) vernichtet oder so gut versteckt, dass sie bis heute nicht mehr aufgefunden werden konnten.

Es gelang mir bei meinen Recherchen jedoch, bei Frau Justine MAYER, die wie ich glaube Jahrgang 1929 ist, ein Gruppenfoto der Werksfeuerwehr der Zuckerfabrik Siegendorf aus dem Jahre 1941 zu ergattern.

Es gibt hierfür keine Unterlagen, aber ich vermute, dass diese Werksfeuerwehr während des 2. Weltkrieges auch den Brandschutz in Siegendorf übernommen hat.

Diese Annahme  begründet sich auf den Aufzeichnungen des damalige Chronist aus Siegendorf, Julius UGRINOVITS, der  nach 1945 schreibt, dass Paul SPRINGSITS von seinem Bruder Stefan SPRINGSITS, der Bürgermeister von Siegendorf war, 1945 nach dem zweiten Weltkrieg mit der Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf beauftragt worden war.

23.11.1938 GR-P

Feuerlöschpolizei:                          siehe Voranschlag der Feuerwehr

Feuerbeschau:                                für die alljährlich wiederkehrende Feuerbeschau

aller Gebäude und Objekte durch die

Sachverständigen

Auslagen bei Bränden:                 für aus anderen Gemeinden eingesetzten

Wehren bei Feuerbränden.

(Anm. Verfasser: Hinweis, dass die Freiwillige Feuerwehr Siegendorf der Feuerschutzpolizei des Deutschen Reiches unterstellt worden war)

Nachfolgend das Gruppenfoto der Werksfeuerwehr der Zuckerfabrik Siegendorf aus dem Jahre 1941.

Man beachte die Mannschaftstärke. Weiters sind auf dem Foto auch die weiblichen Mitglieder der Feuerwehr zu sehen von denen ich schon öfter gehört habe, dass es sie während des 2. Weltkrieges gab, ich jedoch über sie nichts in Erfahrung bringen konnte.

Wie bereits oben erwähnt existieren über die Zeit des 2. Weltkrieges (1939-1945) keine Unterlagen.

Nachdem jedoch laut Julius UGRINOVITS der Bürgermeister Stefan SPRINGSCHITZ seinen Bruder Paul mit der Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf beauftragt hatte, besteht meinerseits die Vermutung, dass während des 2. Weltkrieges die Ortsfeuerwehr Siegendorf aufgelöst worden war, da viele Männer in den Krieg ziehen mussten. Den Brandschutz in Siegendorf dürfte die „Werksfeuerwehr“ der Zuckerfabrik Siegendorf übernommen haben.

Nach dem 2. Weltkrieg schrieb eben der Chronist Julius UGRINOVITS, Volksschullehrer in Siegendorf:

„Der damalige Bürgermeister von Siegendorf, Stefan SPRINGSITS beauftragte seinen Bruder Paul SPRINGSITS  1945 mit der Neuaufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf.

Dieser blieb bis 1946 Kommandant der FF Siegendorf und dürfte dann nach Klingenbach geheiratet haben.

Das Kommando übernahm dann der Bindermeister Johann EMRICH und blieb es bis zum Jahre 1953.

1953 hatte er eine Auseinandersetzung in Kompetenzfragen mit dem Bürgermeister bzw. der Gemeindeverwaltung.

Es wurde mit der Feuerwehrspritze der Sportplatz bespritzt, ohne mit ihm das Einvernehmen gepflegt zu haben.

Er fühlte sich mit Recht in seiner Kompetenz gekränkt und dankte ab. Der Streit weitete sich – und es verließen auch mehrere Vereinsmitglieder die Freiwillige Feuerwehr.

Der Bürgermeister bemühte sich, vorerst mit wenig Erfolg, die Einbuße wettzumachen. Nachdem es bei einigen Versuchen fehlschlug, kam des Bürgermeisters Neffe, Johann EMRICH, in den Vordergrund. Johann EMRICH ist Automechaniker und hält bei seinem Vetter dem Baumeister Hans SPRIGSCHITZ den Wagenpark in Ordnung. Als gewesener Schirrmeister und anerkannter Fachmann ist er gleichsam prädestiniert für diese beide Posten.

Dieser Mann baute in einigen Monaten die Feuerwehr neu auf. Im Winter nahm er schon an Schulungen teil, wo er mit seiner Begeisterung und Tatkraft angenehm auffiel. Und schon stellten sich die Früchte seiner Arbeit ein.

Alsbald bekam der neue F.F.-Hauptmann Einfluss auf seine Leute, im Orte, aber auch in der Umgebung. Er ist sehr stramm, aber auch fleißig und selbstlos.“

Am Tage der Feuerwehr, am 28.04.1957, organisierte Johann EMRICH eine Großübung an der die Freiwilligen Feuerwehren Zagersdorf, Trausdorf Siegendorf Ort und Siegendorf Zuckerfabrik teilnahmen

Julius UGRINOVITS berichtet, dass das Feuerwehrkommando Siegendorf zu dieser Übung nachfolgenden Flugzettel in Siegendorf verbreiten ließ:

G r o s s a l a r m ü b u n g   i n   S i e g e n d o r f

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-

Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf

gibt bekannt, dass am   S o n n t a g,  den 28. April 1957, zum Tag der   „F e u e r w e h r“  in der Zeit zwischen 12:45 bis 13.15 Uhr, eine Großalarmübung stattfindet.

An der Übung nehmen teil:

Freiwillige Feuerwehr   S i e g e n d o r f –  Ort

Freiwillige Feuerwehr   S i e g e n d o r f –  Zuckerfabrik

Freiwillige Feuerwehr   T r a u s d o r f

Freiwillige Feuerwehr   Z a g e r s d o r f

            Die Übung findet in der Nähe vom   F e u e r w e h r g e r ä t e h a u s   statt. Die Bevölkerung wird hiemit in Kenntnis gesetzt und höflichst ersucht, während dieser Zeit die Ortsstrassen für die in Alarmzustand heranfahrenden Feuerwehren frei zu halten.

                                                                                   Der Ortsfeuerwehrkommandant:

                                                                                              E m r i c h,   e.h.

Nicht deswegen aber kommt diese „Großalarmübung“ zur Erwähnung, weil sie großartig ist, sondern um den Aufschwung zu bezeugen.

Es ist aber bereits auch eine neue Autospritze da, freilich ein Verdienst des neuen Hauptmannes; dieselbe wurde am 19. Mai feierlich geweiht.

Von dieser „Großalarmübung“ sind mehrere Fotos vorhanden, die nachfolgend abgebildet sind:

1. Herausziehen des Löschanhängers aus dem Feuerwehrhaus beim Nodbach

2. Arbeiten an der Motorspritze Ecke  Kirchengasse – Berggasse  vor dem Feuerwehrhaus

3. Schläuche verlegen

4. „Wasser marsch“ zeigt der FF-Mann an der rechten Seite des Bildes mit erhobener Hand an.

5. Pumparbeiten bei der Wasserstaustufe des Nodbaches vor dem Haus St. Margarethner Straße 1 (Jetzt Haus des Josef WAGNER)

Behebung eines Schlauchschadens. Man beachte den Herrn GENDARM mit seiner umgehängten Patrouillierungstasche (Anm: eine solche Patrouillierungs-tasche hab bei meinem Start als Gendarm 1984 auch noch ausgefasst)

Wie Julius UGRINOVITS bereits erwähnt hatte, war für den 19. Mai 1957

Die Weihe einer neuen Motorspritze geplant.

Er hat den ganzen Ablauf des Festes sehr genau beschrieben, weshalb ich euch diesen nicht vorenthalten will. Auch sind davon auch noch mehrere Fotos erhalten, die ich zur Auflockerung des langen Textes einfließen lassen werde.

Also Julius UGRINOVITS schreibt wie folgt:

Ortsfeuerwehr Siegendorf

Am Sonntag den 19. Mai 1957 (zum Johanniskirtag) findet die

S p r i t z e n-   und   F a h r z e u g w e i h e

Verbunden mit den    B E Z I R K S W E T T K Ä M P F E N   in Siegendorf (Bgld.) statt,

            wozu wir Sie herzlich einladen

P R O G R A M M.

Samstag, dem 18. Mai 1957:                

20 Uhr Heldenehrung beim Kriegerdenkmal

SONNTAG dem 19. Mai 1957: 

6 Uhr:            Weckruf mit Musik

7.30 – 8.30 Uhr:      Empfang der Festgäste

                                               am Rathausplatz

                       8.40 Uhr:      Empfang der Taufpatin

                       8.45 Uhr:      Meldung an den Landes-Feuer-

                                               wehr-Kommdt Viktor Horvath

                          9 Uhr:          Meldung an den Landeshauptmann

                       9.10 Uhr:      Abmarsch zur Ortskapelle

                       9.30 Uhr:      Festgottesdienst mit

                                               Spritzenweihe

und Fahrzeugweihe bei der Ortrskapelle (Privatfahrzeuge sind gemeint)

anschließend Begrüßung der Gäste

durch den Bürgermeister aus Siegendorf, Festreden

von Landeshauptmannstellv. Wessely u. Landes-

Feuerwehrkommandant   B O I .

V i k t o r   H o r v a t h

            12 – 14 Uhr: Mittagspause

                     14 Uhr: Bezirkswettkämpfe der Feuer-

                                    wehren am Sportplatz

            Ab   18 Uhr: T A N Z U N T E R H A L T U N G

Eintritt:

                                   Zu den Wettkämpfen       S 2.-

                                   Zur Tanzunterhaltung       S 5.-   

Samstag, den 18. Mai gegen Mittag wurde die Bevölkerung aufgerufen, die Häuser zu beflaggen. Abens – um 20 Uhr – war die Heldenehrung. Die Feuerwehr marschierte begleitet von der Musikkapelle in den Kirchhof, wo beide Kriegerdenkmäler stehen. – Die Zeit war so angesetzt, dass die Maiandacht gerade zu Ende war. Die Feuerwehr nahm vor den Kriegerdenkmälern Aufstellung, das Volk stand hinter ihr.

            Auf Kommando trugen je drei Feuerwehrleute zu beiden Kriegerdenkmälern je einen Kranz. Die Musik spielte das Lied „ich hatt´ einen Kameraden“. – Hierauf sprach der Bürgermeister. Der Sinn seiner Rede war der Frieden. Denn die Feuerwehrmänner sind eben Soldaten des Friedens. Der Jugend möge die schwere Zeit des Krieges erspart bleiben. Hierauf sangen alle Anwesenden das Totenlied „O Boze, daj pokoj“ – und die Feierstunde ging zu Ende.

Sonntag, am 19. Mai 1957 war ein herrliches Wetter. Ein wirklich festliches Wetter. Zeitig früh gab es einen musikalischen Weckruf. Ab 8 Uhr ging es auf dem Rathausplatz lebhaft zu. Die fremden Feuerwehren wurden im Westen und im Osten bei den Triumphbögen empfangen und mit Musikbegleitung zum Rathausplatz geleitet.

Ein Gruppenfoto der FF-Siegendorf um 1957

Angetretene Gastwehren bei der Motorspritzenweihe am 19. Mai 1957 vor dem Rathaus

Festbändchen anlässlich der Spritzen- und Fahrzeugweihe am 19. Mai 1957

Da die alte Spritze, die im Jahre 1941 angeschafft wurde, auch noch nicht geweiht war, gab es zwei Patinnen.

Die eine war Frau Hanna ZIEGLER, geb. Patzenhofer, die andere eine Angestellte bei „Persil“, Frau Mia PAYER, die Tochter der früheren Hebamme von Siegendorf.

Die zwei Motorspritzen, die zu weihen waren.

Feuerwehr, Musikkapelle und Ehrendamen holten die Patin Mia PAYER ab und dann gingen alle zum westlichen Torbogen, um die Patin Hanna ZIEGLER einzuholen. Im festlichen Zug wurden die Patinnen zum Rathausplatz geleitet.

Pünktlich um 9 Uhr traf Landeshauptmannstellvertreter Alois WESSELY ein. Er wurde vom Bürgermeister und von den führenden Feuerwehrmännern herzlich willkommen geheißen.

Vor dem Meierhof mit den beiden Patinen und den Ehrendamen

Alsbald formierte sich der Festzug. Vorne die Schuljugend, dann die Musikkapelle, die Patinnen von den Ehrendamen begleitet und gesäumt. Auch weißgekleidete Mädchen – sowie Buben mit Feuerwehr Emblemen (Helm) säumten die reichgeschmückten Spritzen.

Dann folgten die Feuerwehren sowie das Volk. – Der Zug bewegte sich zum Festplatz der in der Ortsmitte gelegenen Johanniskapelle, woselbst Pfarrer Leo HERCZEG die Messe zelebrierte, die für ½ 10 angesetzt war.

Ehrengäste beim Abmarsch zur Johanneskapelle, rechts im Hintergrund ist das alte Kino von Siegendorf zu sehen.

FF Siegendorf beim Abmarsch zur Johanneskapelle, im Vordergrund ist der Kommandant Johann EMRICH zu sehen, Fahnenträger ist Herr HODOMSZKY

Großvater vom jetzigen Verwalter Michael HODOMSZKY.

Die Messe begann pünktlich. Die alte Feuerwehrkapelle spielte die Michael Haydn-Messe „Hier liegt vor deiner Mayestät (im Staub die Christenschar)!“.

In der zweiten Hälfte sangen die Sängerinnen, verstärkt durch einige Hauptschüler ein zweistimmiges Lied vom hl. Florian – Text „Kruh nebeski“, Nr. 280, Weise im „Na Pevka“ – von J. VUKOVICH.

Nach der Messe folgte die Spritzenweihe.

Die Anordnung der Teilnehmer vor der Kapelle war folgende:

Vor der Kapelle säumten den freien Weg Ehrendamen und Feuerwehr. Links standen Harmonium und Sängerinnen, rechts die Musikkapelle. Anschließend stand rechts die neue und links die alte Spritze. Dann saßen die Ehrengäste, im Karree standen die  Feuerwehren und anschließend das Volk. Das Flachdach beim Fleischhauer Josef PRIOR war ziemlich belastet. Die aus dem Blickfeld stehenden Teilnehmer glaubten, ihre laute Konversation wäre nicht zu hören. Trotz mehrmaliger Aufforderung wurtde es nicht ruhiger.

Nach der Weihe sangen die Sängerinnen des Burgenlandlied. – Der Knabe Anton CSMARITS sprach das Gedicht – „Koracnica“ von Feri Sucic, die Schülerin Edith GRASICH das Gedicht „Lob der Feuerwehr“ von Gustav Müller.-

LOB DER FEUERWEHR!

                        Wer macht dem Lande immer Ehr`?

                        Es ist die brave Feuerwehr!

                        Sie hilft bei Tag, sie hilft bei Nacht

                        und haltet immer treue Wacht.

                        Es gibt dafür oft Spott und Hohn

                        statt Anerkennung und Lohn.

                        Die Feuerwehr macht sich nichts draus,

                        wird sie gerufen, fährt sie aus.

                        Ein jeder stellt seinen Mann

                        und rettet was er retten kann.

                        Mit ganzer Kraft und großem Mut

                        beschützen sie des nächsten Gut.

                        „Dem Burgenland stets zur Ehr“,

                        bleibt Losungswort der Feuerwehr!

Zwei Hauptschüler, – Robert POSTEINER und Ferdinand BENCZAK – sprachen den passenden Teil aus Schillers „Das Lied der Glocke“ – „Wohltätig ist des Feuers Macht“.

Weihe der beiden Motorspritzen bei der Johanneskapelle in Siegendorf (im Hintergrund sieht man das alte Gasthaus Winter, nachmals Kruisz, jetzt Sonnenstrahl)

Pfarrer Leo HERCZEG weiht die beiden Motorspritzen bei der Johanneskapelle. Rechts neben ihm der Chronist und Hauptlehrer der Volksschule Siegendorf Julius UGRINOVITS

Hierauf begrüßte der Bürgermeister die Festgäste und zwar namentlich: Die zwei Priester (der zweite ein Vetter des hiesigen Herrn KRÖPPLS), Landeshauptmannstellvertreter A. WESSELY, den Bezh.Hptm Dr. Anton MAYER, des LFK Viktor HORFVATH, seinen Stellv. Franz Repay, LFI Alois MARHOLD, Bez.Kmd. Stieglitz, die Patinnen den Gemeinderat, Die Feuerwehren von Klingenbach, Zagersdorf, Trausdorf, und der hiesigen Zuckerfabrik und alle Anwesenden. Hierauf sprachen die Festredner Lhptm WESSELY und LFK HORVATH.

Der Inhalt ihrer Reden ist aus dem angefügten Zeitungsausschnitt zu ersehen.

Die Festgäste zugen ab,, nur die Feuerwehr Sgdf blieb.

Dann folgte die Fahrzeugweihe. Die Fahrzeuge standen auf der Hauptstraße vom Kindergarten hinunter bis zum Hauses der „Ferkini“. – Es waren Traktoren, Personenwagen, Motorräder, Roller, Mopeds – und ein Fahrrad.

Der Pfarrer ging von Fahrzeug zu Fahrzeug. Die Ministranten verteilten an die Besitzer ein Gelöbnis. Die Feuerwehr verkaufte Erinnerungsplaketten – Christophorus – in Preislagen von 12 bis 40 S.

Nachher versammelten sich die Fahrzeugbesitzer vor der Kapelle. Der Pfarrer sprach kurz, aber zu Herzen gehend. Er mahnte an die Gefahren der Straße – und wünschte dann eine glückliche Fahrt in die Zukunft. Hierauf sprachen alle gemeinsam das Gelöbnis:

G e l ö b n i s.

„Ich gelobe, aus Liebe zu Gott, zu meinem Nächsten

Und zu mir selbst, meinen Wagen vorsichtig zu

Fahren. Heiliger Christophorus, bitte für uns!“

Anschließend vereinigte ein Festessen die geladenen Gäste.

Obige Karte berechtigte zur Teilnahme an dem Festessen. Daran nahmen Teil die Patinnen, die Chargen der Feuerwehr, der gesamte Gemeinderat, Lehrer, die Siegendorfer Feuerwehr und die alte Musikkapelle im alten Kinosaal im Gasthaus Barislovits. – Lhpm. WESSELY mußte nach Tatzmannsdorf zur Eröffnung des neuen Kurhauses – Die Ehrendamen, die junge Musikkapelle und sonstige Helfer wurden im Gasthaus Korner bewirtet.

Um 14 Uhr begannen auf dem Sportplatz – in Anwesenheit der hohen Chargen, der örtlichen Zuschauer und anderer Gäste ein Wettkampf zwischen den Mannschaften der Feuerwehren. – Eine Feuerwehrspritze mußte spritzbereit, mit einer bestimmten aufgerollten Schlauchlänge, fertig gemacht werden. Außer der gestoppten Zeit wurden auch noch verschiedene Umstände als Punkte bewertet, wie z.B. Kleidung, Gründlichkeit u.a.m.

            Es traten acht Mannschaftsgruppen auf: Siegendorf, Siegendorf Zuckerfabrik, Klingenbach, Zagersdorf, Trausdorf, Oggau, Mörbisch, Stinkenbrunn. – Sieger wurde die Mannschaft von Oggau, Letzter war Stinkenbrunn. Siegendorf der Veranstalter war Vorletzter. – Nachher gab es in den beiden schon oben erwähnten Gasthäusern Tanzunterhaltung.

Nun folgt die Presse: „Burgenländische Freiheit“  – 27. Jhg. Nr. 21 – vom 26. Mai 1957

Ein Fest

Kompletierung der Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf Landeshauptmann-

Stellvertreters WESSELY – Rei……….

In Anwesenheit zahlreicher Gäste, des namens der Burgenländischen Landesregierung erschienen Landeshauptmannstellvertreters WESSELY, Bezirkshauptmann Dr. MAYER, Landesfeuerwehrkommandanten Viktor HORVATH, dessen Stellvertreter Franz PEPAY, Inspektor MARHOLD, des gesamten Siegendorfer Gemeinderates und der Freiwilligen Feuerwehren von Zagersdorf, Klingenbach, Trausdorf sowie der Fabriksfeuerwehr, fand am vergangenen Sonntag, den 19. Mai, in Siegendorf eine Spritzen- und Fahrzeugweihe statt.

Die Freiwillige Feuerwehr von Siegendorf ist nunmehr mit drei Motorspritzenaggregate ausgerüstet und zählt im Bezirk Eisenstadt zu einer der bestfunktionierenden Feuerwehr. Nach dem Weiheakt, den Pfarrer HERCZEG vornahm, begrüßte

Bürgermeister Stefan Springschitz

der seine ganze Tätigkeit seit mehr als zehn Jahren dem Aufbau der Gemeinde widmet und auf dessen Initiative letztlich auch die Feuerwehr in Siegendorf die allen Erfordernissen entsprechende Ausrüstung zu verdanken hat, die erschienenen Gäste und verwies auf die Bedeutung eines guten Funktionierens der Freiwilligen Feuerwehr hin.

Landeshauptmannstellvertreter Wessely

brachte einleitend in seiner Ansprache seine Genugtuung zum Ausdruck, dass die Gemeinde Siegendorf neuerlich eine Tat setzte, diesmal eine, deren humanitärer Charakter besonders unterstrichen werden muß. Die Tat reiht sich würdig dem seit Jahren im Lande vor sich gehenden Aufbau an. Sie entsprang aus dem selben Geist, der das ganze burgenländische Volk beseelt und der den Aufbau im Lande und in den Gemeinden ermögliche.

In der Reihe der burgenländischen Gemeinden, die sich bisher bemühten, den Aufbau mit aller Kraft voranzutreiben, nimmt die Gemeinde Siegendorf den ersten Platz ein. Der Freiwilligen Feuerwehr von Siegendorf kann ich nur zu der Ausrüstung, die durch die Anschaffung eines dritten Aggregats ergänzt wurde, gratulieren. Möge auch weiterhin die Wachsamkeit und die Selbstlosigkeit der Freiwilligen Feuerwehr, dem Nächsten zu helfen, jenes Gebot sein, dass das Hab und Gut der Menschen vor den Naturgewalten schützt.

Landesfeuerwehrkommandant Viktor Horvath,

der eifrige Organisator des Freiwilligen Feuerwehrwesens im Burgenland, versicherte, dass der Geist der Nächstenliebe das Leitmotiv der Freiwilligen Feuerwehren in ihrem schweren Dienst ist und dass die Freiwilligen Feuerwehren niemals zögern, wenn es gilt, dem Nächsten zu helfen.

Frau Johanna ZIEGLER und Mitzi PAYER fungierten mit zahlreichen Ehrendamen als Patinnen der Motorspritze und Herr Oberlehrer Ugrinovits sorgte mit den Schulkindern für die festliche Umrahmung der Feier. Den musikalischen Teil besorgte die Musikkapelle Siegendorf, die auf das beste von der erst kürzlich gegründeten Jugendkapelle unter der Leitung des Kapellmeisters STÖGER assistiert wurde.

WSettkämpfe der Feuerwehren auf dem Sportplatz und eine Tanzunterhaltung bildeten den Abschluß des vom Ortsfeuerwehrkommando gut vorbereiteten Festes, das von der ganzen Gemeinde gefeiert, ein Ehrentag der Feuerwehr war.

Anfangs vermerkte ich, daß der 19. Mai ein herrlicher Tag war. Die Temperatur stieg bis 27 Grad C im Schatten.

Am nächsten Tag wurde es kühl. Heute, am 31. Mai beschließe ich das Kapitel – und die Temperatur ist noch immer dieselbe, kühl. Seither ist sie kaum über 17 Grad C gestiegen; aber sie blieb an einem Tage bei 8 – 9 Grad C hängen. Frühtemperaturen betragen 4 bis 7 Grad C. In Mänteln, Westen und Jacken gingen die Leute beinahe zwei Wochen umher.

Wenn sich kein Nachspiel einstellt, ist damit die Spritzenweihe abgetan.

1975

Weihe der 2. Fahne der FF Siegendorf anlässlich der Segnung des neuen Feuerwehrhauses im Meierhofgelände Mai 1975

Festband „Zur Erinnerung an Feuerwehrhaus- u. Fahnenweihe Siegendorf Mai 1975

Die geladenen Feuerwehren und Ehrengäste werden wie in Siegendorf üblich am Rathausplatz empfangen und nach kurzer Verköstigung wird zum Festplatz marschiert.

Pfarrer Leo HERCZEG feiert vor der Feuerwehrhaus- und Fahnenweihe eine Feldmesse in der Reithalle.

Dann erfolgte die Fahnenweihe

Von den Patinen wird das Fahnenband an den Kommandanten Johann EMRICH (Spitzname Lenica) übergeben.

Die zweite Fahne der FF-Siegendorf die im Mai 1975 anlässlich der Fahnen- und Feuerwehrhausweihe von den 3 Patinen der Feuerwehr Siegendorf bei einem Festakt in der Reithalle (Weinkosthalle) übergeben worden war.

Beschriftung: Freiwillige Ortsfeuerwehr Siegendorf 1946 – 1975 zwischen den Jahreszahlen ist das Rathaus von Siegendorf abgebildet

Die zweite Seite der Fahne mit der Aufschrift: Gott zur Ehr. Dem nächsten zur Wehr. Dazwischen befindet sich der hl. Florian als Schutzpatron der Feuerwehr mit dem Siegendorfer Gemeindewappen.

Die Fahnenspitze. Sie zeigt auf beiden Seiten das gleiche Motiv eines Feuerwehremblems

Fahnenband der 2. Feuerwehrfahne aus dem Jahre 1975 von den Fahnenpatinnen Nora BAREUTHER, Johanna ZIEGLER und Edith HOYOS gestiftet

Anschließend erfolgte die Segnung des neuen Feuerwehrhauses. Es sind für mich mehrere Feuerwehrmänner aus Siegendorf erkennbar.

1. Reihe v.l.:            Franz PARITS sen., Hermann SCHAJA, Georg TRABÜCHLER, Stefan FORTUNITS, Alois NOVAK, unbek., Peter WELKOVITS,

                                   Ferdinand MIKATS

2. Reihe v.l.:            unbek., unbek., Franz GOLLUBITS, Johann STRAUSS, Anton

                                   PAUSCHENWEIN, unbek., Alois TRAPÜCHLER

Das 3. Feuerwehrhaus von Siegendorf, war von Mai 1975 bis Mitte 2006

von der Feuerwehr in Verwendung

1979

besuchten die 1. drei Kameraden der FF-Siegendorf einen Atemschutzkurs in der Landesfeuerwehrschule in Eisenstadt, 1. Reihe stehend 3 v.l. Alois NOVAK, Stefan FORTUNITS und Johann (Jivac) JANKOVITS

Im Jahre 1980 erfolgte dann die Übergabe des Kommandos von Johann EMRICH an Robert MAYER.

Durch Gespräche mit alten Kameraden habe ich erfahren, dass von den Feuerwehrkameraden eigentlich Alois NOVAK als neuer Kommandant vorgesehen gewesen wäre. Vom Bürgermeister Josef MAYER wurde jedoch sein Neffe Robert MAYER zu Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf ernannt. Diese Entscheidung hatte wiederum ein schrittweises Ausscheiden von Feuerwehrkameraden zur Folge.

1980

wurde als erstes Feuerwehrauto der FF-Siegendorf ein Löschfahrzeug der Marke Opel Blitz, BJ 1956 angekauft.

Bereits im Jahre 1982 wurde unter dem Kommando von Robert MAYER  ein Tanklöschfahrzeug mit einem 1000 Liter Wassertank angeschafft. Dieses TLF 1000 wurde im Mai 1982 vom Siegendorfer Pfarrer Leo HERCZEG geweiht.

Das Bild zeigt den Kommandanten Robert MAYER mit dem TLF 1000 am alten Puszta-Hof in Siegendorf.

Dieses Bild zeigt den Ausrüstungsstand der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf im Jahre 1982 (Tanklöschfahrzeug Mercedes mit 1000 Liter Wassertank, Lösch-fahrzeug Opel Blitz mit Vorbaupumpe und Tragkraftspritze, ein Anhänger für Gerätschaft und Tragkraftspritze sowie eine 12 Meter hohe fahrbare Ausziehleiter

Die erste „Feuerprobe“ des neuen Tanklöschfahrzeuges erfolgte im Sommer 1982 beim Brand des „Bittermann“-Hauses in der Kirchengasse.

Anm.: Ich bin im Frühjahr 1982 der Freiwilligen Feuerwehr Siegendorf

beigetreten. Dieser Brand war auch für mich der erste Brandeinsatz.

Soweit ich mich erinnern kann, war dieser Einsatz ein Chaos. Ein Kamerad (Franz PARITS sen.) wurde mangels Absperrung von einem vorbeifahrenden Pkw niedergestoßen Dieser Pkw fuhr dann auch noch über den zu Boden gefallenen Einsatzhelm, der dann plattgedrückt war.

Beim Stiegenhaus lief das Wasser in „Sturzbächen“ herunter. Letztendlich konnte der Brand (glimmende Stoffreste am Dachboden) mit vereinten Kräften gelöscht werden.

Wie hoch allerdings der Wasserschaden war, ist mir nicht mehr erinnerlich, dürfte aber immens gewesen sein.

Festschrift anlässlich der 60-Jahr-Feier der Betriebsfeuerwehr der Zuckerfarbrik Siegendorf am 25. Mai 1986

(Verfasst vom damaligen Kommandanten ABI Ulrich HANTSCH)

Anmerkung des Verfassers:

Einen Entwurf dieser Festschrift habe ich vom damaligen Kommandanten der Betriebsfeuerwehr Zuckerfabrik Herrn ABI  Ing. Ulrich HANTSCH anlässlich meines Besuches als neuer Archivar der Freiwiligen Feuerwehr Siegendorf am 26. Mai 2017 erhalten. Es handelte sich um eine schwarz/weiß Kopie. Daher war die Qualität nicht besonders. Der Originalentwurf ging wieder an Uli HANTSCH retour.

  1. Uli HANTSCH gab mir noch den Namen des unter seinem Kommando tätigen Schriftführers der Betriebsfeuerwehr Zuckerfabrik, Herrn Ernst SIGMUND aus Wr. Neustadt bekannt. Zufolge Uli HANTSCH könnte auch Herr SIGMUND noch Unterlagen betr. der Betriebsfeuerwehr haben. Ich konnte Herrn Ernst SIGMUND in Wr. Neustadt ausfindig machen und setzte mich diesbezüglich mit ihm in Verbindung. Herr SIGMUND hatte noch eine Original-Festschrift sowie Bilder der Wettkampfgruppe aus 1980 und ein Mannschaftsfoto von 1986 in guter Qualität. Diese wurden von ihm eingescannt und zu meiner Verfügung übersandt. Ich möchte mich ausdrücklich bei den Herren Ulrich HANTSCH und Ernst SIGMUND für ihre Unterstützung im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Betriebsfeuerwehr der Siegendorfer Zuckerfabrik bedanken.

Vorläufig geplanter Festablauf anläßlich des 60-jährigen

Jubiläums der Betriebsfeuerwehr SZF

Teilnehmende Gäste:           Betriebsfeuerwehr der SZF                                                                      FF Siegendorf                                                                                              FF Zagersdorf                                                                                              FF Klingenbach                                                                                           FF Wulkaprodersdorf                                                                                    Pensionierte Kameraden der SZF

                                                 Bezirks-Feuerwehrkommandant

                                                 Landesfeuerwehrkommandant

                                                 Bürgermeister von Siegendorf                                                                + Gemeinderäte   o d e r   nur                                                                      Bürgermeister der 4 Gemeinden

                                                 Bezirkshauptmannschaft                                                                         Landesregierung (Feuerwehrreferent)

                                                 Pfarrer  + Assistenz

                                                 Firmenleitung und Vorstand der TZF AG

                                                 Musikkapelle Siegendorf

Ablauf:       09:00 h                Besichtigung der FW-Fahrzeuge und                                                            Geräte der SZF und der Nachbarwehren

09:30 h                Feldmesse und Segnung der 1985 an-geschafften Geräte (Tragkraftspritze etc.)

10:30 h                Begrüßung, Reden der Festgäste, Auszeichnungen

11:00 h                Landeshymne

                              anschließend                        

Frühschoppen  (nur Wein  – Bier) bis

                    12:00 h                Ende der Veranstaltung                                                                           Essen der Gäste

Termin:                                   (18.05.1986) oder                                                                                      25.05.1986       

(Anmerkung des Verfassers:

Diese beiden Seiten waren in der Festschrift nicht enthalten. Es handelt sich um den geplanten Festablauf den der damaligen Kommandanten Ulrich HANTSCH für das Organisationsteam notiert hatte.

Anm.: Ing. Ulrich HANTSCH war Kdt der Betriebsfeuerwehr Siegen-dorfer Zuckerfabrik bis 1988, letzter Kdt. 1988 war Franz MUTSCH

Wettkampfgruppe der Betriebsfeuerwehr Siegendorf bei der Übung 1980 (bessere Qualität)

Die Betriebsfeuerwehr  der Zuckerfabrik Siegendorf 1986 (bessere Qualität)